Zum ersten Advent
Das Thema des Tages sollte an und für sich "Die vereinigten Frauen Europas ziehen im russischen Playboy blank!" lauten, sozusagen als Replik auf die "Todesangst", die unserer Europaministrantin K.E. anlässlich ihres Fotoshootings mit der VOGUE-affinen Ehefrau von KiKo, dem Kiewer Komiker, scheinbar auszustehen hatte.
Quelle: https://www.spiegel.de/sport/fussball/wm-in-katar-die-fussball-weltmeisterschaft-in-absurdistan-kommentar-a-338344d7-9116-468f-8db7-5d994c195edd
Wer sich in einem Kriegsgebiet aufhält sollte davon ausgehen, dass es ab und an auch Bomben oder Raketen hagelt, sich darüber nicht echauffieren, sondern darüber nachdenken, wie sinnvoll ein solcher Trip auf Staatskosten eigentlich ist, was man damit bewirkt oder überhaupt zum Ausdruck bringen will.
Wie auch immer; momentan gibt es ohnedies wesentlich Wichtigeres zu berichten; der Fokus aller dubiosen Solidaritätsbekundungen befindet sich längst nicht mehr auf dem umkämpften Gebiet der Ukraine, sondern weiter südlich & östlich, mehr als 5.000km vom Kiewer Stadtzentrum entfernt.
Neben Moskau ist Doha samt Umland zum Hotspot all dessen auserkoren worden, was unter westlichen Gesichtspunkten einfach nicht geht: Frauen diskriminieren, Menschenrechte nicht ernst nehmen, Emigranten schlecht behandeln und keine Kundgebungen für Homosexuelle dulden; das Alles ist für "gestandene" EuropäerInnen ein "No Go", ein brutales Foul an allem, was dem Abendland als heilig und rechtens erscheint.
Nun sind, Allah sei Dank, die österreichischen Fußballer bei dieser Veranstaltung in Katar nicht vertreten; sonst wäre zu befürchten, dass Edtstadler & Co auch dort vorstellig würden, um sich für ihre, ach so hehren, Anliegen wichtig zu machen.
Quelle: https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2022/faeser-schweigt/
So ist es vor allem den Deutschen vorbehalten, im Wüstenstadt die dortigen Falken abzuschießen, uns Österreichern bleiben hingegen solche Peinlichkeiten, wie sie eine Nancy Feaser abliefern musste, hoffentlich erspart.
Das, was N.F. abgeliefert hat, ist aber auch nicht das große Thema an diesem Sonntag, dem ersten im heurigen Advent.
Es sind vielmehr die fußballspielenden Männer unseres Nachbarn, die heute im Fokus bzw. mit dem Rücken zur Wand stehen; nach der peinlichen Pleite im Auftaktspiel (1:2 gegen Saudi-Arabien, den 51. der FIFA-Weltrangliste) stehen die Deutschen gewaltig unter Druck - sie müssen ihren "Lieblingsgegner" Spanien besiegen und unter Beweis stellen, dass es sich bei 0:6 von Valencia, der letzten "Feindberührung" vor knapp 2 Jahren, nur um einen Ausrutscher gehandelt hat.
Sollten die Deutschen allerdings das heutige Spiel nicht gewinnen, dürfen sie sich am 01.12.2022 auf ein belangloses Freundschaftsspiel gegen Costa Rica freuen.
Nun wäre auch all das nicht sonderlich spannend; interessant wird das Ganze erst dadurch, dass Neuer & Co vor allem vor bzw. teilweise, wenn auch immer kleinlauter werdend, noch zu Beginn der WM in Katar die dortigen "Zustände" lautstark anprangern mussten.
Es hätte keinen Sinn, weil es zu nichts führte, die vollmundigen "Wortspenden" der deutschen Rädelsführer wiederzugeben; ein Zitat von Uli Hoeneß dürfte genügen:
Quelle: https://twitter.com/11freunde_de/status/1593269128994979841?lang=bg
Wären Neuer & Co nicht Leuten wie Faeser & Baerbock auf den Leim gegangen, wie diese beiden einer abstrusen Profilierungsneurose erlegen und hätten sie sich auf das konzentriert, weswegen sie sich in dort befinden, wo sie heute vorspielen müssen, wäre ihre sportliche Situation nicht so desaströs und aussichtslos, wie sie eben ist; gelingt ihnen heute kein Befreiungsrundumschlag, können sie sich als "Deppen" der Nation auf den mit Shitstorm gepflasterten, steinigen Heimweg freuen.
"Vom WM-Favoriten zur Lachnummer eines ganzen Kontinents" wird es dann durch den Social-Media-Wald hallen; vielleicht werden Neuer & Co dann verstehen, warum es durchaus Sinn macht, das Sportliche vom Politischen strikt zu trennen, wohingegen es ziemlich dämlich ist, sich von PolitikerInnen vor den Karren deren eigner Befindlichkeiten spannen zu lassen - noch dazu, wenn es sich um Gestalten wie Faeser & Baerbock handelt.
Schrieb nicht Camus in seinem "Mythos des Sisyphos", "und eben das kennzeichnet das Genie: der Verstand, der seine Grenzen kennen sollte"? Die Frage ist, was der "Erfinder des Absurden" speziell für jene geschrieben hätte, denen es, wie Faeser & Baebock, am nötigen Verstand fehlt, ihre Grenzen zu erkennen; vielleicht passt dazu sein andernorts verwendetes "dieses Aufbegehren des Fleisches ist das Absurde".
Ein Bemühen kann man, das sollte hier nicht ausgespart werden, zumindest Neuer & Co nicht absprechen; die Anliegen waren und sind richtig, Ort, Zeitpunkt und Begleitumstände hingegen falsch - "Diese Wahrheit war den Scheiterhaufen nicht wert" hätte vermutlich Camus geschrieben.
- Wenn allerdings die Binsenweit, dass immer die Dümmsten das größte Glück habe, stimmt, wird heute Costa Rica das Spiel gegen Japan gewinnen; dann können die Deutschen ein zweites Mal verlieren ohne aus dem WM-Turnier auszuscheiden.
Chr. Brugger
27/11/2022