Wo Promille, da ein Wille

01.09.2022

Gleich zu Beginn: Meine Sympathie für die österreichische "Bier-Partei" ist größer als der Durst aller X-beliebigen, lederhosen- oder dirndltragenden, Oktoberfestbesucher. Während hunderttausende Feier- und Trinklustige jährlich die mehr als 40 Hektar große Sonderfreifläche in Bayern Metropole aufsuchen, um ihren Durst zu stillen, im Freien zu urinieren, sich zu prügeln & zu vögeln, erfreut sich, bescheiden geworden wie ich bin, mein restlich verbliebenes Interesse an Politischem volksnah an einem "Sechsertragerl".

Quelle: https://twitter.com/marcopogo666/status/1312708816857976833/photo/2

Mit dieser Einstellung bin ich, weiß Gott, nicht allein; selbst unser Kurzzeitoberministrant, den keiner will oder je gewählt hat, sieht im Alkoholischen einen der beiden letzten Auswege aus seiner tristen Lage: "Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für Euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka" ließ er seine Fangemeinde unlängst in Alpbach wissen.

Es besteht ob beharrlicher Untätigkeit (dieses Begriffspaar darf wahlweise durch "nativer Unfähigkeit" ersetzt werden) unserer Kamarilla also kein Zweifel daran, was Carlo Promillo damit vermitteln will: "Ertränkt, wie ich, euren Frust", betäubt ihn nach Belieben, erhellt trübe Gemüter mit Antidepressiva - und alles ist gut & geil.

Und Carlo selbst? Geht mit bestem Beispiel voran, stellte praxistauglich unter Beweis, was er unter seinem verstörenden Credo verstanden wissen will: Dauerfett regiert man nicht nur lockerer, angesoffen eskortiert & chauffiert es sich scheinbar auch viel leichter durch die Gegend; für diesen Nachweis war er bereit bzw. (wie manche vermeinen) dämlich genug, sich an seiner familiären Trickschatulle zu vergreifen, uns solcherart an privatintime Details ranzulassen: Cobra-Beamte samt "einsamer" Influencerin Kathi itself durften den heiteren Beweis dafür erbringen, wie eine betrunkene "Ménage à trois" des Volkes Seele bewegen kann - Chapeau, Carlo, Chapeau!

Quelle: https://dietagespresse.com/wieder-betrunken-gearbeitet-cobra-beamte-schieben-nehammer-statt-georgischem-maedchen-ab/

Allem Anschein nach hat sich Don Promillo für seine charmant-obsessiv anmutende Offensive den adeligen Kurzzeitnachfolger als Vorbild angelacht, der, dank eines One-Night-Stands in einem Hotel am Achensee, impfpflichtgeschwängert auf den Ballhausplatz zurückkehren und, immer noch leicht erregt & errötet - Evangeliums gleich - dem Volke die frohe Botschaft verkündigen durfte: "Habemus legem injectionem"!

Da sich nicht einmal neun Monate nach der fruchtbaren (keinesfalls, wie manch Nüchterne meinen, furchtbaren) "notte alpina" von Pertisau herausstellen sollte, es wäre besser gewesen, einige Achterl weniger zu konsumieren, um den Coitus wenigstens noch rechtzeitig unterbrechen zu können, sah sich Promillo gezwungen, den feucht-frivolen Ausritt des offensichtlich hochgradig Degenerierten als Scheinschwangerschaft zu deklarieren und die monatelang andauernden Geburtswehen für beendet zu erklären.

Ob es sich auch dabei um eine "B´soffene G´schicht" gehandelt hat ist weder überliefert, verifiziert noch von Bedeutung: Saufen macht, wie Macht selbst, sexy, denn nicht umsonst thront Carlo bei allen Umfragen zu Themen, die dem Staatsvolk lieb, teuer und etwas wert sind, seit Monaten einsam und unangefochten in lichten Höhen.

Von der "Dauerfahne" Don Promillos partizipiert auch sein stattlicher Hofstaat, respektive türkis-schwarze "Landeshäuptlinge", die bei diversen, sonntäglich und landesweit stattfindenden, Frühschoppenumfragen reüssieren, als gäbe es keinen Tag danach oder nüchternes Erwachen mehr:

Quelle: https://www.diepresse.com/1307126/mikl-leitner-und-kurz-die-harte-und-der-zarte

"Schnapsnaserl", Hanni from Lower Austria, u.a. bekannt aus der ORF-Erfolgsserie "Die Harte & der Zarte", liegt(!) demnach schon bei einem strammen Seidel, umgerechneten 33 Volums-% also; der schöntolle Anton aus Tirol darf sich zumindest ein resches ¼-terl (25 Volums-%) erhoffen.

Carlo kann sich seines epigonalen Anhanges folglich sicher sein, sitzt fett im Sattel und muss nicht fürchten, gar Opfer eines parteiübergreifenden Sturztrunkes zu werden.

Erst dadurch, so Insider, sei es ihm möglich, dauerhaft angesäuselt darüber zu sinnieren, wie er den irrwitzigen Herausforderungen, die der Alltag für ihn bereithält (Strompreisschwankungen, Gashahnhavarie, sonstige inflationäre Tendenzen, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Klimawandel samt unliebsamen Nebenerscheinung etc.), begegnen kann. Klar ist, dass es da reichlich Klares benötigen wird, um Durch-, Über- und Weitblick nicht gänzlich zu verlieren.

Permanent angeheitert schunkelt sich unser 100%-iger also, dem Vernehmen nach, durch die Mühen des Alltags, hat die "Polonäse Blankenese" zur neuen Parteihymne erklärt, lallt auf Treppen und in Gängen des BKA kaum verständliche Reime - der großzügige Konsum alkoholhältiger Substanzen verfehlt demnach seine Wirkung nicht, die Stimmung ist bestens, die erdachten Konzepte sind noch dazu enorm hilfreich:

"Eingespritzt denkt keiner mehr an sündteuren Diesel, sondern jeder nur noch darüber nach, ob die nächste Tankstelle genügend Alkohol vorrätig hat"; täglich mit der Holden fett im warmen Bett ersetzt die Gas-, Öl- oder E-Heizung; "Merit-Order reformieren, dann müssen keine Kinder frieren"; "täglich duschen ist ein Luxus, den sich niemand leisten soll" und "für jeden Topf lässt sich ein Deckel finden" - man sieht: Des Volkes Not macht erfinderisch - Respekt!

Ähnlich sieht das scheinbar unser Pensionist aus der Hofburg: Ein paar Schnapserl im Kaunertal, die Zähne solidarisch zusammenbeißen und ab durch die Krisen - die bemerkenswert aufheiternde Wiederwahlstrategie eines systemkonformen Steigbügelhalters.

Quelle: https://www.moment.at/story/oevp-innenminister-karner-armin-wolf-abschiebung-tina

Etwas zu tief ins Glas dürfte allerdings unser Innenministrant vor seinem Interview am 24.08.2022 bei Armin Wolf im ZIB-2 Studio geblickt haben; sichtlich betrunken war er nicht in der Lage, einfachste Fragen zu beantworten, unterstellte sogar Schleppern ein (imaginäre?) "Deutungshoheit" und versuchte mehrfach die vom Verwaltungsgerichtshof festgestellte Rechtswidrigkeit eines abscheulich absurden Asylverfahrens mit völlig untauglichen Mitteln zu relativieren ("sagen unsere Juristen" bzw. "das sagen die Juristen in unserem Haus") - von den zahlreichen grammatikalischen Unschärfen bzw. sonstigen Fauxpas abgesehen; unterhaltsam allemal, vielsagend die Reaktionen im Netz:

  • Der historische Auftritt von Innenminister Karner in der ZIB 2. Es ist Österreich. Es wird ohne Konsequenzen bleiben.
  • Realitäts- und Antwortverweigerung eines Politikers - Schulbeispiel. Fehler einzugestehen ist nicht im Lehrplan, - aller Parteien, zumindest hier in Ö.
  • Dieser Mann ist nicht erst seit diesem Interview rücktrittsreif. Das ÖVP-Personal wird insgesamt immer lächerlicher (sogar nach Kurz, was echt eine Leistung ist!) nur dieses Exemplar mit seinem Dollfuss-Fetisch ist auch noch gefährlich.
  • Dieser Innenminister ist ein totaler Lügner u so etwas sitzt in der Regierung sehr beschämend
  • Dieser Innenminister ist m. R. eine Katastrophe.

Den größten "Hacken", sprich den schlimmsten Aussetzer, hat in den letzten Tagen (nicht unerwartet) aber wieder und zu guter Letzt, Promillo selbst fabriziert. Er ist sich scheinbar nicht zu blöd oder angesoffen genug, um darauf hinzuweisen, dass man vor der  Sanktionierung des "Systems-Putin" weder gewusst noch damit gerechnet hätte, das offizielle Russland würde im vom Westen angezettelten Wirtschaftskrieg Erdgas als "Waffe" zum Einsatz bringen. Auf oe24 lallt Promillo dazu Folgendes in die Kamera: "Was mir ganz wichtig ist: Es gibt keine Sanktion gegen Gas und trotzdem wird Gas als Kriegswaffe eingesetzt. Es gab nie eine Sanktion gegen Getreide, Ölsaaten oder Mais (...) aber als Druckmittel wurde es jetzt im Krieg eingesetzt und nicht, weil Sanktionen da sind (...)."

Und dann erläutert Carlo die österreichische Position zu Beginn des Krieges bzw. der Sanktionen: "Daher war immer österreichische Position, als es um die Sanktionsfrage ging, dass wir nur Sanktionen beschließen können, die wir uns auch tatsächlich leisten können; heißt auch, die uns nicht mehr schaden als der russischen Föderation - deswegen kein Gasembargo. Dass jetzt hier die russische Föderation die Spielregeln verändert, ist gleichzeitig ein Warnsignal, das stimmt (...)".

Quelle: https://dietagespresse.com/wieso-war-ich-nicht-zur-party-eingeladen-nehammer-bestellt-finnischen-botschafter-ein/

Ganz ehrlich und unverhohlen: Selbst mit einem Blutalkoholspiegel in letalen Höhen käme es dem dümmsten Österreicher nicht in den Sinn, solchen Schwachsinn von sich zu geben; dass man (die 27-EU "Regierungschefs") mit einer russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 nicht gerechnet hätte, rundet das traurige Bild ab, erhellt zugleich, mit wem wir es auf unserer Seite zu tun haben bzw. von wem wir uns auf der internationalen Bühne vertreten lassen müssen.

Scheinbar vermeinen die EU-Promillos, die russische Föderation mit allem sanktionieren zu können, was dieser schadet, während umgekehrt von der anderen Seite nichts an "Folgesanktionen" oder Gegenmaßnahmen zu erwarten wäre.

Faktum ist leider, dass wir (damit meine ich nicht Promillo & Co) uns (wie wir allesamt schmerzhaft feststellen müssen) die Sanktionen eben nicht leisten können, dass wir uns jetzt darüber Gedanken machen müssen, wie wir den kommenden Winter überstehen können und, das dürfte immer mehr in den Mittelpunkt des kollektiven Interesses treten, dass es den "Interessenverrätern" nicht gelingt, uns noch gravierender zu schädigen.

Es wäre daher allenfalls sinnvoll, Sanktionen gegen die europäische Kommission sowie alle Nationalstaatsregierungen in Erwägung zu ziehen; als Vorbild käme u.a. "Le mouvement des Gilets jaunes" ("Gelbwestenbewegung") in Betracht - eine Massenprotestbewegung gegen volksschädigende Regulative bzw. für basisdemokratische Anliegen in Frankreich.

Solange Promillo & Co unser über Jahrzehnte Erspartes & Erworbenes ungestraft mit beiden Händen zum Fenster hinauswerfen, unseren hart erarbeiteten Wohlstand sehenden Auges vernichten können, weil sie der Meinung sind, es doch nur gut mit uns zu meinen, dürfen wir uns darüber nicht wundern oder beschweren, wenn uns unsere eigenen Steuermilliarden wie Almosen, selbstverständlich als großartige Entlastungspakete der "Bundesregierung" deklariert, vor die Füße geworfen werden, uns damit zu suggerieren versucht wird, wir seien ohnedies bestens vertreten und alles sei paletti.

Für Promillo & Co mag der Titel dieses Artikels zutreffen; für uns gilt das leider nicht: So viel Alkohol & Psychopharmaka können gar nicht produziert werden, dass wir in der Lage wären, den von unseren politischen Vertretern produzierten Schwachsinn ertragen bzw. die damit einhergehenden Folgen vergessen zu können.

Chr. Brugger

01/09/2022