Weichenstellung?
Quelle: https://high-potential.com/karriereplanung/bewerbung/berufseinstieg-vorteile-traineeprogramm/attachment/weichenstellung/#prettyPhoto
In der Printausgabe der Salzburger Nachrichten vom 30.10.2021 kann man auf Seite 4 einen Artikel zur UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow lesen; Titel: "Die Welt stellt die Weichen".
Untertitel: "Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow geht es darum, ob die Erde so bleiben kann, wie wir sie kennen".
Nun kann und wird die Welt nicht die Weichen stellen und die Erde kann nur so bleiben, wie wir sie kennen - eine andere Möglichkeit gibt es schon rein denktheoretisch nicht. Wir haben oder kennen nur die eine (Erde) und die wird bleiben was sie war und ist: Der Planet im System der Sonne, auf dem wir (Menschen) leben können. Insofern sind beide Titel vermutlich nur sinnbildlich gemeint, falsch oder effektheischend. Wie auch immer, der Leser weiß zumindest, worum es geht.
Angesichts der Ergebnisse der Vorgängerveranstaltungen (von Rio de Janeiro bis Madrid) ist auch dieses Mal davon auszugehen, dass nur viel geredet, wenig niedergeschrieben und nichts von dem, was man eigentlich tun sollte, umgesetzt wird. Spätestens in 14 Tagen wird man feststellen können: Alles, wieder einmal, nur Blabla, hohle Phrasen, warme Worte, in besten Fall noch "L'art pour l'art".
Pervers mutet dabei schon die Vorfeldveranstaltung in Form eines Lokalaugenscheins der "Gruppe der Zwanzig" (G20) in Rom an, der an diesem Wochenende stattgefunden hat. Bei den G20 handelt es sich um ein Politgebilde der perfidesten Art, das für knapp 90% der weltweiten Wirtschaftsleistung, ca. 75% des Welthandels und für knapp 80% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Das "Who's who", die Bestenauslese derjenigen, die, mit einer stattlichen Mehrheit von rund 80% ausgestattet, u.a. für die Klimaerwärmung unseres Planeten verantwortlich ist, die damit verbundenen, eher unliebsamen, Folgen, wie einem steigenden Meeresspiegel, dem Rückgang des arktischen Meereises, einer Bedrohung der Nahrungsmittelsicherheit usw., schickt sich also an, der "Klimakrise" zu signalisieren, sie möge sich in sich selbst, besser noch in Wohlgefallen, auflösen.
Grenzenloser Wirtschaftswahnsinn geht mit dem Klimawandel in trauter Zweisamkeit einher. Und weil, vor allem die G20, dem einen frönen, ist der andere inkludiert, wird billigend in Kauf genommen. Da aber nicht sein kann, was nicht sein darf, trifft sich der elitäre Club in der ewigen Stadt am Tiber, um uns, den vertrottelten Erdenbürgern, wieder einmal vor Augen zu führen, wie dämlich, naiv und grenzenlos-erdballüberspannend blöd wir tatsächlich sind.
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/faq-g20-gipfel-rom-1971202
Dabei werden sie, wie immer, das Blaue vom Himmel herunterlügen, medienwirksam und vollmundig Ziele oder Anzustrebendes verkünden; den Gipfel wird man dann in Dublin erreichen, wenn man der "Erde" zum wiederholten Mal erklären wird, wie sie denn am besten funktionieren soll. Man wird dem Klima vorschreiben, wie es sich zu verhalten hat, der Erderwärmung erklären, dass sie sich künftig zurückhalten möge, dem Eis in der Arktis verordnen, dass es sich gefälligst wieder vermehren möge. Flutkatastrophen werden ebenso verboten wie Waldbrände und Dürreperioden; Biden, von der Leyen & Artgenossen werden also, am Ende des Tages genau das tun, was man nach solchen Veranstaltungen immer zu tun pflegt: Nichts.
Wer also vom "Witz-, Gruselkabinett" Rom/Glasgow auf zukunftsweisende Weichenstellungen wartet, der ist noch dümmer als es die Zukunft eigentlich erlaubt.
Was bereits im kleinen Kreis nicht funktioniert, ist auf der großen Bühne noch viel mehr zum Scheitern verurteilt. Solange die Protagonisten nach dem Sankt-Florian-Prinzip handeln, wird das globale "Brennen" kein Ende finden. Wer anhaltend nach dem Motto, wir allein können ohnedies nichts tun und der Rest will nicht, handelt, wird immer scheitern. Diesem unsäglichen Verdikt haben sich aber alle G20 Akteure verschrieben. Auf Gedeih und Verderb huldigt man dem Dogma des "Nichtstunkönnens": Wir wollen zwar aber können/dürfen nicht - verantwortlich sind immer andere.
Wenn man schon an (vermeintlich) kleinen Problemen wie den globalen Flüchtlingsbewegungen oder -strömungen scheitert, darf noch weniger davon ausgegangen werden, dass Mann/Frau der Klimakrise Herr/Frau wird. Joe, Uschi & Co haben ja nicht einmal ein nennenswertes Interesse an einer Bewältigung dieser Probleme, würde das doch ihre scheinheilige Legitimation ad absurdum führen. Politiker leben, wie andere Berufsgruppen auch, ganz gut, teilweise fast ausschließlich, von den Problemen der anderen. Je größer also die Probleme sind, desto höher ist bzw. wäre grundsätzlich der Handlungsbedarf der Politiker, speziell auf der internationalen Bühne. Auf dieser Bühne tummeln sich aber die größten Dummköpfe, diejenigen, denen das Gemeinwohl nichts wert, die Interessen der "einfachen Erdbewohner" nicht verständlich sind. Sie inszenieren sich ausschließlich selbst, mutieren solcherart zu hochnäsigen Selbstdarstellern, verkommenen Objekten, denen zukunftsweisende globale Entwicklungen vollkommen egal sind.
Parademitglieder dieser Schwachsinnkommune sind neben Joe Biden und Ursula von der Leyen vor allem Angela Merkel, Jair Bolsonaro und سلمان بن عبد العزيز آل سعود.
Quelle: https:// www.derstandard.at/story/2000130825238/kein-rueckenwind-der-g20-in-rom-fuer-klimagipfel-in-glasgow - Foto: AFB
Wie in Rom wird die, dann erheblich angewachsene, Schießbudencommunity auch nach Glasgow Aufstellung nehmen. Will man nicht zum wiederholten Mal enttäuscht oder frustriert werden, sollte man jedenfalls nichts erwarten. Diesen "Wunsch" zumindest sollten die handelnden Akteure erfüllen können.
Ach ja: Greta Thunfisch wird mit dem Schlauchboot den Clyde hinaufrudern, Umweltaktivisten aller Herren Ländern werden in den Kneipen von Glasgow Craft Beer schlürfen und Gras rauchen, tagsüber ihre Parolen grölen und am Ende besoffen, benebelt aber jedenfalls frustriert abreisen; dazu ein grasgrüner "I was there" Button auf Hemd, Bluse oder T-Shirt. - Auch das gehört mittlerweile zum guten Ton solcher Konferenzen; wenn sich schon nichts ändert, dann soll der Globus zumindest zur Kenntnis nehmen, dass es eine Hand voll Erdbewohner gibt, die damit nicht einverstanden sind. Auch das soll nicht unerwähnt bleiben.
Chr. Brugger
31/10/2021