Was zählt, wenn nichts geht?
Der Österreichische Skiverband gilt nicht erst seit den Zeiten von Peter Schröcksnadel vor allem im Referat "Ski Alpin" als der finanzkräftigste, größte und erfolgreichste Sportverein Österreichs (reichlich staatliche Förderungen inklusive).
Quelle: https://www.skionline.ski/die-schweiz-als-siegerin-des-nationencups/
Geht es nach der momentanen Präsidentin Roswith Stadlober, dann "ist das Ziel nur der Erfolg", ist es jedenfalls "unser Anspruch, diese Trophäen zu gewinnen" (gemeint sind die Gesamtwertungen der Alpinen Skirennläufer/innen im sog. Nationencup).
Was über Jahrzehnte hinweg eine Selbstverständlichkeit war, hat sich in den letzten beiden Skisaisonen (2019/2020, 2020/2021) geändert; nach 30 Nationencupgesamtsiegen in Folge hat die Schweiz Österreich an der Spitze dieser rein rechnerischen Wertung abgelöst.
Angesichts der Tatsache, dass es für Österreichs Athlet/innen 2021/22 sowohl in den Gesamt- als auch den Disziplinen-Wertungen nichts zu gewinnen gab als "Niederlagen", wird zumindest hierzulande den "Gesamtwertungen" noch größere Bedeutung beigemessen als sonst.
Quelle: https://sport.ch/dort-raphael/897678/ein-schluesselmoment-in-der-karriere-beschert-marco-odermatt-viele-sympathiepunkte
Obwohl bei anderen Nationen diese Wertung absolut bedeutungslos ist, weil Schweizer, Franzosen, Italiener & Co weder personell noch finanziell auch nur ansatzweise über ähnliche Ressourcen verfügen wie der ÖSV, all die Erwähnten in diesen drei Wertungen (Damen, Herren, Damen & Herren) im Prinzip chancenlos sind, ist es für den ÖSV nahezu ein "Muss", dieselben für sich zu entscheiden.
Nicht umsonst wird scheinbar selbst im ORF anlässlich des heurigen Weltcupfinales im französischen Skigebiet Méribel/Courchevel von kaum etwas anderem mehr geredet als von diesen mehr oder minder bedeutungslosen "Disziplinen". Während in anderen Ländern dem Weltcupendspurt, wenn überhaupt, kaum Bedeutung beigemessen wird, alpine Skirennen weder live übertragen noch euphorisch-rechnerisch kommentiert werden, verkommen im heimischen Staatsfernsehen wesentlich interessantere bzw. spannendere Wettbewerbe (Biathlon, Langlauf etc.) zur Nebensächlichkeit.
Quelle: https://twitter.com/mikaelashiffrin/status/1015298398369599488?lang=es
Unsere ÖSV-affinen ORF-Kommentatoren beschäftigen sich, allen Ernstes, mit dem 16. Rang von Manuel Feller im RTL der Herren, für den es keine Weltcuppunkte mehr gibt, dem 12. Platz einer Katharina Truppe im Slalom der Damen, währenddessen die ÖSV-Biathletin Lisa Hauser beispielsweise noch um eine "Kristallkugel" kämpft.
Die Bedeutung der "Schwachsinns-Wertungen" (nicht Klasse sondern Masse zählt) im alpinen Skirennsport muss folglich enorm sein; anders ist es nicht zu erklären, dass selbst ein Thomas Sykora der "mathematischen Blödheiten" seiner Kommentator-"Kollegen" verfällt, die, wie immer, völlig befreit von skirennsportlichem Fachwissen auftreten, sonderschulreif mit Zahlen hantierten.
In diesen "kristallkugeligen Zahlenwahnsinn" stimmt, nicht unerwartet, auch ein sichtlich in die Jahre gekommener Rainer Pariasek ein, der völlig hilflos versucht, aus einer einfachen Milchmädchenrechnung ein Zahlendrama zu kreieren.
Peinlich, nur noch peinlich, viel Getöse um nichts., während z.B. auf ARD "Die Sendung mit der Maus" läuft und der ZDF den "Evangelischen Gottesdienst" überträgt ...
Hätten wir nicht Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr oder Johannes Strolz - der alpine Ski-Weltcup wäre in Österreich völlig uninteressant; allein die Bilanz unserer holden Weiblichkeit in der ablaufenden Saison macht das Offensichtliche noch deutlicher erkennbar: Nichts als biederer Durchschnitt, Mittelmaß soweit das Auge reicht. So auch im heutigen ersten Durchgang des finalen Riesentorlaufes.
Chr. Brugger
20/03/2022