Verkehrte (Trainer-) Welt

22.01.2025

Wer als verantwortlicher Trainer Pleiten am laufenden Band zu verzeichnen hat, wird im "Fußball" ganz einfach entlassen; in der Welt des Fußballs sind Trainer nahezu ausschließlich das schwächste Glied in der vereins- oder verbandsinternen Kette; die chronische Erfolglosigkeit eines Teams bedeutet das Ende jeder frucht- und ergebnislosen Zusammenarbeit.

Im alpinen Skisport ist das aber völlig anders; selbst wenn sportlich gar nichts läuft und, wie das u.a. bei den heimischen Damen im Riesentorlauf der Fall ist, seit rund einem Jahrzehnt keine Erfolge eingefahren werden, führt das nicht dazu, dass Misserfolge zwangsläufig ein Grund dafür wären, die Trainerfrage zu stellen, geschweige denn diese ergebnisbasiert zu beantworten.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/wintersport/skialpin/18551786/neuer-riesentorlauf-chef-der-oesv-damen-der-zweite-ist-der-erste#:~:text

Vor dem Hintergrund der am 06.02.2025 beginnenden Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm müssen sich allerdings nicht nur alle immer noch skiinteressierten Österreicher die Frage stellen, wer von den in Frage kommenden Damen Österreich bei diesem Großereignis in der Disziplin RTL vertreten wird; die Frage ist vor allem von jenen zu beantworten, die auch für die Misserfolge in diesem Weltcupwinter federführend verantwortlich sind: Roland Assinger, Damen-Cheftrainer im ÖSV, und Christian Perner, Trainer der Riesentorläuferinnen.

Nach der gestrigen Pleite am Kronplatz in Südtirol wird der nächste RTL (auf Weltcup-Niveau) bei der Heim-WM sattfinden; ginge es nach den bisherigen Ergebnissen im heurigen Winter, dürfte nur Julia Scheib an den Start gehen; sie ist die einzige Sportlerin, der man im Salzburger Land im RTL ein einigermaßen passables Resultat zutrauen kann.

Alles restlichen ÖSV-RTL-"Aspirantinnen" befinden sich absolut nicht auf Weltcup-würdigem Niveau; sie wedeln der Konkurrenz mit Zeitabständen hinterher, die von einem Verband, der laufend auch noch den Anspruch erhebt, der weltbeste sein zu wollen, nicht hinzunehmen wären; es würde mich aber doch wundern, wenn der ÖSV am 13.02.2024 auf 3 Startplätze verzichtete; lieber nimmt man weitere sportliche Peinlichkeiten in Kauf, als dass man seine eigene Bankrotterklärung bereits vor dem weltmeisterlichen RTL unterschriebe, indem man nur Julia Scheib starten ließe.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/wintersport/skialpin/6114436/Neuer-OeSVAlpinchef_Herbert-Mandl-will-wieder-Siegfahrer-entwickeln

Wenn man sich die äußerst desolaten Leistungen in Sölden, Killington, Semmering, Kranjska und St. Vigil in Enneberg ergebnismäßig ansieht, wird einem nicht nur übel, sondern klar, dass – mit Verlaub – Katharina Liensberger, Franziska Gritsch, Ricarda Haaser und Stephanie Brunner auf unabsehbare Zeit ganz einfach nicht in der Lage sind, mit den besten Fahrerinnen zu konkurrieren; sie sind schlichtweg viel zu schwach, um es in sportlichen Wettkämpfen mit Federica Brignone, Sara Hector, Alice Robinson & Co aufnehmen zu können; noch dramatischer wäre eine realistische Einschätzung der "Erfolgsaussichten", wenn nicht die beiden besten, noch "aktiven", Damen der letzten 10 Jahre, Mikaela Pauline Shiffrin und Petra Vlhová, derzeit verletzungsbedingt abwesend wären.

Quelle: https://www.krone.at/3173691#fb-10555-df2b71f6

Die Entscheidung der Trainer, welche drei ÖSV-Mitglieder aus dem Quartett Liensberger, Gritsch, Hasser & Brunner für die nächsten negativen Schlagzeilen herhalten dürfen, wird in den nächsten Tagen fallen; weder Roland Assinger noch Christian Perner werden sich aber mit der Frage beschäftigen müssen, ob sie selbst der Meinung sind, für die Erledigung ihnen anvertrauter Aufgaben tatsächlich geeignet zu sein; angesichts der desaströsen Ergebnisse wäre die Antwort zumindest bei Hr. Perner klar; selbst den Trainer einer Fußballmannschaft im Keller des Unterhauses würde man ob einer solchen Performance sofort entlassen; beim ÖSV hält man – aus welchen Gründen immer – aber just jenen die "Stange", die weder etwas weiterbringen, noch zum Positiven bewirken.

Wenn, wie Christian Perner in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" im Juni 2024 meint, "der Zweite der erste Verlierer" sei, dann muss man sich in der Öffentlichkeit bzw. medial schon auch damit beschäftigen, mit wem wir es da, als sportbegeisterte Österreicher, zu tun haben; man kann mit guten Gründen die Meinung vertreten, die verantwortlichen Trainer wären einerseits um keinen Deut besser als die ihnen anvertrauten "Schützlinge"; andererseits sind, mit Fug und Recht, an deren fachlicher oder bereichsspezifischer Kompetenz massive Zweifel anzumelden; denn von einem unterirdischem Personal sind keine überirdischen Leistungen zu warten – dasselbe gilt übrigens auch für die Spitze des ÖSV; was sich dort am Inkompetenz und Überheblichkeit herumtummelt, ist erschreckend.

Quelle: https://www.krone.at/3173691#fb-10555-df2b71f6

Angesichts der Tatsache, dass ein Gutteil der finanziellen Mittel für den ÖSV, dessen Angestellte und Athleten sowie das "Berappen" deren immenser Reise- und Übernachtungskosten bzw. sonstigen Aufwände von der arbeitenden Bevölkerung bezahlt wird, sollte auch die "liebe" Politik schön langsam in die Gänge kommen und sich mit der Frage beschäftigen, ob wir uns diese sportliche Farce noch leisten können und wollen; wer den Anspruch erhebt, Leistungssport auszuüben oder Leistungssportler zu sein, muss auch Leistung erbringen und sich nicht bloß, noch dazu sanktionslos, laufend sportliche Niederlagen leisten dürfen.

Chr. Brugger

22/01/2025