Transparenz in allen Bereichen

03.04.2024

Vor ein paar Tagen wurde eine Gehaltsliste betreffend ORF-Mitarbeiter veröffentlich; seitdem wird, landauf und landab, darüber diskutiert, ob die Gehälter der "Spitzenverdiener" im öffentlichen Rundfunk denn angemessen oder überhöht wären.

Manche orten eine Neiddebatte, andere wiederum finden nichts dabei und manche sind der Ansicht, dass die publik gewordenen Gagen unanständig oder gar pervers wären.

Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3037226/</p>

Diese öffentliche Debatte haben wir, das sei an dieser Stelle erwähnt, der türkis-grünen Bundesregierung zu verdanken; es ist mir zwar sonst kaum möglich, dem "Treiben" von Nehammer, Stocker, Raab & Co auch nur ansatzweise etwas Positives abzugewinnen; in diesem konkreten Fall haben sie aber (vermutlich unbewusst) etwas zuwege gebracht, wofür man ihnen zu Dank verpflichtet sein müsste: Sie haben erst durch ihr Tätigwerden eine Debatte darüber ermöglicht, wie und in welcher Höhe Steuergeld im Bereich von öffentlich rechtlichen Unternehmen "verteilt" werden darf; seitdem die "ORF-Gagenhitparade" kursiert ist allen klar und evident: Der ORF ist exakt jener absurde Pfründe-Pfuhl bzw. jene parteipolitisch indoktrinierte, verkommene Privilegien-Ruine, die man am Küniglberg vermuten durfte.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/politik/orf-gehälter-jetzt-gibt-s-die-liste-der-top-verdiener/ar-BB1kRVMv#fullscreen</p>

Beim ORF handelt es sich ja pikanterweise um ein "Unternehmen", das sich zu einem guten Teil mit zwangsweise eingehobenen Gebühren finanziert; jeder österreichische Haushalt ist, unabhängig davon, ob er die Programme des ORF nutzt oder nicht, verpflichtet, aus dem vorhandenen Haushaltseinkommen monatlich seinen finanziellen Beitrag zu leisten – anders wäre das "Angebot" des ORF nicht länger finanzierbar.

Wenn nun dieses "kranke Konglomerat" einerseits mit Steuergeld, andererseits mit dem versteuerten Geld der zwangsverpflichteten Gebührenzahler finanziert wird, haben wir (die Steuer- und Gebührenzahler) auch das Recht zu erfahren, welcher Mitarbeiter des ORF welche Gage erhält; Türkise & Grüne haben allerdings, was die Pflicht zur Veröffentlichung betrifft, bei € 170.000,00 eine "Grenze" eingezogen; das Salär derjenigen, die diese Benchmark nicht erreichen, bleibt weiterhin im Verborgenen.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/diese-orf-gagen-bleiben-vorerst-geheim/ar-BB1l1de7?ocid=msedgntp&pc=LCTS&cvid=358ea3f5dc354488a93770eb8d2c015c&ei=19#fullscreen</p>

Nun liegt der Verdacht nahe und es drängt sich zwangsläufig der Gedanke auf, dass die veröffentlichte "Gagenliste" nicht komplett sein dürfte; kein Kenner der ORF-Szene kann sich vorstellen, dass Leute wie Barbara Karlich, Armin Assinger, Rainer Pariasek, Barbara Stöckl, Johann Knauss, Ernst Hausleitner, Oliver Polzer oder eine Mirjam Weichselbraun (in Summe) für ihre Dienste in Auftrag des ORF weniger als € 170.000,00 p.a. erhalten.

Auch die Zahlungen an diese Personen erfolgen aus jenem "Topf", den wir Steuerzahlen laufend befüllen.

Und was ist eigentlich mit den Gehältern derjenigen, die in anderen öffentlich-rechtlichen Unternehmungen bezahlt werden?

Die Liste dieser Unternehmen ist länger, als man vermuten könnte und alle vereint wiederum die Tatsache, dass wir Steuerzahler es sind, die auch diese Gehälter, die dort zur Auszahnung gelangen, finanzieren; Burgtheater, Albertina, Nationalbibliothek, Wiener Staatsoper, Kunst- und Naturhistorisches Museum, Lipizzaner-Gestüt Biber, Spanische Hofreitschule, AGES, ELGA, ÖBAG, TKK, PCK, RTR-GmbH, BBG, Bundesmuseen, Nationalpark Kalkalpen, GROHAG, ASFINAG, Nationalbank, Kontrollbank, Geologische Bundesanstalt, Bundesforste usw.; dazu kommen unzählige öffentlich-rechtliche Einheiten in den diversen Bundesländern.

Quelle: https://dietagespresse.com/vertrag-auf-englisch-aufgesetzt-orf-zahlt-pariasek-nur-10-euro-pro-jahr/</p>

Der durchschnittliche Österreicher hat mit Sicherheit einerseits keinerlei Kenntnis von der Viel- oder Unzahl solcher "Verwaltungseinheiten", die mit Steuergeld finanziert werden und folglich andererseits auch keine Ahnung, wer dort wieviel auf unsere Kosten lukriert.

Es ist daher unabdingbar, hier endlich "Licht ins Pfründe-Dunkel" zu bringen und alles(!)  zu veröffentlichen, was mit Steuergeld finanziert und bezahlt wird – das ist jedenfalls das Recht derjenigen, von denen in diesem Staat das Recht eigentlich ausgehen sollte!

Also, liebe "Regierung": Karten auf den Tisch bzw. "Hosen & Röcke runter" – dann werden wir ja sehen, ob es sich beim ORF um einen "Ausreißer" handelt oder das dortige System kein Einzelfall ist – ich vermute Letzteres; denn überall dort, wo außen öffentlich-rechtlich draufsteht, treibt drinnen die Parteipolitik meist recht frivol ihr Unwesen; ich gehe jeder Wette ein, dass mit dem Gagenouting beim ORF das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.


Chr. Brugger

03/04/2024