Teamchefs dringend gesucht …

25.03.2022

Angesichts der nächsten Pleite, die Österreich im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußball-WM in Katar am gestrigen Abend zu verantworten hat, stellt sich naturgemäß und reflexartig die Frage, wer den Job des Teamchefs erfolgreicher ausführen könnte als Franco Foda.

Quelle: https://mobile.twitter.com/oefb1904/status/1377367400518098947?lang=bg

Diese Frage betrifft aber keinesfalls nur den Fußball; auch in anderen, zugegeben wesentlich wichtigeren Angelegenheiten, verzeichnen wir anhaltend nur Pleiten, ist die Frage nach "anderen", neuen "Teamchefs" mehr als berechtigt.

Denken wir beispielsweise an den, von höchsten Stellen als solchen apostrophierten, "Kampf gegen die Pandemie"; müsste man diesen "Kampf", der, weil demokratietauglicher, manchmal auch in "Covid-19 Bewältigungsstrategie" umgetauft wird, nach mehr als zwei Jahren beurteilen, kämen die meisten von uns zum Ergebnis, wir hätten diesen "Kampf" nicht nur wegen chronisch untauglicher Mittel sang- und klaglos verloren; es wurde uns allen jedenfalls ein völlig chaotisches Szenario hinterlassen.

Quelle: https://www.news.at/a/kurz-versprechen-check-12319817</p>

Auch für diese Pleite sind "Teamchefs" verantwortlich: In erster Linie die jeweiligen "Bundeskanzler" der Republik, in zweiter Linie die jeweils zuständigen Bundesminister.

Foda kann man vorwerfen, er hätte die ihm zur Verfügung stehenden Personen falsch oder fälschlicherweise eingesetzt, hätte sie mit falschen Vorgaben über- oder unterfordert, taktisch falsch oder gar nicht instruiert - Faktum ist aber, dass der mit dem von ihm eingesetzten Personal das Ziel (WM-Teilnahme) nicht erreicht hat.

Was für Foda gilt, gilt für Kurz, Schallenberg und Nehammer im selben Maß. Sie alle haben das Ziel (erfolgreiche Bewältigung der Pandemie beispielsweise) nicht erreicht, insofern (wie Foda auch) versagt.

Wem dieses Beispiel zu wenig anschaulich ist: Gem. Art. 9a des österreichischen Bundesverfassungsgesetzes (B-VG) ist Österreich zu einer umfassenden Landesverteidigung verpflichtet, zu der u.a. auch die "wirtschaftliche Landesverteidigung" zählt.

Vor dem Hintergrund kriegerischer Auseinandersetzungen in der Ukraine ist spätestens seit 2014 bekannt, dass es zu Engpässen im Zusammenhang mit der Lieferung von fossilen Brennstoffen kommen kann; seit dem 24.02.2022 ist klar ersichtlich, was die dafür Verantwortlichen alles falsch gemacht bzw. worauf sie völlig vergessen haben: Wirtschaftliche Landesverteidigung beinhaltet nach herrschender Ansicht insbesondere auch die Bevorratung von Lebensmitteln sowie die Anlage von Energiereserven, Maßnahmen, dass die Wirtschaft auch in Kriegszeiten weiterarbeiten kann.

Auf die Anlage von Energiereserven wurde, aus welchen Gründen immer, z.B. schlichtweg vergessen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/russland-ist-der-zweitgroesste-auslaendische-direktinvestor-in-oesterreich-17858939.html</p>

Das ist mit ein Grund dafür, warum jetzt ganz Österreich unter hohen Energiepreisen stöhnt, milliardenschwere "Hilfspakte" beschlossen werden und wir erkennen dürfen, dass wir in diesem heiklen Bereich von der russischen Föderation abhängig sind, es noch Jahre dauern wird, bis wir uns (mit enormen (Mehr-) Kosten davon "therapiert" haben.

Wir hängen, gleich Drogensüchtigen, an den Gas- und Ölhähnen, aus denen russischer Stoff erwartet wird.

Warum konnte es so weit kommen bzw. wer ist dafür verantwortlich?

Die Antwort ist dieselbe wie zuvor: In erster Linie die jeweiligen Bundeskanzler sowie die dafür zuständigen Minister/innen.

Hört man sich allerdings die beiden momentanen Hauptprotagonisten (Nehammer/Tanner) an, ist von nicht wahrgenommener Verantwortung, Fehlverhalten oder Rücktrittsbereitschaft keine Rede.

Der Ex-Innenministrant bemüht reflexartig hohle Phrasen, versteckt sich feige an situationsinadäquaten Nebenschauplätzen ("... warnt vor Eskalation im Westbalkan-Konflikt"), die Militärministrantin wiederum stellt postwendend fest, wir müssten mehr Geld für Luftraumsicherung und Bodenkampf, das Heer an sich, aufwenden.

Unsere beiden selbsternannten "Chefstrategen" mit enormer Erfahrung, wenn es um kriegerische Auseinandersetzungen und deren Folgen geht, versagen auf allen nur denk- oder verfügbaren Linien.

Quelle: https://www.agava.bio/blog/dattel/

Der Reserveoffizier und Ex-Innenministrant, samt Wirtschafts- und "Mädchen für alles"-Ministrantinnen im Gepäck, nahm sogar die Strapazen einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar auf sich, um "grünen Wasserstoff" einzukaufen, den es nicht nur dort gar nicht gibt. Was wollte das lustige "Energy-Triumvirat" dort eigentlich? Auf "Banana Island" Datteln pflücken, um danach in Abu Dhabi auf Kamelen zu reiten? Dazwischen kurz auf einen "Dirty Talk" mit frauenverachtenden Fossil-Milliardären, denen Demokratie und Menschenrechte noch weniger wert sind als dem von der EU als Kriegsverbrecher vorverurteilten Despoten Putin?

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kamelrennen#/media/Datei:Dubai_camel_race.jpg

Was will dieser "Kurz-Verschnitt" eigentlich, der noch vor wenigen Tagen bei den Sanktionen gegen Russland aufs Gas gestiegen ist, eingedenk fehlender Gasreserven und völliger Abhängigkeit von Russland plötzlich eine Vollbremsung vollzogen hat? Zur Erinnerung: Das ist kein Formel 1 Rennen in Bahrain, sondern eher ein Kampf um die Versorgung österreichsicher Haushalte und Unternehmen mit ausreichend Energie.

Während Foda erkannt hat, dass seine Zeit abgelaufen und er für die Pleite der österreichischen Fußballnationalmannschaft verantwortlich ist, seinen "Kopf" hinhalten muss, ist der Kopf Nehammers immer dann zu sehen, wenn laufende Kameras verfügbar und Fotografen zur Stelle sind, wenn es wieder einmal darum geht oder Zeit ist, reflexartig zu handeln und Phrasen zu dreschen. Allein: Wer reflexartig handelt, denkt vorher nicht nach - das liegt in der Natur aller unkontrollierten Handlungen; wessen Diktion nur aus hohlen Phrasen besteht gibt zu erkennen, dass er relativ ahnungs- und völlig hilflos ist.

Insofern tut mir unser Karli eigentlich leid; aber ohne taugliche Mittel bzw. entsprechende Voraussetzungen ist, im wahrsten Sinne des Wortes, kein Staat zu machen; noch dazu fehlt ihm für seine Art des "Kanzlersein-Wollens" das nötige Umfeld - wer eine Köstinger, Edtstadler oder Tanner zu seinem Team zählen muss, einen Schallenberg oder Karner, der darf sich nicht wundern, wenn er laufend alleine im Regen stehen bleibt; noch dazu, wenn es ihm auch selbst am Nötigsten fehlt: Hausverstand & Rückgrat - diese beiden Tugenden können ihm weder Kommissionen, Experten, gar Parteigenossen ersetzen. Die hat man, oder man hat sie eben nicht; ein Hinweis: Es gibt sie auch nirgendwo zu kaufen.

Daher wäre Nehammer gut beraten, sich möglichst rasch Franco Foda zum Vorbild zu nehmen: "It´s time to say goodbye, Charly".


Chr. Brugger

25/03/2022