Tag der Abrechnung im „Ländle

13.10.2024

Was haben Nehammer und seine ÖVP zustande gebracht, wenn es z.B. um das Thema "leistbares Wohnen" geht?

Beantwortet man diese Frage aus der Position der "Mitte der Gesellschaft" heraus, als deren Schutzpatron sich Nehammer laufend geriert, ist die Antwort einfach: Nichts, rein gar nichts – eine Nullnummer also.

Quelle: https://www.vol.at/streitthema-regionen-in-vorarlberg-wo-ihre-gemeinde-liegt/8757046

Selbst wenn man, wie der aus Vorarlberg stammende Finanzministrant Magnus Brunner, allenfalls an Dyskalkulie (Rechenschwäche) litte, würden zumindest seine "Landsmänner und -frauen" beim beabsichtigten Ankauf eines unbebauten Grundstückes spätestens zu Beginn eines Finanzierungsgespräches bei der "Hausbank" feststellen und einsehen müssen, dass das "Schaffe, schaffe, Häusle baue" nur eine Märe bzw. Liedzeile des Schlagersängers Ralf Bedinx ist.

Ein 778 Quadratmeter großes, "sonniges Grundstück in naturverbundener Lage" kostet in Koblach (Gemeinde im südlichen Teil des Rheintals/Vbg.) Euro 661.300,00; ein "schöner, sonniger Baugrund" in Hohenems mit einer Fläche von 1.131 Quadratmetern kostet Euro 905.000,00; "billiger" ist es allerdings, wenn jemand in Frastanz sein Eigenheim errichten will; 505,5 Quadratmeter kosten dort "nur" 380.000,00 Euro – also faktisch ein für jedermann erschwingliches "Schnäppchen"; in der Gemeinde Klaus (Bezirk Feldkirch) hingegen kosten ein 820 Quadratmeter großes "Baugrundstück in idyllischer Lage" wohlfeile Euro 849.000,00.

Es dürfte daher keinen Menschen wirklich überraschen, dass die "Mitte" der Vorarlberger Community "leistbares" Wohnen zu einem ihrer wichtigsten Anliegen erhoben hat und darauf wartet, dass ihnen die dafür verantwortlichen Politiker dabei behilflich sind, sich ihren Traum vom eigenen Heim erfüllen zu können.

Quelle: https://www.reiseblitz.com/urlaub-in-vorarlberg/

Blöd ist (vor allem an Tagen wie diesen, an denen in Vorarlberg der Landtag gewählt wird) nur, dass die türkisgrünen Verwalter im fernen Wien in den letzten 5 Jahren darauf vergessen haben, was auf den Seiten 32ff im Rahmen ihrer "Verantwortung für Österreich" so alles versprochen und zu Papier gebracht wurde; und noch blöder ist, dass sich die Menschen "im Ländle" immer noch an all jene (mittlerweile längst gebrochenen) Versprechen erinnern, die ihnen, nicht nur von Wien sondern auch vom Landhaus in Bregenz aus, gegeben wurden.

Quelle: https://vorarlberg.at/-/110_landtagswahlen

Johanna Hager (Kurier) hat in ihrem gestrigen Leitartikel vom "Tag der Abrechnung" geschrieben; heute ist ein solcher Tag; alle in Vorarlberg Wahlberechtigten können darüber entscheiden, ob sie der Meinung sind, der ÖVP samt ihrem Landeshauptmann Markus Wallner stünde immer noch derselbe Anteil an Stimmen zu, der der Türkisen am 13.10.2019 zugewiesen wurde: Die Benchmark der ÖVP liegt also exakt bei 43,53% und jene des grünen Koalitionspartners bei 18,89%.

Obwohl bekanntermaßen immer erst am Ende des Tages abgerechnet wird, müssen die Türkisgrünen heute vermutlich nur bis ca. 15.30 Uhr warten, um zu wissen, wie die Abrechnung der VorarlbergerInnen mit ihnen de facto aussieht; Überraschungen sind möglich , die ganze "Zeche" wird möglicherweise sogar recht teuer; jedenfalls wird sich, wie Johanna Hager das treffend beschreibt, ein  "Rendezvous mit der Realität" nicht vermeiden lassen.

Allein, das prognostizierte Duell zwischen ÖVP und FPÖ wird nicht stattfinden - dafür ist Vorarlberg viel zu systemkonservativ und einfach auch politisch mit keinem anderen Bundesland vergleichbar; immerhin hat die ÖVP in Vorarlberg noch bis 2014 mit einer absoluten Mehrheit regiert; zudem hatten bundesweite Wahlen im "Ländle" noch nie eine besondere Relevanz; Vorarlberg ist diesbezüglich eben anders.

Chr. Brugger

13/10/2024