Starpsychologe meldet sich wieder zu Wort

17.02.2023

Als Karl N. am 09.07.2022 (bloß vermeintlich) die irrwitzige Ansicht vertrat, "wenn wir so weitermachen, gibt's für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka" dachte der verbliebene Rest aller psychisch Gesunden hierzulande noch an den verspäteten Aprilscherz eines Hobbypsychologen".

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/inland/regierung-will-nach-coronajahren-die-hand-ausstrecken/ar-AA17wsW1?ocid=msedgntp&cvid=34081b901f95458cbad0a10d71cae295

Etwas mehr als 7 Monate später dürfte es Gewissheit sein: Kein Hobbypsychologe fuhrwerkt an den Hebeln der Macht herum, viel eher ein Psychologe beachtenswerter Provenienz, also jemand, der die Seelen der MitbürgerInnen berührt und versteht. Mit einer brillanten wie profunden Anamnese ("viele Begegnungen mit Menschen in den Bundesländern, mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern haben mir gezeigt, dass diese 3 Jahre Pandemie Spuren hinterlassen haben, dass es Traumata gibt, die bearbeitet werden müssen (...)") gelingt Karl N. mit schier spielerischer Leichtigkeit genau das, wovon alle professionellen Psychologen & Psychiater auf diesem Globus nur träumen können: Er befundet, kurz & prägnant bzw. in Bausch & Bogen, ein ganzes Volk und hat dazu auch noch das passende Universalmedikament für alle Traumatisierten im Hosensack: Den Dialogprozess - denn Karl N. weiß: "Das Tückische an traumatischen Ereignissen ist, wenn man sie nicht bearbeitet, bleiben sie in den Menschen drin (...) und das wollen wir auflösen (...)".

Nun war ich bislang eher dafür bekannt, Karl N. für einen chronisch erfolglosen, illegitim an der Macht befindlichen, Nichtsnutz zu halten; ob der neuen, wegweisenden Erkenntnisse des Karl N. (Stichwort "Traumatherapie") stehe ich folglich auch nicht an, meine manifestierte Meinung grundlegend zu revidieren: Scheinbar habe ich unseren "Kanzler" völlig unterschätzt, ihm erheblich weniger zugetraut als er tatsächlich zu leisten im Stande sein könnte.

Sorry, Karl N. - selbst Freud & Watzlawick hätten wohl ihre liebe Freude mit Ihnen gehabt ... wir dürfen also resümieren: Der Kanzler versucht sich an bzw. es mit einer Gesprächstherapie!

Ein klitzekleiner Denkfehler dürfte sich in die "Psychoanalyse" des "Kanzlers" allerdings eingeschlichen haben: Nicht die Pandemie war traumatisierend, vielmehr der Umgang der heimischen Regierung mit eben derselben ... das Trauma ist daher nicht pandemisch bedingt, sondern resultiert aus den Folgen der Maßnahmen, die Kurz, Schallenberg und letztlich auch Karl N. zu verantworten haben.

Diese Erkenntnis oder Tatsache ändert wiederum nichts am Befund des Starpsychologen sowie der in Aussicht gestellten Therapie - Trauma bleibt, unabhängig von seinen Ursachen, Trauma - und eine Gesprächstherapie wird, so oder so, ihre Wirkung bestimmt nicht verfehlen.

Auch bei der Wahl der Therapieform geht Karl N. gänzlich neue Wege; üblicherweise findet eine Gesprächstherapie in kleineren Gruppen oder in Einzelgesprächen statt; da es, so eine eiserne Maxime des Karl N., für komplexe Probleme keine einfachen Antworten gibt (die ohnedies immer falsch wären), denkt unser Beste-Köpfe-Karl, wie immer, das große Ganze; zumal er selbst nicht hunderttausende Traumatisierte persönlich therapieren kann, setzt er auf eine "Expertenkommission", deren Denkaufgabe es sein wird, des "Kanzlers" innigsten Seelenwunsch zu erfüllen - die Auflösung des Tückischen; unbearbeitet soll, so Karl N., kein Traumatisierter zurückbleiben.

Da ich mich, wenn auch nicht ansatzweise in Augenhöhe mit Karl N., selbst als "Psychoklempner" betrachte, interessiert mich vor allem, wie sich die Konversation zwischen "Experten" & traumatisierten MitbürgerInnen zutragen soll; wir, die vom Trauma Betroffenen, sollen ja vermutlich wieder Vertrauen in das Leben wie zu uns selbst finden, vorzugsweise auch in Politik und Politiker, deren Tun wir unsere Traumatisierung ja letztlich verdanken dürften.

Wiewohl ich der Idee, dass an der Therapie vor allem unbeteiligte Dritte, namentlich Experten, teilnehmen sollen, durchaus etwas abgewinnen kann, wird es uns und den Therapeuten nicht erspart bleiben, die für die Traumatisierung Verantwortlichen namentlich zu benennen, die Folgen der Entscheidungen derselben akribisch aufzuarbeiten, um letztlich die Wurzel allen Übels endgültig beseitigen zu können; dass es sich dabei, bei "der Wurzel allen Übels", just um Karl N. & Co, also die momentan im Amt befindliche Bundesregierung handeln könnte, nimmt der "Kanzler" scheinbar billigend in Kauf - die Interessen des Volkes vor seinen eigenen angesiedelt wissen zu wollen, hat Karl N. bislang zwar noch nicht unter Beweis stellen können - allein, mit der Traumatherapie wagt Karl N. zumindest einen ersten, mutigen und "wichtigen" Schritt "in die richtige Richtung"; frei nach dem Motto "koste es, was es wolle" startet Karl N. also eine Therapieoffensive, an deren erfolgreichem Ende er sich selbst und seine Bundesregierung offenbar "wegtherapiert" wissen will - das klingt recht einfach; weil aber, wenigstens in der Denkart des Karl N., immer alles komplex sein muss, damit eine einfache Lösung unmöglich wie falsch sein muss, bietet der "Kanzler" seinen und seiner Regierung Rücktritt nicht einsichtig an, sondern wählt den komplexen Umweg über eine experimentelle Traumatherapie für das ganze Volk; das Ergebnis mag zwar dasselbe sein, aber nie und nimmer kann eben sein, was nicht sein darf.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/inland/regierung-will-nach-coronajahren-die-hand-ausstrecken/ar-AA17wsW1?ocid=msedgntp&cvid=34081b901f95458cbad0a10d71cae295

Dass es der "Kanzler" mit seiner Therapie tatsächlich ernst meint und diese nicht für eigene Zwecke instrumentalisiert, erhellt schon aus seinem Statement "Wir waren Experten hörig; nun sollen Experten erklären, warum sie zu ihren Entscheidungen gekommen sind".

Einsicht & Selbsterkenntnis werden ja, wenigstens gemeinhin bzw. im Volksmund, als ein erster Weg hin zu einer Besserung gehandelt; überdies würde ich es als mutig und nicht als dummdreist bezeichnen, sich zu (s)einer Hörigkeit zu bekennen und dazu zu stehen, "persönliche Freiheit und menschliche Würde aufgegeben zu haben"; mit einer sklavisch-idealisierenden Unterordnung ist, ernsthaft gemeint, nicht zu spielen - umso erstaunlicher ist das Outing des "Kanzlers": Den(n) Hörigen ist es meistens eher unangenehm, sich zu ihrem Problem zu äußern; Experten meinen gar, dass meist erst massiver Leidensdruck dazu führe, Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen - sei es bei Therapeuten, anderen Menschen oder eben, wie bei Karl N., bei der Öffentlichkeit.

Für Opposition, effektheischende Medien, selbst für den Regierungspartner, "Die grüne Alternative", ist das an die Öffentlichkeit Gehen des "Kanzlers" mit seinem bzw. dem "Hörigkeitsdilemma" seiner Regierung ein gefundenes "Fressen", befremdlich und skandalös; es hat den Anschein, als würden sich vor allem "Die Grünen" nicht vom "Wir (waren hörig)"-Bekenntnis des "Kanzlers" vereinnahmen lassen wollen - mit gutem Grund: Wer hörig ist, wird unter Umständen gar von Introjektionsmächten, äußeren oder fremden Realitäten, gesteuert, hat im schlimmsten Fall bereits unlautere Motive, Werte und Normen verinnerlicht und ist am Ende allenfalls gar nicht mehr länger Herr oder Frau seiner selbst oder Sinne.

Umso erstaunlicher und respektabringender ist das Bekenntnis des "Kanzlers", der offensichtlich seinem immensen, kaum beschreibbaren und jedenfalls nicht ansatzweise nachzuvollziehenden Leidensdruck nachgegeben haben bzw. erlegen sein dürfte; angesichts dieser "schrägen" Situation wird einmal mehr klar: Wer unverschuldet, angeschlagen & wehrlos in den Seilen hängt, auf den wird ungeniert auch noch eingeschlagen, dem wird jedenfalls keine Hilfe, sondern bloß Häme & Spott zuteil.

So ereilt uns, dem Volk, und ihn, dem "Kanzler", dasselbe Schicksal:

Wir müssen uns, um zu gesunden (ob wir wollen oder nicht), therapieren lassen, von unseren psychischen Beeinträchtigungen befreien, sodass sich am Ende alles wieder im Wohlgefallen auflösen möge - daran gilt es zu arbeiten; für uns MitbürgerInnen und den "Kanzler"; so gesehen sitzen wir zumindest im selben Boot, was das Schicksal unserer Schicksalsgemeinschaft (noch dazu mit Karl N. am Ruder) erheblich leichter ertragen lässt.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/inland/regierung-will-nach-coronajahren-die-hand-ausstrecken/ar-AA17wsW1?ocid=msedgntp&cvid=34081b901f95458cbad0a10d71cae295

Einfache Denker, zu denen ich mich zähle, würden das vorhandene Problem einfach(er) lösen, den Befund des "Kanzlers" ("Das Tückische an traumatischen Ereignissen ist, wenn man sie nicht bearbeitet, bleiben sie in den Menschen drin (...) und das wollen wir auflösen (...)") einfach vereinfachend umschreiben: "Das Türkise wollen wir auflösen" - Punkt.

Chr. Brugger

17/02/2023