Ski-Alpin: Eine erste Bilanz

23.12.2022

Seit Oktober (Sölden) sind auch die Vertreter der Randsportart "Ski Alpin" wieder rennmäßig aktiv, so Bewerbe nicht wegen chronischem Schneemangel abgesagt werden müssen.

Bekanntermaßen sind vor allem der ÖSV und eine Handvoll Österreicher an solchen "Rennen" interessiert, die Erwartungshaltung der restlich verbliebenen "Skiliebhaber" unverändert, weil erfolgsverwöhnt, hoch.

Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.traumpaar-des-alpinen-skisports-funkenflug-zwischen-mikaela-shiffrin-und-aleksander-aamodt-kilde.dc38f807-49a5-406a-be5d-d18e7d0fcdc3.html

Allein, die Zeiten eines Hermann Maier oder Marcel Hirscher sind längst vorbei, Annemarie Moser-Pröll beinahe siebzig Jahre alt und Toni Sailer bereits verstorben; das letzte Aufgebot der Heimischen müht sich, gemessen an den Erfolgen vergangener Jahre, durch die "Skisaison" - mehr schlecht als recht, wie sich immer deutlicher abzeichnet.

Standen ehedem Siege an der Tagesordnung, waren Podestplätze eine Selbstverständlichkeit, so ist die weihnachtliche Zwischenbilanz ernüchternd, wie signifikant; desillusionierend, weil vordere Plätze in den Ergebnislisten zur Ausnahme geworden sind, erkennbar wird, dass sich der ÖSV systematisch selbst zugrunde richtet.

Der "erste Anzug" hängt im wohlverdienten Ausgedinge, der zweite ist weder maßgeschneidert noch passt er wie angegossen; die Leistungen der aktiven Athleten hinken den Ansprüchen hinterher, die Konkurrenz enteilt, rot-weiß-rote FahrerInnen verkommen zu Statisten, die bisherigen "Erfolge" reduzieren sich auf Ausnahmen oder Zufälle.

Quelle: https://www.sportnews.bz/artikel/wintersport/ski-alpin/marco-odermatt-so-tickt-der-neue-ski-shootingstar

Podestplätze waren bislang zumindest jenen vorbehalten, die ihren Zenit, rein altersmäßig, längst überschritten haben; vom "Nachwuchs" ist, selbst wenn man sich auf die Suche begibt, weit und breit nichts zu sehen; erkennbar wird lediglich, dass wir im Alterssegment bis 25 nicht einmal mehr Mittelmäßiges aufbieten können, die vorhandene Qualität bestenfalls noch für das Ausnützen der für den ÖSV vorhandenen Startplätze ausreicht.

Während Mayer, Kriechmayr & Feller das Offensichtliche noch irgendwie übertünchen, ist in der "Damenwelt" das Desaster längst Gewissheit; so muss das skialpinaffine Österreich froh sein, auf verletzungsgeschädigte, nicht minder -anfällige Frauen zurückgreifen zu können; wenn jedoch die Anzahl erlittener Verletzungen die eingefahrenen Podestplätze längst übersteigt, sollte man zumindest darüber nachdenken, was in Nachwuchsförderung und Vorbereitung, im Training , vor allem aber bei der Regeneration seit Jahren schiefläuft; es können ja nicht nur laufend Fahrfehler oder das Überschätzen des eigenen Könnens für Bänderrisse oder Knochenbrüche verantwortlich sein.

Viele Aktive firmieren seit Jahren unter der Marke "Talent", wohingegen sich ihre Erfolge bescheiden ausnehmen, die Kaderlisten (Nationalteam & A-Kader) lassen (bei Damen & Herren) Gedanken an eine rekonvaleszent alpines Pensionisten-Heim aufkeimen, das Who´s Who einer dauerverletzten, außer Form befindlichen Community.

Quelle: https://www.skysportaustria.at/oesv-praesidentin-stadlober-peking-verschiebung-waere-gescheiter-gewesen/

Und an der Spitze "thront" eine hilf- wie heillos überforderte "Präsidentin", die ihrem Vorgänger, wie immer man zu diesem stehen mag, nicht einmal ein leeren Plastikbecher reichen kann.

Waren Hirscher & Co Erfolgsgaranten, dürfte es sich bei Striedinger, Brennsteiner, Haaser, Raschner, Huber, Scheyer, Tippler, Truppe, Gritsch & Co nur noch um wahllos austauschbare Ressourcen handeln, deren Leistungsbilanz einem weißen Blatt Papier ähnlicher ist als einem Christbaum zu Maria Lichtmess; es hat den Anschein, als hätten diese "Wedler" den Misserfolg dauerhaft in Bestand genommen, die sportliche Tristesse längst verinnerlicht.

Besonders witzig wird es aber dann, wenn diese Gestalten medial als "Stars" gehandelt werden und anlässlich von Interviews nichts anderes zu tun haben, als ihre Sponsoren ins rechte Licht zu setzen, um so ihr sportliches Kaderdasein noch irgendwie zu rechtfertigen, den Anschein andauern zu lassen, skifahrerisch etwas leisten zu können; vom Erfolg nicht eben verwöhnte Litfaßsäulen, das letzte Aufzucken chronisch Erfolgloser könnte man meinen.

Quelle: https://sportal.eu/2022/12/10/marta-bassino-queen-at-sestriere-federica-brignone-smiles-sofia-goggia-doesnt/

Bitter ist nur, dass der überwiegende Teil dieser "Stars" sein finanzielles "Überleben" öffentlichen Mitteln zu verdanken hat, unseren erarbeiteten Steuern & Abgaben; dasselbe gilt auch für die kostenintensiven Aufenthalte in diversen Spitälern und Rehabilitationszentren; es kann ja wohl kaum sein, dass ein seit Jahren erfolgloser Dreiunddreißigjähriger (Max Franz) auf Staatskosten an seiner körperlichen Wiederherstellung arbeiten kann, wenn frei ersichtlich ist, dass aus nichts naturgemäß nicht noch weniger werden kann; was will der ÖSV mit dem permanent rekonvaleszenten Mittelmaß (Danklmaier, Feuerstein, Leitinger, Brunner, Gallhuber, Vernier etc.) eigentlich?

Die Dichte der breiten Schwäche und des Mittelmaßes hat ein Maß erreicht, an dem auch der ORF handeln sollte; während in deutschen, italienischen, norwegischen oder den Sendern der Schweizer Eidgenossenschaft Sinnhaftes gezeigt wird, "glänzt" der österreichische Staatszwangsfunk mit stundenlangen, sinnbefreiten Vor- und Nachberichterstattungen, tummeln sich auf der Spielwiese "Ski-Alpin" immer noch amtsbekannte Legastheniker wie Knauss & Hosp, haben anhaltend Ahnungslose wie Polzer & Co das Sagen, darf selbst ein, zumindest während seiner aktiven Zeit sportlich nie in Erscheinung Getretener (Joachim Puchner) vorzeigen, dass etwas mehr als ein Schneepflug ausreicht, um weltweit (ebenfalls auf Kosten aller Steuerzahler) Kamerafahrten absolvieren zu können; rhetorisch reiht sich unser "Vorfahrer" der Nation hingegen mühelos in die Klasse der zuvor Genannten (K & H) ein - immerhin.

Quelle: https://www.bazonline.ch/koennen-gut-behrami-suter-und-co-ueberzeugen-192041037275

In Summe betrachtet ist es daher keine allzu große (Weihnachts-) Überraschung, dass sich die Einschaltquoten bei Skirennen im ORF, vergleichbar nur noch mit den Umfragewerten der heimischen Bundesregierung, im steten Sinkflug befinden; böse Zungen behaupten längst, dass die restlich verbliebenen Zuseher nur noch deshalb alpine Skibewerbe ansehen, weil ihnen Dauerschleifenwiederholungssendungen wie "Die Nanny", "Scrubs", "Gilmore Girls" und "Simpsons" noch mehr auf den Magen schlagen bzw. die Laune verdrießen, als es die Mittelmäßigkeit der ÖSV-Performance und die damit einhergehende, letztklassige ORF-Berichterstattung gemeinsam je könnten. Es gibt also noch Spielraum oder Luft nach unten, also durchaus positive Aussichten ... und Sieger sehen jedenfalls (so oder so) etwas anders aus ...

Chr. Brugger

23/12/2022