Schuld ist immer jemand anderer …

29.06.2022

Eigentlich hätte man es wissen, zumindest erahnen können; das U 19 Nationalteam hat es den erwachsenen "Vorbildern" nachgemacht, ist in der WM-Qualifikation ebenso kläglich gescheitert.

Nach den Pleiten gegen England und Israel und einem mühevollen Sieg gegen Serbien haben die österreichischen "Nachwuchshoffnungen" gestern am Abend neuerlich versagt, sind einem (nicht nur vermeintlich) schwachen Gegner mit 0:1 unterlegen.

Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000128085019/yusuf-demir-wechselt-leihweise-zu-barcelona

Nun kann man im Nachhinein, wie immer, den Verlauf eines jeden Spieles recht unterschiedlich beurteilen; im Anbetracht der vollmundigen Äußerungen einiger Spieler nach dem 3:2 Sieg gegen Serbien ("wenn wir als Mannschaft auftreten, sind wir unstop(p)bar") hätte man, die Realität verleugnend, annehmen können, die "Mannschaft" würde endlich so spielen, wie es sich für ein Team mit höheren Ansprüchen gehört.

Allein, weit gefehlt: Der Auftritt der "jungen Erwachsenen" war beschämend; aus dem laufenden Spiel heraus waren Chancen Mangelware; ergaben sich solche, wurden diese kläglich vergeben.

Im Verlauf der Spielzeit erhöhte sich die Fehlpassquote von Minute zu Minute; auf zusammenhängend-sinnstiftende Aktionen warteten die spärlich vorhandenen Zuseher vergebens; Einsatz und Bewegung waren mittelmäßig, die technische Umsetzung hingegen ließ in den wenigen Betrachtern dieses Schauspiels den Gedanken aufkommen, es handle sich um eine andere Sportart, die Querfeld & Co auszuüben versuchten.

Nun könnte man über das unkoordiniert-uninspirierte Gehopse wohlwollend hinwegsehen, hätte sich die Mannschaft die Niederlage nicht selbst zuzuschreiben; die Art und Weise, wie man einem ebenso schwachen Gegner unterliegen durfte, war letztlich das eigentliche Highlight des Spiels an sich.

Nach einem vollkommen sinnlosen "Halten" von Florian Wustinger im Nahbereich des eigenen(!) Strafraums (20. Min) gab es zurecht die gelbe Karte; einer rüden, übermotivierten Attacke hatte es der Reservist dann, knapp 20 Minuten später, zu verdanken, noch vor der Halbzeitpause die Umkleidekabine aufsuchen und alleine duschen zu dürfen.

Quelle: https://www.weltfussball.at/news/leopold-querfeld/1/

Nicht minder dummdreist sein Mannschaftskollege, der ach so hoch gelobte Yusuf Demir: Nach einem taktisch-schwachsinnigen Foul am eigenen Sechzehner stellte er knapp ½ Stunde später eindrücklich unter Beweis, warum er niemals das Zeug zu "Größerem" haben wird, mit dem Makel, ein "ewiges Talent" gewesen zu sein, seine Karriere beenden wird: Scheinbar völlig frustriert, genervt von den eigenen spielerischen Defiziten, vor allem in der Variante "Fehlpässe ohne Ende", den Schwächen seiner Mannschaft, ließ sich das Barcelona-Kurzzeit-Hoppala bzw. der Rapid-Ersatzspieler zu einem Foul hinreißen, das in die Rubrik "dümmer geht es nicht" einzuordnen wäre. Anlässlich eines Outeinwurfes(!) beförderte er, für jedermann klar ersichtlich, einen Gegenspieler unsanft und ohne jeden Anlass zu Boden.

Dass die Spieler angesichts der nächsten, herben Enttäuschung zu keiner Selbstreflexion fähig waren, die Niederlage nur unverdient bzw. das Produkt unglücklicher Verkettungen und bitter wäre, griff der Trainer der Mannschaft unumwunden zur Standardausrede: "Wir hatten das Gefühl, dass die Slowaken unsere Spieler jagen. Natürlich war es keine Absicht, dass Omic verletzt wird, aber die Grundtendenz war zu sehen. Die Schiedsrichterleistung habe ich als sehr schwach empfunden, wir haben uns nicht gerecht behandelt gefühlt".

Lustig, dieser Herr Scherb; vielleicht war er zwar physisch in Trnava anwesend, gedanklich aber bei einem ganz anderen Spiel; wenn sich ein Spieler selbst - ohne jede Fremdeinwirkung - verletzt, ist es durchaus verwegen, zumindest eine "Grundtendenz", hin in Richtung "Verletzungsabsicht", wahrgenommen haben zu wollen. Es stellt sich die Frage, ob hier jemand nur seines Realitätssinnes verlustig geworden ist oder nicht doch ein anderes Thema Anlass dafür geben könnte, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

"Trainer" Scherb dürfte mit dem Sinn für reale Wahrnehmungen aber ohnedies ein eher größeres bzw. gröberes Problem haben; so war von ihm in einem Interview vor dem U 19 EM u.a. Folgendes zu vernehmen: "(...) Einer, der eine ähnliche Trainerkarriere hingelegt hat, wie ich; er war noch nicht Trainer der österreichischen U 19 Nationalmannschaft, das fehlt ihm noch; aber sonst ist es sehr ähnlich verlaufen (...)".

Quelle: https://www.vol.at/aus-nach-pleite-gegen-ried-scr-altach-feuert-coach-martin-scherb/5299465

Dazu muss man wissen, dass Scherb als Trainer bislang chronisch erfolglos war, sowohl in St. Pölten (2. Liga) als auch beim "Allerweltsverein" Altach vorzeitig (wegen ausbleibender Erfolge) entlassen wurde.

Bei dem, mit dem Scherb sich "vergleicht" oder verglichen wissen will, handelt es sich allerdings bzw. noch dazu um Zinédine Yazid Zidane, dem FIFA-Weltfußballer der Jahre 1998, 2000 und 2003, dem Weltsportler des Jahres 1998, dem Champions-League-Sieger und zweifachen Weltpokalsieger; zudem hat Zidane als Trainer von Real Madrid in den Jahren 2016-2018 jeweils die Champions-League und unzählige andere Titel gewonnen.

Entweder hat also Herr Scherb ohnedies längst jeden Realitätssinn verloren, oder er vermeint tatsächlich, sich auf Augenhöhe mit Zidane sehen zu können.

Wie auch immer: Scherb war weder als Spieler noch ist er als Trainer eine große "Leuchte"; schnödes Mittelmaß ist bestenfalls sein Anspruch - und dem wurde er auch mit seinem U 19 Nationalteam gerecht.

Insofern ist es kein Wunder, dass die nächstjährige Weltmeisterschaft in Indonesien ohne österreichische Beteiligung stattfinden wird; das Positive daran ist, dass sich Scherb & Co zumindest nicht wieder blamieren und mit Ausreden aus selbstverschuldeten Affären ziehen müssen.

Die negative Konsequenz des Scheiterns: Ab sofort darf Scherb die nächste Generation (das U 15 Nationalteam) verhunzen; das "Erfreuliche" daran? Scherb wird seine Chance nutzen ...


Chr. Brugger

29/06/2022