Schmid inspiriert unsere Kaufhausqueen

03.01.2022

Was durfte man ab März des vergangenen Jahres über den damaligen Kanzler & die Seinen alles lesen, was mussten deswegen die Protagonisten der "Chat-Affäre" über sich ergehen lassen? Spott und Häme haben sich über alles Türkise ergossen, Charakterdefizite aller Art wurden ihnen unterstellt, Rücktritte gefordert; diesen Aufforderungen kamen die Hauptdarsteller dieses filmreif-pubertären Schwachsinns nach und nach nach. Kanzler, Finanzminister, Schmid & Co sind längst Teil einer Geschichte, die selbst einem noch so gewieften wie einfallsreichen Drehbuchautor so, oder zumindest so ähnlich, nie in den Sinn gekommen wären.

Quelle: https://www.vienna.at/panne-bei-wahlkartenantraege-schramboeck-verteidigt-digitales-amt/6199025 - ©APA/HERBERT PFARRHOFER

Ein paar fürwitzige Staatsfurunkel vergreifen sich auf den Tasten ihrer Mobiltelefone, sind darüber hinaus auch noch zu dämlich, den mobilen Verkehr zu löschen und stolpern ob ihres eigenen Unvermögens ins parteipolitische Grab.

Quelle: https://exxpress.at/kurz-bluemel-schmid-neu-chat-leaks-sorgen-fuer-irritation/

Parallel dazu musste die heimliche heimische Kaufhausqueen und nach wie vor amtierende Wirtschaftsministerin Schramböck ein von Anfang an auf Bankrott getrimmtes Prestigeprojekt schreddern - das trotz präsidial-fürsorglicher Hilfe und Gutheißung aus der WKO.

Weder die eine noch die andere dieser beiden Glanzleistungen auf höchster parteipolitischer Ebene wären weiterhin erwähnenswert, hätte unsere oberste Expertin für alles Wirtschaftliche nicht den Versuch unternommen, aus den beiden türkis eingefärbten, in die Hose gegangenen, äußerst peinlichen "Werbeauftritten" der neuen ÖVP doch noch Sinnstiftendes zu restrukturieren, um solcherart den entstandenen Schaden nicht nur zu reduzieren sondern auch noch in eine Win-win-Situation umzuwandeln; und, das ist das Beste, am Ende sogar ein dauerhaft auf Gewinn ausgerichtetes Prestigeprojekt auf die Reihe, letztendlich den richtigen Weg zu bringen.

Was niemand für möglich hielt, hat Schramböck scheinbar geschafft: Aus den noch vorhandenen Relikten ruinös-türkiser Hybris vorerst eine fragmentarische Sozial- und Wirtschaftsplattform entstehen zu lassen, die längstens binnen Jahresfrist ein Vorzeige-, wenn nicht gar ein gesamteuropäisches Leuchtturmprojekt sein soll - abermals, darauf sei Schramböck besonders stolz, wolle Österreich Vorreiter sein; europaweit, weltweit zumindest.

Die Zeichen der Zeit stünden gut, könnten besser nicht sein, meint die mancherorts auch liebevoll "Kaufhaus-Greti" genannte, hoch gehandelte, Ökonomieprimaballerina der Nation.

Quelle: https://dietagespresse.com/17-click-kauf-und-mehr-mahrer-und-schramboeck-praesentieren-kaufhaus-oesterreich/

Was ist nun geplant bzw. verbirgt sich hinter dem Projekt, das unter dem wohlklingend harmlosen Akronym "bi.bo.bu." firmieren soll?

Angesichts medialen Shitstorms und anhaltender Schmähkritik rund um das Kaufhaus Österreich sowie die Chatvorlieben ihrer Parteigenossen habe sie sich auf die wahren Tugenden des sprichwörtlichen Unternehmertums "made in Austria" besonnen und auf einer scherbenübersäten letzten Ruhestätte gleichsam "das Beste aus beiden Teilen" puzzlespielend zu etwas Großartigem zusammengefügt - ein rotschillerndes Mosaik der besonderen Art.

Was von manchen frivol als "Laufhaus Österreich" bezeichnet und verunglimpft wurde habe sie dazu ermuntert und gleichsam erregt, aus zwei Notständen eine Tugend entstehen zu lassen; sie wollte, allen Schmutzkübelkampagnen zum Trotz und um den vielen Kritikern den Wind aus den großflächigen Segeln zu nehmen, ein Laufhaus der Marke "special edition" kreieren, in dem neben dem Üblichen auch noch ganz anderes erwerb- und erlernbar sei: Inklusion, Hyperinklusion, Integration, sonstige völkerverbindende Elemente aller Art, Asyl- und Arbeitsmarktpolitik, fair trade Produkte und noch vieles mehr - all in A, wenn man so wolle, meint eine durchaus befriedigt wirkende Ministerin. "Die, die vermeinen, wir seien zu einem Provinzlaufhaus verkommen, sollen sehen und bekommen, was sie herbeizuschreiben ohnedies nicht in der Lage sind".

Ein 24/7/365 Betrieb als rundum Wellness- und Wohlfühloase im ansonst doch so rauen Umfeld aller sozioökonomischen Perversionen - unabhängig von parteipolitischem Standgebläse, autark gegenüber dem heimischen Mäzenatentum, dafür frank und frei gegenüber Steuernachlässen, aufgeschlossen für Neuerungen aller Art, ein Refugium für Experimentelles, Denk- und Nachdenkwerkstätte gleichermaßen, ein erotischer Thinktank auf einer weitläufigen Kuscheldecke, gewoben aus allen gesellschaftlichen Schichten - einfach ein modernes Patchwork, ein bunt zusammengewürfeltes Potpourri aus allem, was das Leben anzubieten hat und für uns alle bereit hält. Kurz: Hure und Freier in Personalunion auf Basis einer leidenschaftlich-orgastischen Kopulation ohne jedwede Vorbehalte gegenüber der schnöden, ungeschützten Trivialität des Alltags.

Das Geheimnis ist gelüftet - knackig attraktiv und im Idealfall möglichst unbedarft in allen Belangen: "bi.bo.bu." is born to be alive.

Über allfällige Neuerungen und/oder Details wird selbstredend berichtet.

Chr. Brugger

03.01.2022