Abflug ins Paradies – es geht los …
Wenn ich heute um 09.00 in einer Transavia Boeing Bo737-800, standesgemäß in der ersten Reihe fußfrei, vom Airport W.A. Mozart aus, das Land in Richtung Amsterdam verlassen werde, ist das, aller Voraussicht nach, der Beginn einer Reise in Paradies; wollte man es etwas pathetischer formulieren, könnte man auch "Journey into hapiness" titeln, den Reisebericht gar mit "Viagem ao coração da beleza" überschreiben.
Quelle: https://www.theguardian.com/business/2021/jan/27/boeing-737-max-cleared-to-fly-again-by-eu-regulator
Für diejenigen, denen das Portugiesische weniger vertraut ist als mir: "Coração da beleza" hat weder etwas mit einer niederländischen Karibikinsel ("Curaçao") zu tun, noch mit einem zentralamerikanischen Staat ("Belize") - es geht vielmehr um einen Abflug in Richtung bzw. mit ultimativ-distinktivem Ziel "Herz einer Schönheit".
Quelle: https://www.amsterdamliebe.de/unsere-amsterdamtipps/coffeeshops-in-amsterdam/
Die Zeit während des 1 ½ stündigen Aufenthaltes anlässlich der flugplanmäßigen Zwischenlandung in Amsterdam werde ich dazu nutzen, entspannendes Räucherwerk zu erwerben, um dann hoffentlich pünktlich sowie ohne lästige Gepäckskontrollen um 15:40 im portugiesischen Lisboa die Möglichkeit zu nutzen, mich im Laden von Fátima Lopes, einer mit mir eng vertrauten Modedesignerin, davor zu bewahren, bei meiner Ankunft in Praia, knapp nach Mitternacht, mit leeren Händen dazustehen, wenn sie mich längst erwartet: Alecia, "o milagre obscuro" - das dunkle Wunder, vergleichbar nur mit den hochdekorierten "Pastéis de Nata", Törtchen mit Sahne und Puderzucker - Süßspeise edelster Art.
Quelle: https://www.impala.pt/famosos/nacionais/aos-49-anos-fatima-lopes-e-apelidada-de-musa/
"Ainda mais bonito seria um desperdício luxuoso" werde ich ihr bei der Begrüßung ins Ohr flüstern - noch hübscher zu sein wäre tatsächlich bloß luxuriöse Verschwendung - dann werde ich versuchen sie zu trösten, sind doch ihre "blue sharks" am Dienstag dieser Woche beim Coupe d'Afrique des Nations mit einem 0:2 gegen Senegal ausgeschieden. Zu diesem Zeitpunkt wird sie längst wie unbemerkt eine filigrane Halskette von Luísa Rosas tragen, die Alecias emotional-sensorischen Ästhetik gerecht wird, das Ergebnis eines kreativen Geistes gepaart mit den organischen Strukturen alles Natürlichen - symbiotisch zusammengeschmolzene Eleganz also, die sie wie mich von Anbeginn an umgibt.
Zu diesem Zeitpunkt kommt mir in den Sinn, dass ich im Portal de Notícias Impala vor ein paar Jahren einen Artikel über die Lopes gelesen habe: "Mit knapp Fünfzig trägt sie den Spitznahmen "Muse" - Vielleicht gelingt mir ja mit der Morais das, was mit der attraktiven Portugiesen nur anfangs spielerisch einfach funktioniert hat; nach Monaten kaum vorstellbarer, wechselseitig-erotischer, Abhängigkeit hat unsere Affäre letztlich in einem, zumindest überwiegend, freundschaftlichen Verhältnis ein befriedigendes Ende gefunden.
Das Ganze hat bei zumindest dreistündiger, geografisch bedingter, räumlicher Distanz ohnedies nur deshalb so gut und so lange funktioniert, weil komplementär ein ausgewogenes Maß an blindem Vertrauen in ein beiderseitig äußerst reduziert vorhandenes Ausmaß an das übliche Selbstverständnis des laufend hochstilisierte Verdikts der zwischenmenschlicher Treue, was kontextuell naturgemäß mit dem libidinös Mehrspurigen zusammenhängt, vorhanden war; diesbezüglich sind uns beiden Skepsis und Ressentiments weder als angebracht noch beziehungsfördernd erschienen - die notwendigen Flüge zum Wochenendglück hatten beiden das nötige Augenmaß für das Gehaltvolle vermittelt, dafür gesorgt, sich anlässlich von Tête-à-Têtes keinesfalls mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten, immer und ohne Umschweife sofort zur Sache zu kommen.
Quelle: https://www.luisarosas.com/products/tribe-necklace-2
Bis es so weit ist, wir sozusagen das "House of filigree" gemeinsam betreten, darf ich mich noch mit den profanen Dingen des Lebens beschäftigen, mit Natal gegen Berrettini bei den AO und danach mit Tsitsipas gegen Medwedew - um das alles nicht zu versäumen, habe ich mich, auch bzw. nicht zuletzt in Anbetracht der Tatsache, dass das Internet auf den Kap Verden nicht wirklich "vom Feinsten" sein soll, via Satellit 6G-mäßig mit skyDSL connected, um so 24/7 u.a. auch sportmäßig laufend "up to date" und "on fire" sein zu können - Fadesse ist ohnedies wegen ihr schon nahezu auszuschließen, wissen kann man es aber nie, daher: "Cautela é a mãe da loja de porcelana" heißt es sprichwörtlich selbst auf den Kap Verden: Vorsicht ist ohnedies immer, überall, auf allen Gebieten und allen Belangen, Mutter und Behüterin des Porzellanladens in Personalunion.
Was ich Ihnen noch schuldig bin ist die "responda", die Antwort auf ihren angekündigten, vierwöchigen Weg hin zur Ekstase: "Se o puder acompanhar, será uma honra e um prazer - não se preocupe: sou um viajante experiente nos caminhos da felicidade; perseverante, carinhoso, dominante e sempre de bom humor, pronto para tudo - um golpe de sorte errante no caminho para o destino dos seus sonhos."
Sie, die Antwort, kam zwar äußerst spät und mit reichlich Verzögerung bei ihr an - allein, die Wirkung dürfte sie nicht verfehlt haben.
Quelle: https://www.noticiasaominuto.com/fama/1295274/aos-50-anos-fatima-lopes-volta-a-conquistar-elogios-pela-boa-forma
Gewiss, mein übertrieben anmutendes Konstrukt "wenn ich dich dorthin begleiten kann, wird es mir Ehre und Vergnügen zugleich sein - sei unbesorgt: Ich bin ein erfahrener Wanderer auf den Pfaden des Glücks; ausdauernd, fürsorglich dominant und immer gut gelaunt, zu allem bereit - ein wandernder Glücksfall auf dem Weg hin zum Ziel deiner Träume" mag hierzulande anbiedernd, gar schmalzig klingen; der kreolischen Identität wohnt aber ein Hang zum Dramatischen inne, wird eine Nähe zum inspirierend Drastischen nachgesagt; diese Neigung hin zum übertrieben-Prickelnden findet seinen Ursprung vermutlich in der unrühmlich-afrikanischen Diaspora; das interessiert mich momentan nur am Rand, entscheidend ist vielmehr, dass meine "responda" ihre Wirkung nicht verfehlt haben dürfte, hat sie doch meine seriös gemeinte "Wanderansage" lediglich mit einem vielversprechenden "cada fase do meu corpo anseia por si" samt dauerhaft pulsierendem Herz-Emoji quittiert.
Wenn sich also jede Phase ihres Körpers bereits nach mir sehnt, kann ich nicht allzu viel falsch gemacht haben.
Fortsetzung folgt ... und: Nadal hat Berrettini in 4 Sätzen besiegt!
Chr. Brugger
28.01.2022