Raphael Haaser sensationell

Chapeau – die Leistung von Raphael Haaser beim heutigen Super-G ist umso höher einzuschätzen, als seine Schwester bei der gestrigen "Parallel-Veranstaltung" der Damen eine schwere Knieverletzung erlitten hat.

Mit einer bravourösen Fahrt hat der 27-jährige Tiroler nicht nur meine Theorie widerlegt, er hätte beim heutigen Rennen keine Chance auf eine Medaille – weithin wurden ja Vincent Kriechmayr bessere Chancen attestiert, Zweifel an der Schweizer Vormachtstellung in dieser Disziplin anzumelden.

Quelle: https://skiweltcup.tv/index.php/raphael-haaser-kreuzbandverletzung-und-sechs-wochen-pause/

Apropos Schweiz: "Meine" Favoriten von Allmen (12.) & Rogentin (9.) mussten zur Kenntnis nehmen, dass auch Österreicher schnell Skifahren können; Alexis Monney ist nach einem schweren Fahrfehler ausgeschieden.

So blieb es, wenn auch nicht unerwartet, Marco Odermatt vorbehalten, die Schweizerfahne, das vexillologische Symbol der Eidgenossen, in der Höhe zu halten; die Art und Weise, wie Odermatt seine 61 Mitkonkurrenten zu Statisten degradiert hat, war atemberaubend und aller Ehren wert: Wer eine Sekunde schneller ist als der Zweitplatzierte, fährt nicht bloß in einer anderen "Liga" sondern eher schon in einer eigenen Disziplin; der Schweizer Ausnahmekönner lässt seine "Arbeitskollegen" nicht nur "alt" aussehen – die spielerische Leichtigkeit, mit der Odermatt seine Gegner demütigt, ist es, die ihn dermaßen erhöht.

Quelle: https://www.x-bionic.com/de/blogs/x-athletes/marco-odermatt

Im Schatten Odermatts glänzt die "Silberne" von Raphael Haaser daher umso mehr; er war immerhin derjenige, der dem weltweit besten Skifahrer der letzten Jahre am aller nächsten kommen, wenn auch nicht das Wasser reichen, konnte.

Alles im allem ist das Ergebnis der vier Österreicher besser, als man es erwarten konnte; wenn bei Weltmeisterschaften auch nur Medaillen etwas wert sind, so muss man doch anerkennen, dass alle heimischen Skifahrer heute tadellose Leistungen abgeliefert haben.

Chr. Brugger

07/02/2025