Paris 2024 - Teil 1
81 Staatsbürger bzw. solche, die man, vermutlich aus rein sportlichen Gründen, "eingebürgert" hat, haben das Recht, bei den derzeit auf französischem Territorium stattfindenden Olympischen Sommerspielen teilnehmen zu dürfen.
Der überwiegende Teil olympischer Bewerbe wird sich dabei in Paris ereignen, der Stadt an der Seine, dem (nach Rhein, Loire, Maas und Rhone) fünftlängsten Fluss Frankreichs; auch in deren "sauberem" Wasser sollen übrigens (Teil-) Bewerbe stattfinden, obwohl die "Sequana" von den Franzosen liebevoll "Toilette von Paris" genannt wird.
Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/olympia-in-paris-das-ist-zur-eroeffnungsfeier-bislang-bekannt-102916379
Immerhin haben sich die Veranstalter des olympischen Spektakels die Säuberung bzw. Klärung der Seine schlappe 1 ½ Milliarden(!) Euro kosten lassen; Anne Hidalgo, amtierende Bürgermeisterin von Paris, ließ es sich daher nicht nehmen, die Kloake bzw. das Ergebnis der Reinigung derselben selbst zu testen; sie bestand vermutlich den Test, wohingegen bisher – den Eidesschwüren der Sportfunktionäre zum Trotz - alle Trainings und der heutige Triathlon-Wettkampf dreckbedingt abgesagt werden mussten; Politiker & Funktionäre befinden sich also wieder einmal und nicht nur sprichwörtlich in der "Rue de la caque"; es will nicht sein mit der Seine - allenfalls waren alle fäkalfrei-Statements sogar erstunken & erlogen; übrigens: In den letzten 100 Jahren galt es für die Seine (warum wohl?) ein generelles Badeverbot ...
Quelle: https://www.stern.de/sport/sportwelt/olympia-2024--pariser-buergermeisterin-geht-in-der-seine-baden_34890890-34890840.html
Bei allen olympischen Spielen, wo immer sie stattfinden mögen, dürfen jedenfalls ein paar "Dinge" nicht fehlen: Pompöse Eröffnungsfeiern, massenhaft Politiker & Funktionäre, die sich überflüssigerweise in den Vordergrund drängen, sowie das olympische Feuer, das traditionell wie Monate zuvor im griechischen Olympia entzündet wird.
Ehe "die Spiele" offiziell begonnen haben, müssen diejenigen, die bloß der Sport an sich interessiert, meist einiges ertragen – das war auch heuer in Paris der Fall …
Playback-Auftritte von "Superstars" haben seit jeher die Gemüter erregt; erinnert sei beispielsweise an den peinlichen Auftritt der "Red Hot Chili Peppers" bei der "Super Bowl" 2016; nicht minder groß war daher der Wirbel beim "Federplüschzeug-Fake-Auftritt" Lady Gagas am Freitag vergangener Woche; was viele nicht verstanden: Wozu bedient sich die "Grande Nation" bei der Repräsentation ihres faszinierenden Landes einer US-amerikanischen LGBT-Aktivistin?
Quelle: https://www.stern.de/sport/olympia/lady-gaga-bei-olympia--der-auftritt-war-wohl-nicht-live-34919020.html
Nicht minder entbehrlich
war die woke Verunglimpfung Leonardi da Vincis "L'Ultima Cena" durch Dragqueens; der
Vatikan sprach gar von einer "blasphemischen Verhöhnung eines der heiligsten
Momente des Christentums"; das
offizielle Video der Eröffnungsfeier wurde von den Veranstaltern mittlerweile vom
"Netz" genommen …
Auch in der Chefredaktion eines der renommiertesten Qualitätsblätter Europas dürfte man ob des absurd anmutenden Ansinnens des Thomas Jolly nur fassungslos den Kopf geschüttelt haben: "Die Subversion von Frankreich-Klischees hätte auch anders aussehen können: Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris spritzt Marie Antoinettes Blut und galoppiert ein apokalyptischer Reiter (…). Wer die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris verfolgte und einigermaßen über Stilempfinden verfügt, konnte nur den Kopf schütteln. Der Theaterregisseur Thomas Jolly brannte dort über vier Stunden hinweg ein Feuerwerk von Albtraumbildern ab, die er der Kunstgeschichte und insbesondere dem französischen Surrealismus entwendet hatte.
Quelle: https://www.wort.lu/international/katholische-kirche-kritisiert-dragqueen-parodie-bei-olympia-feier/16739748.html
Unausgegorene Tableaux vivants folgten aufeinander, als spielte ein hyperaktives Riesenbaby mit ihnen und verlöre immer schon nach wenigen Sekunden wieder die Freude am Spielzug und holte sich das nächste. Ein Pianist griff an einem lichterloh brennenden Flügel in die Tasten (Dalí!), ein schmerbäuchiger Dionysos in Schlumpfblau sang in einem grellbunten Fruchtstillleben ein sonderbares Liedchen (Caravaggios "Bacchus", falsch verstanden).
Besonders geschmacklos: Dutzende von Marie Antoniettes mit abgetrenntem Kopf unter dem Arm blickten aus den Fenstern der Conciergerie wie Warhols vervielfältigte Marilyns oder Liz Taylors, während die Band Gojira als Rammstein-Pendant auf Balkons des Justizpalastes ihren Metal zu einer ähnlich martialischen Show mit Feuerfontänen zum Besten gab. Nachdem das Pariser Wappenschiff mit güldenem Glitzersegel vorbeigezogen war, spritzten zum Schlussakkord rote Luftschlangen wie Blutbrunnen aus den Hälsen der enthaupteten Königinnen.
Obgleich sich der Regisseur auf das verbale Blutbad der Marseillaise berufen kann, bleibt doch die Frage, warum in Jollys Schau anstelle von Ludwig dem XVI. seine Frau den Kopf hinhalten musste. Wie zu seiner Exkulpation ließ Jolly den Fluten der Seine zehn unfassbar kitschige Monumentalstatuen berühmter Französinnen von Christine de Pizan bis Simone Veil entsteigen. Diese Schießbudenfiguren im Las-Vegas-Stil kommentierte ein berühmter deutscher Bildhauer als Zeuge des Spektakels bloß knäckebrottrocken mit den Worten: "Kann man machen. Dann muss es aber gut sein."
Erwartbar war auch der Protest der französischen Bischöfe gegen eine Travestie von Leonardos Abendmahl ("Verhöhnung des Christentums"), weniger jener gegen den reinszenierten Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre 1911 (bei dem die Behörden damals kein gutes Bild abgaben). Das größte Unverständnis allerdings zeigte die Inszenierung des olympischen Fahnenträgers als einer der vier Reiter der Apokalypse nach Dürer. Auf einem dürren, weil metallischen Pferd sechs Kilometer auf einem Boot über die Seine reitend und in eine silbrig glänzende Rüstung gehüllt, war diese Frau, von der man das mit einer Art Tschador verhüllte Gesicht nicht sah, todernst und abermals martialisch in Szene gesetzt.
Assoziationen kommentierender Zuschauer fielen eindeutig aus: Es könne sich nur um den Meuchelmörder aus dem Videospiel "Assassin's Creed" handeln, der hier das olympische Feuer an Zinedine Zidane übergab. Die sich auf den Kameralinsen sammelnden Regentropfen wirkten da symbolisch wie Tränen der Scham: im Kopfkino eines Kindes gewesen, geweint."
Quelle: https://de.euronews.com/next/2024/07/27/wie-funktioniert-das-fliegende-olympische-feuer-von-paris-2024
Wie auch immer – im Nachhinein mussten die Organisatoren jedenfalls eingestehen, dass es sich selbst beim Höhepunkt der Eröffnungsfeier, dem Entzünden des olympischen Feuers, nur um eine, wenn auch gut getarnte, Fake-Aktion gehandelt hat; Teddy Rinner & Marie-José Pérec haben den Feuerring unter dem Gold-Ballon gar nicht wirklich entfacht; das Feuer wurde mit LED-Lampen & Wassernebel "künstlich" produziert und damit der Weltöffentlichkeit etwas vorgegaukelt.
Die Einleitung zu diesem Artikel ist u.a. auch deshalb so ausführlich, weil es über die Leistungen der österreichischen Olympioniken ohnedies recht wenig bzw. kaum etwas Erfreuliches zu berichten gibt; Medaillen waren bislang außer Reichweite; bei manchen Sportlern kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, für sie wäre das bloße "Dabeisein" bereits Ansporn genug und Leistung zugleich; negativer Höhepunkt war, bei allem Verständnis für eine schlechte Performance von AthletInnen, die 2:6, 0:6 Auftaktpleite von Julia Grabher im Tennis-Damen-Einzel, positiv waren hingegen die Leistungen von Collins Valentine Filimon, dem heimischen Beitrag zu den Badminton-Bewerben.
Der "Rest" war so, wie man es erwarten konnte: Teilweise ansprechende Leistungen – aber weit entfernt von denjenigen Rängen, die bei Olympia eben zählen.
Für die Erfüllung der präsidialen Medaillenerwartungen (> 7 bzw. "5 – 10 Medaillen sind realistisch") wird es dennoch schön langsam eng; der knapp 70-jährige Karl Stoss könnte insofern bereits recht bald einem fatalen Irrtum erlegen sein; waren es zuletzt in Tokio (2021) immerhin 7 Medaillen, die Österreicher erhalten haben, mussten wir uns zuvor in Rio (1), London (0) und Peking (3) mit "Schmalspurkost" abspeisen lassen.
Wenn Schubert, Pilz, Hudson oder die Alexandri-Schwestern keine guten Wettkampftage haben und Weißhaidinger kein Glück, dann wird es – wie schon so oft – an den "Seglern" liegen, uns nicht mit fliegenden Fahnen untergehen zu lassen.
Quellen: https://www.facebook.com/photo/fbid=4087420361311594&set=a.1808732469180406; https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/landsleute/alina-kornelli-ein-leben-mit-wind-und-wellen;art209551,3885802
Aber nichts Genaues weiß man ohnedies nie; vielleicht locht ja Sepp Straka ein, trifft Sylvia Steiner mitten ins Schwarze oder Alina Kornelli surft auf einer Erfolgswelle zumindest in unser aller Herzen; das "Zeug" dazu hätte sie allemal; vielleicht gelingt aber auch dem einen oder anderen Judoka der große Wurf, es springen (wider Erwarten) sogar die Reiter ein oder es geschieht eben ein Wunder ...
Chr. Brugger
30/07/2024