ÖSV RTL-Damen in Olympiafrühform
Temperaturen an der Null-Grad-Grenze, strahlender Sonnenschein - so hat der Skiweltcup die heißen Eisen unserer Damenskinationalmannschaft vor der Kulisse des "Plan de Corones" (Kronplatz) in St. Vigil in Ennenberg am Rand der Dolomiten, auf einer Seehöhe von ca. 2000m über dem Spiegel der Adria, standesgemäß empfangen.
Quelle: https://www.pustertal.org/de/pustertal/kronplatz/enneberg/st-vigil-in-enneberg/
Es war, sozusagen, angerichtet für unsere holde Skiweiblichkeit: Beste Bedingungen, Postkartenkulisse, schier unüberschaubare Zuschauer-Massen und eine gut gelaunte "girl group" mit großen Erwartungen.
Daher ist es keine allzu große Überraschung, dass unser Ski-Damen-Team bei der Riesentorlaufgeneralprobe für die unmittelbar bevorstehenden Spiele im Reich der Mitte ein sensationelles Ergebnis in den Schnee zaubern konnte.
Bereits im ersten Wertungsdurchgang lieferten unsere Ski-Sternchen eine durchaus "remarkable performance" ab, hätte man selbst dann, wäre man an beiden Augen erblindet, die Olympiareife mit bloßen Händen spüren dürfen.
Quelle: https://www.sankt-vigil.com
Selbst diejenigen, die an den Spielen in Peking nicht teilnehmen dürfen haben dabei ihr zweifelsfrei vorhandenes Talent unter Beweis gestellt, damit auch die gestrige Nominierung für Peking als durchaus fragwürdig erscheinen lassen.
Quelle: https://skiweltcup.tv/index.php/katharina-truppe-im-skiweltcup-tv-interview-kaerntner-frauen-haben-ein-sonniges-gemuet/
Unsere Beste im ersten heat war eine unwiderstehlich fahrende Katharina Truppe, die lediglich lächerliche 1,46 Sekunden hinter der slowakischen Skiexotin und Halbzeitführenden Petra Vlhova zurücklag. Knapp hinter Truppe reihten sich Elisa Mörzinger (+ 1,62), Stephanie Brunner (+ 1,75) sowie Katharina Liensberger (+1,89) ein.
Der Rest unserer Damen war offenbar der Ansicht, am zweiten Durchgang nicht mehr teilnehmen zu müssen, waren doch die Rückstände nach dem ersten Lauf dermaßen gering, dass ihnen ein Antreten im entscheidenden Durchgang nicht mehr nötig erschien.
Nur der Vollständigkeit halber und aus statistischen Gründen zumindest die äußerst positiv zu erwähnenden Platzierungen nach Ende von DG 1: Franziska Gritsch (31.), Ricarda Haaser (32.), Katharina Huber (36.), Elisabeth Kappaurer (44.) und Nina Astner (47.).
Von Spannung und noch stärkeren Leistungen unserer ambitionierten Läuferinnen war der Finaldurchgang geprägt:
Quelle: https://noe.orf.at/v2/news/stories/2895207/
Liensberger legte mit einer nahezu perfekten Fahrt vor, Brunner fiel am Weg zum Sieg nach einem Flüchtigkeitsfehler aus, die junge Elisa Mörzinger bewies einmal mehr, dass sie fast zu allem fähig ist, wenn man sie nur lässt, und Truppe rundete das kaum noch zu toppende Endergebnis mit einem sensationellen Rang in den Punkterängen ab.
Quelle: https://skiweltcup.tv/index.php/christian-mitter-hofft-auf-den-entscheidenden-schritt-nach-vorne/
Ein sichtlich zufriedener sportlicher Leiter der ÖSV Damen konnte sein Glück kaum fassen, war doch zuletzt leise Kritik speziell am Zustand des Riesenslalom-Teams aufgekommen. Mitter stellt klar: "Wir haben heute nachhaltig bewiesen, wie stark unser Team ist; wir sind jedenfalls für die Spiele bestens gerüstet, ginge es nach mir, könnten sie bereits heute beginnen" - das soll zumindest so oder so ähnlich nach dem Rennen irgendwo gehört worden sein.
Résumé: Alles paletti und "Ci rivediamo prest a Pechino" - "San Vigilio a Ennenberg valeva il viaggio"; ja, das stimmt: St. Vigil in Ennenberg war jedenfalls eine Reise wert!
Und, ehe ich es ob der grandiosen Leistungen unserer Damen noch vergesse: Gewonnen hat auch jemand - das können Sie aber selbst irgendwo nachlesen ...
Und, ich bin mir absolut sicher wie felsenfest davon überzeugt, dass unsere Slalomherren heute am späten Nachmittag in Schladming nachlegen werden - auch dort sind weltbewegende Leistungen so gut wie sicher, ist ein Toppresultat bereits jetzt in Stein gemeißelt.
Chr. Brugger
25.01.2022