Österreich schafft sich selbst ab
Beschäftigt man sich ein paar Wochen nicht mit dem, was hierzulande politisch so alles vor sich geht, erweist sich das Geschehene retrospektiv, im Rückblick auf das, was sich ereignet hat, als umso ernüchternder, trifft einen mit Vehemenz zur Potenz; während unsereiner im Tagesgeschehen bzw. der anhaltenden Konfrontation mit politischen "Ereignissen" und vor dem Hintergrund medialer Vielfalt (ORF, Servus TV, Puls 4, OE 24, div. Tages- und Wochenzeitungen etc.) dazu neigt, den "Wald vor lauter Bäumen" nicht mehr zu sehen, nach und nach im politischen Sumpf verkommt, ist mit der nötigen Distanz das, was es zu befunden gibt oder zu beurteilen gilt, mit einem Frontalangriff auf alles Vernünftige vergleichbar.

Quelle: https://dietagespresse.com/wieder-betrunken-gearbeitet-cobra-beamte-schieben-nehammer-statt-georgischem-maedchen-ab/
Die politische Prominenz turnt bzw. tourt ergebnislos, scheinbar bloß aus Jux & Tollerei bzw. zur Selbstdarstellung, durch die halbe Welt – allen voran der "nasale Lispler der Nation": Der Trip mit einem Privatjet nach Marokko, Ghana, Angola & Ägypten kostete reichlich Steuergeld, um am Ende feststellen zu können, Afrika sei "der Kontinent der Zukunft" – immerhin gelang Karl N. damit, wie die KRONE zu berichten wusste, der Nachweis für die bislang bezweifelte Existenz eines gewissen Norbert T.

Quelle: https://www.facebook.com/photo/?fbid=251243984251395&set=a.209251855117275
Noname-Sekretär Florian T. ließ aus dem US-amerikanischen Silicon Valley verlauten, künstliche Intelligenz würde zum "GAMECHANGER des 21. Jahrhunderts"; die chronisch erfolglose Langzeitstudentin Claudia P. durfte hingegen in den "Staaten" ein Gemüsebeet besichtigen und vor dem versammelten ECOSOC-Kindergarten verlauten lassen, "wenn wir über eine nachhaltige Zukunft reden, müssen wir sowohl an die wirtschaftlichen, die sozialen und an ökologischen Aspekte denken" (Originalzitat – von grammatikalischen Unebenheiten distanziert sich der Autor).

Quelle: https://exxpress.at/frauenmagazin-chefin-attackiert-junge-staatssekretaerin/
Die für "Unsinnig- & Peinlichkeiten aller Art" (Stichwort ORF-Finanzierungsreform) zuständige Susanne R. wiederum begab sich nach Skandinavien, um von den Dänen zu erfahren, warum in Österreich das "Sozialsystem für Migranten zu großzügig" wäre; um das "dänische Modell" zu verstehen, hätte die vom "PROFIL" als ministerielle Fehlbesetzung Titulierte keinesfalls (auf Staatskosten) nach Kopenhagen reisen, sondern lediglich ein paar Minuten (kostenlos) im Internet regergieren bzw. die Homepage der Europäischen Kommission ("Ihre Rechte der sozialen Sicherheit in Dänemark" – als PDF verfügbar) besuchen müssen.

Quelle: https://www.vol.at/islamlandkarte-ministerin-raab-wird-bedroht/7005656
Nicht minder fragwürdig: Magnus B. besucht – während einer Dienstreise nach Mexiko – ein Tennisspiel in Acapulco; zugegebenermaßen war dort zwar Klassenprimus Carlos Alcaraz am Werk – aber: Hat er (Brunner) nichts Besseres bzw. Sinnvolleres zu tun, als seine (durchaus gut bezahlte) Arbeitszeit auf Tennisplätzen zu verbringen?
Als besonders dummdreist, um nicht zu sagen, an Dämlichkeit nicht überbietbar, erwies sich wieder einmal Graf A.; Österreich unterhalte informelle Gesprächskanäle mit der russischen Föderation ließ er "Die Welt" wissen; das Blöde daran ist, dass das offizielle Russland von solchen "Kanälen" nichts weiß; Spott & Häme aus- wie inländischer Medien nahm der Adelsspross ob seiner billigen Selbstinszenierung offensichtlich billigend in Kauf – der nächste Fauxpas einer klassischen Fehlbesetzung.
Analoges gilt für die von Insidern liebevoll (liebestoll?) als "Impfdomina" bezeichnete Karoline E., deren parteipolitischer Horizont offenbar nur mit dem eines Suppentellers komparabel ist – die SPÖ sei dafür verantwortlich, dass Hauslauers ÖVP in Salzburg gleichsam genötigt worden wäre, mit der Kickl-FPÖ zu koalieren, ließ sie die "Kleine Zeitung" wissen; am charakterlosen Machtkalkül sind demnach immer nur alle anderen schuld und Wahlniederlagen allein auf die vertrottelte Schar derjenigen Wähler (in Salzburg immerhin rund 70%) zurückzuführen, die der ÖVP (völlig zu Recht) misstrauen.

Quelle: https://www.sn.at/politik/innenpolitik/video-live-and-direkt-am-2092021-karoline-edtstadler-zugang-nur-fuer-geimpfte-wird-alltag-werden-109550188
Wie auch immer: Die Schlagzeilen der letzten Wochen gebührten den "Roten" (SPÖ), deren innerparteilicher Selbstzerstörungswahn selbst die türkies-schwarz-grünen Frivolitäten verblassen lässt.
Der, in seinem "Jenseits des Lustprinzips", von Freud erläuterte Begriff des menschlichen Todestriebes dient den heimischen Sozialisten offenkundig als Grundlage ihrer, von langer Hand geplanten, öffentlich inszenierten, aus dem innersten Kreis heraus befeuerten, zwangsneurotischen Sehnsucht nach Auslöschung; die Zerstörung einer parteipolitischen Einheit dürfte folglich das "hehre" Ziel sein, mit der eigenen Zerstreuung als Schlussakkord, Joy, H.P. & Andi auf Augenhöhe – selbst die hausinterne "Basis" weiß nicht, wen sie will (jedenfalls nicht ihre, mittlerweile zurückgetretene, bisherige Vorsitzende); jetzt müssen 101 Dalmatiner, nein, doch jene 609 Delegierten entscheiden, die in einem, ob seiner Kompliziertheit völlig undurchsichtigen, "Ausleseverfahren" erst bestimmt werden; bis heute war mir jedenfalls nicht bekannt, dass es innerhalb der roten Spezies Delegiertennominierungsrechte für "Red Biker", "Sozialdemokratische Freiheitskämpfer", den "Arbeiter-Sängerbund" oder die ARGE "Sozialdemokratie & Homosexualität" gibt.

Quelle: https://www.tt.com/artikel/30852566/rendi-wagner-doskozil-babler-die-teams-bringen-sich-in-der-spoe-in-stellung
Die "roten Falken" pfeifen (was jeder ahnt) längst aus ihren letzten Löchern, dass die sozialistische Tragikomödie auch nach dem 03. Juni 2023 nicht beendet sein wird; eine Fortsetzung wird folgen und damit ist allen Medien auch ein "Sommermärchen" garantiert, den Zusehern von Sendungen wie "Fellner! LIVE", "WildUmstritten" & Co hingegen sind sinnbefreit-lauwarme Fernsehabende sicher.
Bei allem Spott und aller Häme: Das Diagnostizierte ändert an unserer Situation nichts: Eine Inflation absurden, teilweise hausgemachten und damit keinesfalls notwendigen Ausmaßes; eine Teuerungswelle, die von der Regierung stillschweigend-lethargisch hingenommen wird; ein Fachkräftemangel historischen Ausmaßes, der überwiegend auf eine chronisch kranke Bildungsparteipolitik zurückzuführen ist; ein momentan noch recht leiser Protest der Bevölkerung gegenüber laufend versagenden, sich hinter Worthülsen bzw. angelernten Floskeln versteckenden, uninspiriert-feigen Parteipolitikern, denen es ausschließlich um den Erhalt ihrer Positionen & Funktionen geht, denen das Volk egal ist und die vermeinen, mit schwachsinnigen Aussagen reüssieren zu können.
Vor ein paar Jahrzehnten noch hatte der durchschnittliche Österreicher zumindest vor einer Handvoll Politiker Respekt; deren Aussagen wurden ernst genommen, ihre Entscheidungen akzeptiert.
Wenn heute Figuren wie Nehammer, Schallenberg oder Edtstadler auftreten, übergibt sich, bildlich gesprochen, das Volk bereits innerlich – sie hingegen "kotzen" uns nur noch an; wenn die Genannten der Maßstab dessen sein wollen, an dem man Regierungsfähigkeit gemessen wissen will, taugte jeder X-beliebig Dahergelaufene zum Kanzler oder Minister; seit Jahren vertrete ich daher öffentlich die These, dass ich aus den Zusehern bei jedem Fußballspiel der Salzburger Landesliga, aus den jeweiligen Insassen jeder psychiatrischen Einrichtung Österreichs oder aus den Teilnehmern an Prangtagen, die in Österreich stattfinden, eine bessere Regierungsmannschaft rekrutieren könnte, als Nehammer & Co das aus dem Fundus ihrer Parteigenossen je zustande brächten; wer meiner Regierung angehören möchte, müsste bloß eine einzige Bedingung erfüllen: Er/sie darf niemals Mitglied einer politischen Partei gewesen sein – denn was Nehammer & Co können, kann jeder –die Messlatte für regierungstaugliche Politik(er) liegt in Österreich seit geraumer Zeit nämlich bei "Null", wenn nicht (seit kurzem bzw. seit Kurz) bereits darunter - so sind wir jedenfalls am besten Weg, uns selbst abzuschaffen.
Die Zugehörigkeit zu einer politischen Gesinnung ist weder ein Qualitätsmerkmal noch kann sie das ersetzen, was Hauptursache der vielstrapazierten "Politikerverdrossenheit" ist - ein Mindestmaß an (Aus-) Bildung, Fachkenntnis & Selbstreflexion; wenn sich bereits Nehammer, Tanner & Co anschicken dürfen, Kanzler oder Minister "können" zu wollen, sollten sie sich nicht wundern, wenn die überwiegende Mehrheit der Österreicher anderer Meinung ist und sich, ob dessen, ihre Beliebtheits- oder Umfragewerte dort befinden, wohin sich Edtstadler (dem Vernehmen nach) zum Lachen zurückzieht – im Keller.
Chr. Brugger
25.05.2023