ORF & ÖSV – schlimmer geht immer …

20.01.2025

Während in Melbourne, bei den Australien Open, u.a. Yannik Sinner, Novak Đoković, Carlos Alcaraz oder Aryna Sabalenka, Iga Świątek & Co um den ersten Grand-Slam-Titel des Jahres spielen und sich die Crème de la Crème des Snooker-Sports beim "Masters" in London, einem Triple-Crow- Turnier, ein Stelldichein gibt, berichtet der ORF in seiner Belangsendung "Sport am Sonntag" über die Nachwuchsprobleme des ÖSV.

Quelle: https://espnpressroom.com/us/press-releases/2025/01/first-ball-to-last-ball-coverage-of-the-2025-australian-open-live-across-espn-platforms/

Anstatt darüber zu berichten, was berichtenswert wäre (u.a. Tennis, Snooker, Fußball in den "großen" Ligen, Handball-WM), zumindest aber über die Erfolge unserer Rodler, Skeletonfahrer, Skispringer oder Langläufer, widmet der ORF, sonntags am Abend, die wertvollste Sendezeit einer Randsportart mit aussterbendem Charakter – dem alpinen Skisport.

Und (als wäre das noch nicht absurd genug) dort darf die Präsidentin des ÖSV dann darüber "philosophieren", warum wir in dieser "Sportart", trotz massivsten finanziellen Aufwands, kaum etwas zustande bringen und der Konkurrenz sowie den eigenen Ansprüchen seit Jahren hinterherfahren.

Fr. Stadlober hat scheinbar noch längst nicht verstanden, was die Ursachen für die katastrophalen Ergebnisse der einstigen "Skination Nr. 1" sind; in den "Kaderlisten" der Alpinen tauchen Namen von SkifahrerInnen auf, deren "Lebensläufe" jedem Krankenhausakt zur Ehre gereichten; vielleicht wäre ein Gutteil dieser "Kaderschüler" bei den Paralympics besser aufgehoben als auf den Pisten für "Fortgeschrittene"; körperliche Defizite gepaart mit psychischer Labilität sind, um Irrtümer zu vermeiden, keine alpine sondern eher eine "teuflische" Kombination – vor allem im Sport; und es dürfte auch kein Zufall sein, dass SkifahrerInnen aus anderen Ländern meist gleich mehrere Sprachen sprechen, wohingegen unsere "Asse" bereits mit der Muttersprache mehr Probleme haben, als mit den Toren, durch die sie fahren müssen.

Den sportlichen Pleiten will Fr. Stadlober neuerdings mit "Trainings auf dem Smartphone" (aus dem Hause "Ski Austria Academy") zu Leibe rücken; der Skinachwuchs soll via App richtig trainieren und das Skifahren erlernen; wie das funktionieren soll, kann sich diesen didaktisch Schwachsinn auf der Homepage https://skiacademy.skiaustria.at) des ÖSV ansehen: "Lernen muss einfach sein – so wie WhatsApp und aus der Hosentasche. Unserer Ski Austria Mobile Academy ist methodisch-didaktisch so konzipiert, dass Wissen niederschwellig vermittelt und gut memoriert wird" …

Quelle: https://skiweltcup.tv/index.php/oesv-praesidentin-roswitha-stadlober-blickt-optimistisch-in-die-ski-weltcup-saison-2022-23/

Skifahren spielerisch leicht aus der Hosentasche lernen; wem so etwas Großartiges einfällt, dem müsste man an und für sich den "Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" verleihen, den rangmäßig höchsten Orden unseres Heimatlandes; dass der Groß-Stern ausschließlich Staatsoberhäuptern vorbehalten ist, dürfte im Anlassfall keine Rolle spielen – zu wichtig ist diese digitale Errungenschaft, als dass man nicht ausnahmsweise auf die Staatsräson verzichten könnte.

Wenn der ÖSV, respektive Fr. Stadlober, so weiter macht, wird Österreich bei den nächsten olympischen Winterspielen bestenfalls noch die Vorläufer stellen können – an sportliche Erfolge ist dann ohnedies nicht mehr zu denken – und Vorläufer werden auch selten interviewt.

Schon morgen hat zumindest die holde ÖSV-Weiblichkeit die Chance, im südtirolerischen Skigebiet Kronplatz unter Beweis zu stellen, dass weitere Schmährufe für die rot-weiß-rote RTL-Mannschaft unangebracht sind - man wird dann sehen, ob sich unsere Damen gegenüber dem desaströsen Ergebnis des Vorjahres tatsächlich verbessern konnten; mit Rückständen jenseits der 2-Sekunden-Marke dürfte aber auch morgen nichts zu gewinnen sein.

Ob am bevorstehenden Hahnenkamm-Wochenende den "Herren der Schöpfung" der ultimative Befreiungsschlag gelingt, darf ebenfalls bezweifelt werden.

Chr. Brugger

20/01/2025