Neuer Tag, neue Chance
Nach der Auftaktblamage bei der Ski-WM erhalten unsere Damen morgen die nächste Chance, der öffentlichen Erwartungshaltung zu entsprechen; in Hinterglemm beginnt um 11.30 Uhr der Super-G; wenn es nach den bisherigen Ergebnissen der Weltcup-Saison 2024/25 geht, dürften sich die österreichischen Damen berechtigte Hoffnungen auf Medaillen machen.
Cornelia Hütter hat immerhin den Super-G in St. Moritz gewonnen, Ariane Rädler erreichte in Beaver Creek den dritten und Stephanie Venier in St. Anton sogar den zweiten Platz; auch bei den restlichen Rennen in Cortina d ´Ampezzo und Garmisch-Partenkirchen waren die Ergebnisse unserer Ski-Damen ansprechend.

Quelle: https://sport.ch/skialpin/991772/eine-auszeit-im-sommertraining-fuer-venier
Favoritinnen sind aber zweifelsfrei andere Frauen: Nicht nur Lara Gut-Behrami, Sofia Goggia sowie Federica Brignone dürften es unseren Starterinnen schwerer machen zu "entsprechen", als es Hütter, Venier, Rädler & Haaser lieb ist; die Liste der Medaillenkandidatinnen ist länger als erwünscht – Kajsa Vickhoff Lie, Alice Robinson und vor allem Ester Ledecká sind weder zu unterschätzen noch sollte man auf Corinne Suter, Malorie Blanc und Lindesy Vonn bzw. Breezy Johnson vergessen.
Suter, Vonn, Vickhoff Lie, Goggia und Gut-Behrami wissen zumindest, ebenso wie Cornelia Hütter, wie man bei Weltmeisterschaften Medaillen im Super-G gewinnen kann; Gut-Behrami ist zudem amtierende Olympia-Siegerin in dieser Disziplin, Ledecká hat dieses Rennen 2018 bei den Spielen in Pyeongchang gewonnen; Lindesy Vonn war bereits 2009 in Val-d'Isère Weltmeisterin in dieser Disziplin und Lara Gut-Behrami 2021 in Cortina. Die Weltmeisterin von 2019 in Aare, Mikaela Shiffrin, ist hingegen morgen nicht am Start.
Was interessanter sein könnte, ist das Ergebnis beim letztjährigen Weltcup-Finale in Hinterglemm: Dieses Rennen hat Esther Ledecká vor Federica Brignone und Kajsa Vickhoff Lie gewonnen; es bleibt zu hoffen, dass die Österreicherinnen beim WM-Super-G nicht dasselbe Schicksal "erleiden" müssen, wie beim Weltcup-Finale 2024: Stephanie Venier wurde Vierte und Cornelia Hütter Fünfte – Rückstand auf Platz 3: 0,05 und 0,13 Sekunden …

Ginge es nach diversen Wettanbietern, sind unsere Damen quotenmäßig jedenfalls bloß Außenseiterinnen; Gut-Behrami, Brignone und Goggia sind ganz klar favorisiert; ob bei den diversen Wettangeboten berücksichtigt wurde, dass die Österreicherinnen in Hinterglemm auch insofern einen klaren Vorteil haben, als sie die Rennstrecke von unzähligen Trainings besser kennen als der Rest der Welt, kann ich nicht beurteilen; es dürfte aber kein Nachteil sein, über Orts-, Schnee- und Pistenverhältnisse besser Bescheid zu wissen als die Konkurrenz.
Meine Prognose:
- Lauren Macuga
- Kajsa Vickhoff Lie
- Federica Brignone & Stephanie Venier
Völlig chancenlos werden beim WM-Super-G Ariane Rädler & Ricarda Haaser sein - es ist mit Sicherheit ein Fehler der zuständigen Trainer, auf dieser einfachen Piste Mirjam Puchner nicht starten zu lassen; bei Cornelia Hütter ist zwar "alles" möglich; der medial völlig sinnlos aufgebauschten Erwartungshaltung wird sie aber leider nicht gewachsen sein - Hütter wird sich nach dem Rennen vor allem bei jenen bedanken können, die sie unbedingt ganz "oben" wissen wollten.
Und, was bilden sich eigentlich ORF ReporterInnen wie Alina Eberstaller ein, wenn sie noch kurz vor den Start des Rennes vom Start aus berichten und Interviews mit den österreichischen Athletinnen führen wollen - sehr viel dummdreister könnte man sich kaum gerieren ...
Chr. Brugger
05/02/2025