Neue Chance auch für die ÖSV-Herren

06.02.2025

Wenn das Wetter mitspielt, werden die vier Herren des ÖSV bei strahlendem Sonnenschein morgen die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und es im besten Fall Stephanie Venier gleichtun; eine weitere Medaille würde uns angesichts der bevorstehenden Abfahrts-Rennen sicherlich nicht schaden – bei den Down-Hill-Bewerben am Samstag bzw. Sonntag werden die Chancen auf Medaillen weitaus geringer sein als bei den beiden Super-G-Bewerben.

Die Ausgangsposition ist klar: Die technisch einfache Piste wird es sehr vielen Rennläufern ermöglichen, sich gute Chancen im Nahbereich der ersten drei Plätze auszurechnen.

Quelle: https://www.neo1.ch/artikel/marco-odermatt-ist-abfahrts-weltmeister

Geht man von den Ergebnissen der bisherigen Rennen dieser Saison aus, ist klar, dass Marco Odermatt das "Maß aller Dinge" sein wird; der Schweizer Ausnahmekönner hat diese Disziplin in den letzten Jahren auf eine Art dominiert, die einen Sieg von ihm erwarten lässt; allein, bei der letzten WM, 2023 im französischen Courchevel/Méribel, musste sich der erfolgsverwöhnte Eidgenosse mit dem wertlosen 4. Rang begnügen; der Top-Favorit sollte folglich gewarnt sein.

Neben Odermatt ist die Liste derjenigen lang, die man auf der Rechnung haben sollte: Franjo von Allmen, Fredrik Møller, James Crawford, Stefan Rogentin & Co werden es dem "primus inter pares" sicher nicht leicht machen, seine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte um das nächste Kapitel zu erweitern.

Wie auch immer – die Erfolgsaussichten der Österreicher lassen sich auf einen Läufer reduzieren; außer Vincent Kriechmayr hat mE niemand eine realistische Chance, bei der Siegerehrung "mit von der Partie" zu sein; Raphael Haaser kommt mit der Strecke absolut nicht zurecht; Stefan Babinsky hat (mit Verlaub) bislang noch keinen "Blumentopf" gewonnen und für niemand anderen wird morgen leider der Sinnspruch "eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" besser passen als für Lukas Feuerstein.

Quelle: https://skiweltcup.tv/index.php/zwischen-training-und-spass-odermatt-und-team-bereiten-sich-in-chile-vor/

Wer sich allerdings die Ergebnisse von Kriechmayr im Super-G bei diversen Großveranstaltungen ansieht, dem müsste sehr schnell klar sein, dass mit dem Oberösterreicher, auch unabhängig von seiner leichten Verletzung, jedenfalls zu rechnen ist; immerhin war Kriechmayr bereits 2021 (in Cortina d'Ampezzo) Weltmeister in dieser Disziplin und 2019 (in Åre) Vize-Weltmeister; dazu gesellt sich noch ein 5. Platz bei der WM 2017 in St. Moritz sowie ein 5. und 6. Platz bei den olympischen Spielen von Pyeongchang (2018) und Peking (2022).

Geht es nach den Wettanbietern, könnte man mit Marco Odermatt, Franjo von Allmen sowie Vincent Kriechmayr am wenigsten Geld verdienen; aber bereits heute bei den Damen haben sich die "Quotenmacher" kräftig getäuscht; am Ende des Rennens werden wir Österreicher aber zur Kenntnis nehmen dürfen, dass es für Medaillen leider nicht gereicht hat; die Dominanz der Eidgenossen werden wir hingegen "zähneknirschend" akzeptieren müssen.

Meine Prognose:

  • Franjo von Allmen
  • Marco Odermatt
  • Mattia Casse & Stefan Rogentin

Quelle: https://www.bote.ch/nachrichten/sport/marco-odermatt-back-und-frontflip-das-geht-schon-noch-wenn-es-etwas-pulverschnee-gibt-art-1390485

Alles andere als der Sieg eines Schweizers wäre morgen eine große Überraschung; immerhin ist ihr Vierter im Bunde, Alexis Monney, noch wesentlich höher einzuschätzen als ¾-tel der österreichischen Equipe; Justin Murisier, Loïc Meillard sowie Arnaud Boisset waren bei unseren Nachbarn erst gar kein Thema; jede andere Nation würde solche Fahrer mit "Handkuss" nehmen – in der Schweiz sind sie nur Zaungäste und müssen zusehen, wie wesentlich schwächer einzuschätzende Skifahrer ihre Arbeit verrichten dürfen; ob das sportlich sinnvoll ist, mögen andere beurteilen.

Bei allen anderen Weltmeisterschaften wäre es jedenfalls undenkbar, dass der 5. und 13. der "Weltrangliste" nicht automatisch qualifiziert wären bzw. teilnehmen dürfen; nur bei der Schach-WM ist das etwas anders …

Chr. Brugger

06/02/2025