Neuauflage der Ampel-Verhandlungen?

01.02.2025

Als gelernter Österreicher weiß man: Nichts ist unmöglich – auch eine Neuauflage der fulminant gescheiterten "Ampel-Verhandlungen" ist nicht ausgeschlossen; nimmt man den selbsternannten Kommunisten & Marxisten Andreas Babler ernst, wäre er immer noch an einer Zusammenarbeit mit den seiner Ansicht nach "vernünftigen Kräften in der ÖVP" interessiert; ihm schwebt eine Expertenregierung vor, solange "alle Parteien außer der FPÖ miteinander Gespräche führten" – das könnte naturgemäß zwar lange dauern, aber, das ist das Erfreuliche, was lange währt, würde endlich gut.

Quelle: https://www.diepresse.com/19044068/mitreden-beim-ampel-aus-sind-drei-parteien-eine-zu-viel

Auch die NEOS-Chefin, Beate Meinl-Reisinger, schließt neuerliche Koalitionsverhandlungen mit ÖVP und SPÖ nach einem Scheitern von Blau-Schwarz nicht aus – es spricht also nichts gegen ein "Lichtsignal-Remake", an dem auch ein Karl Nehammer wieder mitwirken könnte; warum auch nicht – auf einen Politiker seines Formats kann und darf Österreich ganz einfach nicht verzichten; als Jörg Haider verunglückt ist, ist für manche gar die Sonne vom Himmel gefallen – um wieviel mehr wiegt da der "Verlust" Nehammers?

Mit seinem "Abgang" ist gleichsam das gesamte österreichische Polituniversum eingestürzt und hat einen Krater hinterlassen, der bislang vergeblich auf seine Einebnung wartet; der Burger-Charly hat, das muss man sagen, schlichtweg ein Vakuum hinterlassen, dass einem die Luft wegbleibt.

Als "einfacher" Staatsbürger dieses Landes muss man sich, angesichts dieses possenartigen Geschehens, schön langsam mit der Frage beschäftigen, ob es nicht klüger wäre, sich einem anderen Staat anzutragen; allein, wer will oder wollte uns?

Für die Ungarn und Slowaken sind wir zu liberal, für die Deutschen zu wenig bieder, für Italien nicht maritim genug und in Tschechien haben uns die Sudetendeutschen immer noch nicht verziehen.

Die Schweiz ist selbst das weiteraus bessere Österreich und Liechtenstein hat aus rein wirtschaftlichen Aspekten kein Interesse an uns; bliebe nur noch Slowenien, bei dem sich aber die Slowenisch-Deutschen querlegen.

Quelle: https://todaywetravel.de/madagaskar-lemuren-anja/

Von den Nachbarn wollte uns also niemand – exterritorial wären allenfalls Russland oder China an uns interessiert, Nigeria, Burundi oder Madagaskar; Madagaskar klingt irgendwie verlockend: Im Schatten von Affenbrotbäumen oder Mangroven politisieren bzw. mit den Kattas auf Augenhöhe fachsimpeln – das böte doch Perspektiven; zudem ist der madagassische Premierminister parteilos und unabhängig – es gäbe also bei der "Integration" zumindest keine parteilichen Befindlichkeiten.

Quelle: https://kombacabana.com/de/activity/unvergessliche-schnorchelabenteuer-in-madagaskar/

Madagaskar hätte für unsere ehrenwerten Politiker, egal welche Ideologie sie anhimmeln, auch noch aus ganz anderen Gründen Vorteile, gliche gleichsam, im Unterscheid zu Österreich, einem Paradies:

  • auf Madagaskar gibt es keine Asylanten oder Migranten – dort will niemand hin und wer doch dort "stranden" möchte, ertrinkt vorher auf der Straße von Mosambik oder gleich im indischen Ozean; der Inselstaat erneuert sich laufend selbst – die Fertilitätsrate liegt bei nahezu 4 Geburten/Frau; das madegassisches Erfolgsmodell lautet: beaucoup de sexe et des enfants à lui ("viel Sex und eigene Kinder")
  • Medien spielen keine Rolle: Nur jeder 25. Madegasse hat einen Fernseher, Tageszeitungen sind eine Rarität und nur ca. 20% der Bevölkerung nutzen das Internet – Fake News & russische Propaganda hat der einheimische Politiker dort kaum zu befürchten
  • Klimaschutzmaßnahmen sind überflüssig – vor allem im städtischen Bereich wird auf mensch- oder tierbetriebene Fahrzeuge zurückgegriffen
  • die Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Militär sind nahezu bedeutungslos – Sparpakete sind sohin nicht erforderlich
  • ein Problem mit dem Pensionssystem gibt es auf Madagaskar nicht – es gibt kein Pensionssystem
  • auf Madagaskar gibt es keine Arbeitslosen; wer nicht arbeitet verhungert

Quelle: https://www.costakreuzfahrten.de/costa-club/magazine/straende/straende-madagaskar.html

Man sieht also – eine symbiotisch-politische Verbindung von Madagaskar und Österreich machte durchaus Sinn; während wir Exil-Österreicher für den wirtschaftlichen Aufschwung unseres neuen Heimatlandes arbeiteten, könnten Nehammer, Babler & Meinl-Reisinger im Homeoffice, von Andilana (Nosy Be) aus, unsere Geschicke lenken – auch mit Brüssel und der EU hätten wir dann nichts mehr zu tun, müssten die Wirtschaftssanktionen gegen Russland nicht länger befürworten und Donald Trumps Launen nicht ertragen; all das spielt im idyllisch-indischen Ozean keine Rolle.

Da es auf Madagaskar kaum Journalisten gibt, die blöden Fragen stellen, könnten sich unsere Verwalter endlich auf das Wesentliche konzentrieren: Schnorcheln, mit Schildkröten spielen und sich wechselseitig mit Tiroler Nussöl einschmieren – sie müssten zudem nicht länger das tun, von dem sie ohnedies recht wenig Ahnung haben – und auch wir wären sie endlich los, was den größten Vorteil bedeutete.

Chr. Brugger

01/02/2025