Nehammers Erbe ist ein Scherbenhaufen
Heute wäre an und für sich ein erfreulicher Tag; die politische Karriere von Karl Nehammer findet endlich ihr eigenes Ende; ganz Österreich darf froh sein, dass diese Person künftig hierzulande nichts mehr zu sagen bzw. keinen politischen Einfluss mehr hat.
Uneingeschränkt ist diese Freude allerdings nicht – das Erbe Nehammers ist ein Scherbenhaufen sondergleichen; die Ergebnisse der aktuellen PLG (Paul Lazarsfeld Gesellschaft für Sozialforschung) Umfrage erhellen, mit welcher "Leuchte" wir es in den letzten Jahren zu tun hatten.
Am 29.09.2024 hat Nehammer, angesichts des Ergebnisses der NR-Wahl, davon gesprochen, seine "Aufholjagd" sei insofern erfolgreich gewesen, als er nicht von jener 37,46%-Marke gestartet sei, die einst Sebastian Kurz als Spitzenkandidat erreicht hatte; für ihn maßgeblich wären die Umfrageergebnisse im Zeitpunkt seiner "Parteiübernahme", also ca. 21%; das ÖVP-Ergebnis bei der NR-Wahl betrug dann "immerhin" 26,27% und wurde als "Erfolg" verkauft.
Nun hätte bereits diese absurde Sichtweise (neben all seinen anderen Fauxpas) ausgereicht, Nehammer jedwede Redlichkeit abzusprechen; wenn nun aber jemand vermeint, mit Umfrageergebnissen sein eigenes Versagen, und mag das auch noch so morbid sein, rechtfertigen zu können, wird er damit leben und zur Kenntnis nehmen müssen, dass auch sein politisches Erbe mit tagesaktuellen Parametern bemessen wird.
Also, lieber Herr Nehammer, ganz einfach, um Ihnen ein, allenfalls länger andauerndes, Denken, das ja offensichtlich nicht zu Ihren großen Stärken zählt, zu ersparen und ganz speziell für Sie (auch) in Bildern:

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/1-umfrage-nach-ampel-aus-övp-stürzt-ab-fpö-kratzt-am-40er/ar
Nehammer hat es sohin zustande gebracht, die Zustimmung zur ÖVP um mehr als die Hälfte zu reduzieren; insofern wurde, semantisch betrachtet, das Ziel erreicht, die ÖVP auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen – herzliche Gratulation dazu.

Quelle: https://www.oe24.at/oesterreich/politik/parteien/kanzlerfrage-nur-6-fuer-neuen-oevp-chef-stocker/619899696
In der sog. "Kanzlerfrage" ist es gelungen, die Nachfolge durchaus "erfolgreich" zu gestalten; die gestrigen Erkenntnisse von Dr. Werner Beutelmeyer berechtigen zur Annahme, der ÖVP sei unter Christian Stocker eine glanzvolle Zukunft gewiss:

Quelle: https://www.oe24.at/video/fellnerlive/fellner-live-die-umfrage-der-woche/619913000
Richtig war jedenfalls auch die Annahme, dass ein Comeback das Sebastian Kurz samt seiner lächerlichen Lachkatze aus dem kärntnerischen Lavanttal nichts bringen wird; der vermutlich mit Steuergeldern erkaufte "Glanz" des "Maturanten der Nation" ist leider verblasst und nur noch mit jenen Seebocken zu vergleichen, die es sich längst am gesunkenen Schiff der ehemaligen Ministrantin Aschbacher gemütlich gemacht haben.

Quelle: https://www.oe24.at/video/fellnerlive/fellner-live-die-umfrage-der-woche/619913000
Selbst was die "Vertrauenswürdigkeit" betrifft, haben Nehammer & Co ganze Arbeit geleistet – (negative) Rekordwerte, soweit das Auge reicht:

Quelle: https://www.oe24.at/video/fellnerlive/fellner-live-die-umfrage-der-woche/619913000
Und das Beste kommt, wie immer, zum Schluss:
Financial Times, FAZ & weitere, maßgeblich-seriöse Medien haben über mehrere Wochen darüber berichtet, Kanada samt seinem mittlerweile zurückgetretenen Premierminister Justin Trudeau verfügte weltweit über die schlechteste Regierung (z.B. FAZ, 07.01.2025: "Trudeaus Erbe ist ein lahmendes Land"); in den Redaktionsstuben dieser Medien hat man scheinbar von Österreich bislang entweder noch nichts gehört oder jene Zustände nicht wahrgenommen, die hierzulande auf das unsägliche Treiben eines Karl Nehammer zurückzuführen sind; Dr. Beutelmeyer sprach gestern von "negativen Spitzenwerten der Sonderklasse mit einer Veränderungsdynamik nach oben, ins Schlechtere"; all das sei "an Dramatik nicht zu überbieten" und "unglaublich".

Quelle: https://www.oe24.at/video/fellnerlive/fellner-live-die-umfrage-der-woche/619913000
"Unglaublich" mag all das, was Nehammer diesem Land zugefügt hat, wohl sein – dieser profunde Befund ändert allerdings nichts daran, dass wir mit dem von ihm hinterlassenen Scherbenhaufen leben bzw. diesen wegräumen müssen; Nehammer selbst wird seine Verantwortung weder wahrnehmen noch zur Liquidation des von ihm verursachten Schadens beitragen – am Ende wird er sein "Tun" als richtig & wichtig bezeichnen sowie Redlichkeit für sich beanspruchen.
Die Donnerstagsdemonstranten sollten sich daher künftig nicht vor dem verwaisten Kanzleramt einfinden, sondern vor den privaten Wohnräumlichkeiten Nehammers – dort wäre der richtige Ort, um den aufgestauten Unmut bzw. Volkszorn loszuwerden.
Chr. Brugger
10/01/2024