Wozu einfach 1 Problem, wenn´s auch multiple Krisen gibt?

14.11.2022

Wäre ich heute nicht 55, sondern, wie meine Kinder, zwischen 18 und 22 Jahre alt, wüsste ich gar nicht, dass es auch Jahre & Jahrzehnte gegeben hat, in denen mehr oder weniger und im Verhältnis zu heute kaum Berichtenswertes vorgefallen ist. Das wird auch mit ein Grund dafür sein, warum mir in Gesprächen mit Gleichaltrigen immer wieder versichert wird, wir hätten zumindest eine unbeschwerte Kindheit erleben dürfen, uns wäre das "normale" Erwachsenwerden recht einfach gefallen bzw. leicht gemacht worden.

Quelle: https://www.freenet.de/lifestyle/liebe-und-partnerschaft/multipler-orgasmus--so-gehts-40241820.html

Sieht man sich die heutige Situation an, liest die "Schlagzeilen" heimischer Medien im Internet - Printausgaben sind ja längst nicht mehr en vogue - und gesteht diesen ein Mindestmaß an Bedeutung oder Sinn zu, ist nicht länger zu übersehen, dass wir uns in einem "Zeitalter der Krisen" befinden: Covid-Pandemie-Krise, Ukraine-Krieg-Krise, Asylkrise, Umweltkrise, Teuerungskrise, Inflations-Krise, Demokratie-Krise, Politik-Krise, Politikverdrossenheits-Krise etc.; es wird nicht nur der Anschein erweckt, wir taumelten, tagein-tagaus und ausweglos, nur noch durch Krisen - "multiple - Krisen" eben.

Nun hat das Wörtchen "multipel" in den ersten 54 Jahren meines Lebens begrifflich nur insofern eine Rolle gespielt und dadurch Bedeutung erfahren als es bei mir vor rund 30 Jahren im Zusammenhang mit Orgasmen vorstellig wurde und ich feststellen durfte, dass es Frauen gibt, die in der Lage sind, binnen kurzer Zeit auch mehrfach Höhepunkte erleben und genießen zu können.

Was heutzutage bei ExpertInnen auf www.brigitte.de, www.menshealth.de, www.wunderweib.de oder www.gofeminin.de nachzulesen ist, musste ehedem, im internetlosen Zeitalter und sofern man sich dafür überhaupt interessierte, mit "learning by doing" herausgefunden, quasi in der "Horizontale" oder andernorts libidinös, manchmal recht anstrengend, recherchiert werden.

Quelle: https:///www.stylebook.de/body-health/multiple-orgasmen

Heutzutage fällt auf, dass diejenigen, die sich des Adjektivs "multipel" großzügig, damit implizit auch gleich alles erhöhen wollend, bedienen, den Sinngehalt dieses Wörtchens schon dadurch entfremden, als sie ihn nahezu ausschließlich attributiv verwenden und so aus "multipel" eben "multiple" wird, ohne dass es sich bei "multiple" um die Steigerungs- oder Pluralform von "multipel" handelte - es klingt in den Ohren der "multiple-User" eben einfach besser; der "Switch" vom Adjektiv, das bloß Beschaffenheiten beschreibt, zum Attribut, das zwangsläufig grammatikalisch immer von einem Substantiv abhängt, führt zur gewünschten Bedeutungserhöhung des Begriffes, drückt mehr aus, als notwendig und als es in Wirklichkeit ist; multipel ist anscheinend zu wenig, um zum Ausdruck zu bringen, was gesagt und zum Ausdruck gebracht werden soll.

Von Orgasmen ist allerdings bei den heutigen multipel-Usern nichts mehr zu hören - dafür haben sie, angesichts der Krisen und deren Bewältigung, einfach keine Zeit mehr.

Dieses komische Verhältnis zu einer simplen "Beifügung" wäre an sich bedeutungslos, es lohnte sich nicht, darüber auch nur einen Satz zu schreiben; durch die attributive Verwendung des adjektivischen "multipel", das wiederum selbst ja keine Steigerungsform kennt, erhöht sich aber, notgedrungen, auch der Bedeutungsgehalt des Substantivs, von dem es bedingt wird und abhängt; in diesem Fall eben nicht mehr vom Orgasmus sondern der "Krise" - und damit tritt für alle User der gewünschte Effekt ein: Die "multiplen Krisen" sind, vor allem in der Politik und von Politikern, als "Totschlagargument" universell verwend- und einsetzbar, salonfähig geworden, dienen als Rechtfertigung für alles und jeden; aus "die Krisen sind multipel" sind flugs "multiple Krisen" geworden - der Leser sollte den Unterschied spüren, wiewohl sich an der Ausgangslage und dem Grunde nach nichts verändert hat.

Nach diesem semantischen "Ausritt" wende ich mich einigen der scheinbar multipel vorhandenen Krisen zu - oder hätte ich, wie die überwiegende Mehrheit auch, einfach schreiben sollen: (...) wende ich mich den multiplen Krisen zu?

Quelle: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/innovation-und-neugier/free-creativity-die-treibende-kraft-in-der-krise

Der ersten Krise, der ich mich widmen werde, ist eine, von der ich bislang nichts gehörte habe, über die noch niemand geschrieben oder etwas gesagt hat; es dürfte sich dabei also um eine Krise handeln, mit der nur ich mich beschäftige oder auseinanderzusetzen habe, eine persönliche Krise also. Wie dem auch sei - ich schreibe in meinem Blog, folglich kann ich auch über meine, wenn auch höchstpersönliche, Krise schreiben.

Meine (erste) Krise ist die Krise mit der Krise, genauer gesagt mein "Problem" mit der Verwendung des Wortes "Krise", dem ihr und damit diesem Wort, naturgemäß immer unreflektiert, beigemessenen Bedeutungsgehalt.

Eine abschließende, wiewohl kaum mögliche Antwort auf die Frage, was denn eine Krise sei, gibt es nicht. Um das Wort "Definition" zu vermeiden, da es eben eine solche, allgemein gültige und anerkannte Begriffsbestimmung mE nicht geben kann und gibt, greife ich auf einen "Erklärungsversuch" zurück:

  • Art. 1 Z 10 Richtlinie 2009/81/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Juli 2009: "Krise ist jede Situation, in der ein Schadensereignis eingetreten ist, das deutlich über die Ausmaße von Schadensereignissen des täglichen Lebens hinausgeht und

· dabei Leben und Gesundheit zahlreicher Menschen erheblich gefährdet oder einschränkt,

· eine erhebliche Auswirkung auf Sachwerte hat oder

· lebensnotwendige Versorgungsmaßnahmen für die Bevölkerung erforderlich macht.

Eine Krise bestehe auch, wenn konkrete Umstände dafür vorliegen, dass ein solches Schadensereignis unmittelbar bevorsteht".

Mäße man die bereits erwähnten Krisen am Maßstab des "Erklärungsversuches" der EU, wäre einzig der Krieg in der Ukraine eine Krise, der Rest der "Krisen" wären aber "nur" noch Probleme.

Daraus wird mein Problem mit der Krise ersichtlich: Wo keine Krise ist, sollte auch nicht von einer solchen gesprochen werden.

Krise klingt dramatischer, bedeutungsvoller, bedrohlicher, gefährlicher - insbesondere dann, wenn es sich am Ende, im Verbund mit anderen Krisen, um die zuvor beschriebenen "multiplen Krisen" handeln soll.

Die "doppelte Erhöhung" von Begriffen, fragwürdige Bedeutungsbeimessungen, die Verwendung unlauterer, weil nicht definier- und exakt festlegbar, Begrifflichkeiten führt dazu, dass es zu einer Vergemeinschaftung aller Probleme in der eigens dafür zusammengezimmerten Form "multipler Krisen" kommt; etwas zu vergemeinschaften bedeutet aber einerseits, die einzelnen Bestandteile dieser "multiplen Krise" ihrer Herkunft und Ursachen zu entkleiden, andererseits aber, das ist der wesentlich problematischere Anteil, daraus ableiten zu wollen, es wäre die Aufgabe der "Krisenmanager" (= Politiker), die "multiple Krise" als solche in den Griff zu bekommen und ihren "Völkern" den Weg aus derselben zu weisen, woran mit großer Beständigkeit kläglich gescheitert wird.

Es hat, wenigstens für mich, den Anschein, vor allem die europäischen Politiker hätten nichts anderes mehr zu tun, als die "multiplen Krisen" dermaßen groß oder hoch hinaufzureden, damit ihnen der Nachweis, warum und dass sie an deren Bewältigung scheitern, spielend leicht gelingen kann. Redete man, was vernünftig wäre, von einzelnen Problemen, die, jeweils isoliert, durchaus in den Griff zu bekommen wären, wäre das Scheitern daran leicht ersichtlich und vorwerfbar - das will allerdings kein Politiker in Kauf nehmen, würde dadurch ihr Versagen öffentlich und offensichtlich.

Die Methode der Vergemeinschaftung und deren Folgen sind der europäischen Union leider immanent: Vergemeinschaftung führt im Wege der Verallgemeinerung letztlich zu einer Vergesellschaftung; jedes einzelne Probleme wird, samt Verantwortung, von "oben" nach "unten" verlagert, auf diese Weise von den Entscheidungsträgern (= Politikern) entkoppelt - das Ganze wird so, in absteigender Reihenfolge, auf alle Mitgliedsstaaten, deren Bundesländer, Regionen, Bezirke, Gemeinden und letztlich auf die einzelnen Dorfbewohner gleichmäßig verteilt - unabhängig davon, ob sich die Bewohner das leisten können oder wollen - oder eben nicht - wobei das "oder eben nicht" keine Bedeutung hat, keinen Anspruch darauf, ernst und wahr genommen zu werden.

Aus dieser falsch verstandenen, bloß kaskadierenden Politik heraus entstehen dann erst die eigentlichen gesellschaftliche Probleme.

Quelle: https://www.diepresse.com/4865515/parallelgesellschaft-oesterreich-scheitert-an-der-asylkrise

Nehmen wir die "Asylkrise" Österreichs als Beispiel: In Wirklichkeit ist die "Asylkrise" ein Problem mit bzw. von Asylsuchenden. Auf der europäischen Ebene ist ein Multiorganversagen diagnostizierbar; die einzelnen Mitgliedsstaaten sind völlig überfordert; in Österreich wird das Problem - im Wege des föderalen Systems - nach unten, auf die jeweiligen Bundesländer und Gemeinden, verlagert.

Dort wächst, nicht zuletzt aufgrund der "zwangsweise" errichteten Zeltlager, zusehends der Unmut der Bürger, die gesellschaftlichen Probleme manifestieren sich u.a. in einem massiven Widerstand gegen die Vorgaben des Bundes und Hetzparolen gegen Asylsuchende.

Ähnlich verläuft das Spiel der "Vergemeinschaftung-Verallgemeinerung-Vergesellschaftung" bei der stupiden europäischen "Finanz- u. Schuldenpolitik"-Krise: Die europäische Union interessiert sich selbst nicht für bzw. ignoriert die selbst auferlegten Maastricht-Stabilitätskriterien, kauft um hunderte Milliarden Staatsanleihen ohne jeden Wert, verachtfacht binnen weniger Jahre durch die zügel- und hemmungslose Gelddruckerei der EZB das im Umlauf befindliche Bargeld, nimmt hunderte Milliarden an Gemeinschaftsschulden auf und wundert sich, wenn bei einer damit korrelierenden "Nullzinsenpolitik" und anderen, wesentlichen Faktoren, wie der Lockdown- und Quarantäne-Politik, die Inflation in kaum vorstellbare Höhen ansteigt.

Quelle: https://www.hdg.de/lemo/bestand/objekt/dokument-vertrag-von-maastricht.html

Was passiert dann bzw. jetzt? Die Maastricht-Stabilitätskriterien interessieren noch weniger; die EZB erhöht nach und nach und viel zu spät die Zinsen, was zwar die Wirtschaft massiv bremsen, dafür aber die Inflation nur ganz langsam reduzieren wird. Neue Schulden werden aufgenommen, für die aber die EU als Institution, zumal völlig vermögenslos, nicht haftbar gemacht werden kann; die Gemeinschaftsschulden (erhöht durch die wertlosen Staatsanleihen bankrotter Länder) werden auf die einzelnen Mitgliedsstaaten "verteilt"; aber nicht nach Köpfen oder der Höhe der jeweiligen inländischen Wirtschaftsleistung sondern solidarisch und damit nach dem Prinzip: Jeder Staat haftet für die gesamten Schulden der EU - ohne dass diese "Gemeinschaftsschulden" im Maastricht-Kriterien-Bewertungsschema der einzelnen Länder aufscheinen würden.

So verschwinden plötzlich, wie von Zauberhand, hunderte Milliarden an Schulden, scheinen nirgendwo auf, obwohl sie tatsächlich vorhanden sind und wir, die Europäer, dafür haften.

Und am Ende heißt es dann immer: Das war wichtig, richtig und allenfalls sogar auch noch notwendig ...

Zu diesem Punkt noch ein letztes: Was man selten hört, weil es niemand sagen will: Fast alle Krisen, die ich, um ihnen den richtigen Stellenwert zu geben, Probleme nenne, sind hausgemacht und nahezu allesamt von einer "Klasse", "Kaste" oder "Berufsgruppe" verursacht worden - Politikern! Schäden, Probleme und Missstände teilen aber, bedauerlicherweise, ein großes, gemeinsames, am Ende saublödes Schicksal: Sie können nie von denen behoben, gelöst oder beseitigt werden, die sie verursacht haben.

Darüber lohnte es sich einmal nachzudenken!

Nun aber zu zwei bzw. drei eigentlichen "Krisen", wichtigen Problemen, die uns im Land der "Fußballexperten" und "Skifetischisten" viel mehr beschäftigen sollten:

Quelle: https://www.tvnow.at/filme/rote-karte-statt-regenbogen-homosexualitaet-in-katar-20771

In wenigen Tagen beginnt in Katar die Fußballweltmeisterschaft; seit Tagen, Wochen & Monaten kursieren Meldungen darüber, in diesem Land am Persischen Golf würden Homosexuelle nicht nur diskriminiert, sondern wegen ihrer sexuellen "Abartigkeit" inhaftiert, misshandelt, teilweise sogar ermordet; überdies soll es Menschen geben, die Homosexuelle als geisteskrank bezeichnen.

An diesem düsteren Befund scheiden sich nicht die Geister, vielmehr erregt sich daran vor allem das "westliche Gewissen", wettern alle, die meinen, just jetzt gegen Katar etwas sagen, die dortigen Verhältnisse anprangern zu müssen.

Wenn es sich dabei, zumindest der äußeren Darstellung nach, um gravierende, wenn auch kulturell bedingte, Missstände handeln sollte, die die kritischen "Beobachter aus der Ferne" nicht bereit sind hinzunehmen, hätten sie die Möglichkeit, sowohl Katar als auch der dort stattfindenden Fußball-WM einfach fernzubleiben; wenn es einem nicht passt, dass ein Staat das weltweit geltende Recht in Anspruch nicht, den Inhalt seines Strafrechts selbst, nach seinen Werten, bestimmen zu können, dann sollte sich niemand gezwungen sehen, dort einzureisen und sich dem dortigen Regime auszusetzen.

Übrigens: In Österreich wurde die Strafbarkeit der Homosexualität 1971 aufgehoben, jene der homosexuellen Prostitution im Jahr 1989 und die "Werbung für Unzucht mit Personen gleichen Geschlechts" erst 1989. Noch im Jahr 2003 wurde Österreich vom europäischen Gerichtshof verurteilt, weil § 209 des österreichischen Strafgesetzbuches ("Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Personen unter achtzehn Jahren") gegen Art. 14 EMRK ("Verbot der Benachteiligung") verstoßen hat und im Zuge dieses Verfahrens erst am 13.08.2002 aufgehoben wurde.

Denken die europäischen Sittenwächter und selbsternannten Moralapostel ernsthaft, ihre, selbstverständlich nur von recht(s)-sicherem Boden aus, geäußerten Anfeindungen würden in Katar ernst genommen, ihre, feige und nur aus der "Deckung" vorgetragenen, Missbilligungen würden Folgen haben?

Ein Blick nach China, wo voriges Jahr die olympischen Winterspiele stattgefunden haben, genügte, wo es im Vorfeld der Austragung weltweit ebenfalls zu "Systemvorwürfen" gekommen ist, um sich, retrospektiv betrachtet, der Sinnlosigkeit solch befremdlicher Anfeindungen bewusst zu werden.

Kein einziger all derer, die sich heute noch vollmundig aus dem Fenster lehnen, indem sie Katar der Homophobie bezichtigen, wird vom 20.11. bis 18.12.2022 darüber, sollte er sich zu dieser Zeit in Katar aufhalten, öffentlich auch nur ein einziges Wort verlieren.

Irgendwie komisch: Hierzulande und andernorts ist manch einer mutig - in Katar dafür recht schweigsam - charakterlich jedenfalls bereits jetzt und vor Spielbeginn eine WM-würdige Leistung!

Und - von wegen Homosexualität sei keine Krankheit; die Katari hinken der Zeit einfach etwas hinterher, haben nur nicht an der größten Spontanheilung der Menschheitsgeschichte teilgenommen, als die Homosexualität 1993(!) ersatzlos aus der "Internationalen Liste für Krankheiten" gestrichen wurde - darüber sollte man doch wohlwollend hinwegsehen können, zumal Katar dafür weltweit beim höchsten pro Kopf CO2-Ausstoß die Nase um Längen vorn hat.

Quelle: https://www.sportschau.de/wintersport/ski-alpin/ski-alpin-zermatt-cervinia-gletscher-100.html

Durch eine weitere "Krise", die wiederum mit einer anderen "Krise" in engem Zusammenhang zu sehen ist, schleppt sich der Skizirkus "FIS", mussten doch von den ersten 8 Weltcuprennen gleich 7 abgesagt werden, 6 davon wegen nicht vorhandenem Schnee; blöd gelaufen für 4 x Zermatt & 2 x Lech - cancelled - cancelled - cancelled - cancelled - cancelled - cancelled - no snow!

Die Gletscher sind offenbar auch nicht mehr das, was sie einmal waren und selbst mit einer Hundertschaft an Schneekanonen kann nur dann scharf geschossen werden, wenn die Temperaturen mitspielen.

Dazu hätte man sich beizeiten vielleicht doch auch beim Gletschereis einmal darüber erkundigen sollen, wie lange es noch zu "vegetieren" gedenkt, bevor damit begonnen wurde, unsere Atmosphäre immer mehr zu erwärmen; wer sein "Jolly" oder "Cornetto" in der Sonne vergisst, sollte sich auch nicht darüber beschweren, wenn sich deren Aggregatszustand verändert - klingt doch irgendwie logisch, oder?

Nüchtern bilanziert müsste man unser Klima mE völlig anders betrachten, eben als das, was es ist: Ein lebender Organismus, der sich, wie vorzugsweise alle Frauen dieser Erde, irgendwann mit den Wechseljahren konfrontiert sieht - das Klima im Klimakterium ist die Botschaft der Stunde! Ein völlig natürlicher Prozess und nie & nimmer eine Krise ...

Daran sieht man, dass, sofern die Bereitschaft dazu entsprechend hoch ist, es möglich wird, stilisierend etwas ganz Natürliches zu einem Problem zu erhöhen, ihm dergestalt eine Bedeutung beizumessen, deren eigene Höhe es nicht mehr ertragen kann.

Etwas einfacher bzw. verständlicher formuliert: Der abstrahierend reduzierende Assimilierungsprozess des Klimaartikulierens hat seine latent reproduzierbare Redundanz manipulativ sublimiert.

Angesichts der bevorstehenden Wintersaison ist - bewusst oder unbewusst - mittlerweile sogar eine Debatte darüber entstanden, ob und in welchem Umfang in diesem "Winter" Schneekanonen überhaupt zum Einsatz gebracht werden dürfen; Hintergrund dieser widersinnig-weltfremden Diskussion, nennen wir sie, damit ins Bild zu passt, einfach "Schneekanonen-Krise", ist, dass alle heimischen "Waffen für künstliche Beschneiung" oder "Waffen gegen Schneemangel" ausnahmslos nur dann in Betrieb genommen werden können, wenn sie von ausreichend starkem Strom durchströmt werden bzw. von solchem versorgt sind.

Quelle: https://www.diepresse.com/4902239/wintersport-154-millionen-euro-fuer-kunstschnee

"Krisenbedingt" ist der Vorrat an dieser Form der Energie in letzter Zeit leider etwas knapper, dafür aber erheblich teurer geworden als sonst, erwartet und befürchtet; daher stellt sich so mancher die Frage, ob das in den letzten Jahrzehnten selbstverständlich gewordene künstliche wie energieverschwenderische Beschneien grasgrüner Hänge noch opportun und billigend in Kauf zu nehmen sei.

Während uns, dem Fußvolk, von der (grünen) Umweltministerin mit einer Millionen Euro teuren "Mission 11" das Energiesparen beigebracht wird, erweist sich die ministerielle Energiesparkampagne bei den Skiliftbetreibern als "Mission Impossible"; selbst in Kriegs- und Krisenzeiten wird schon jetzt, wie selbstverständlich, aus allen verfügbaren "Rohren" scharf geschossen.

Weil eben, was undenkbar wäre, nicht sein kann, was nicht sein darf, werden folglich auch heuer, wie all die Jahre zuvor, Kunstschneebänder die heimischen Wiesen, auf denen im Sommer das Vieh genüsslich weidet, verzieren.

Vermutlich säße die "Skipartie" sogar lieber in Kälte und bei Kerzenlicht in den Zweitwohnsitz-Chalets, Hotelburgen & Skihütten dieser Republik, als dass sie schon jetzt (in ein paar Jahren wird es Gewissheit sein) auf ihre Ski-Party verzichtete und ihre Bretter nur dann verwendete, wenn der Schnee, wie früher üblich, aus der Atmosphäre fällt. In wohlig warmen Gondeln und auf sitzbeheizt-gepolsterten und durch Hauben beschützten Sesselliften wird jedenfalls auch heuer nichts davon zu merken sein, dass so manchem bereits jetzt finanziell die Luft und im eigenen Heim das Geld zum Beheizen des Wohnzimmers ausgegangen ist.

Quelle: https://www.zeit.de/2022/44/sonnenblumen-vincent-van-gogh-klimaaktivismus

Was für den Fußball & den alpinen Skisport prinzipielle Geltung hat, trifft noch auf ein anderes "Phänomen", eine Problemzone zu, die erst in den letzten Wochen ersichtlich wurde; ein weiteres Segment im "multiplen Krisenkonglomerat", das bereits vor seinem Auftreten in der Öffentlichkeit einem fatalen gedanklichen Irrtum erlegen ist, sozusagen an einer pränatalen Geistesschwäche leidet: Das Selbstverständnis des tiefgrün radikal infiltrierten "letzten Aufstandes" einer "Generation", die vermeint, mit ihrer sinnbefreiten Klima-Kleberei- und dem Anschütten von Kunst die Welt verbessern zu können, der damit einhergehenden Demagogie gegen alles, was sich ihrem unverdaulichen, ökologischen Mist widersetzt.

Ein (möglichst kurzer) Blick auf die Heimatseite dieser grasgrünen, linken (im Sinne von anrüchig, falsch und hinterhältig) Community, lässt erkennen, was die selbsternannten Globusretter an "Werten" so alles zu bieten haben. Einen bizarren Höhepunkt erreicht der "krisengebeutelte" Ausbund an Perfidie bereits im ersten Punkt ihres "Wertekataloges":

"1: Gewaltfreiheit

Wir sind absolut gewaltfrei in unserem Verhalten und in unserer Sprache. Wir treten ruhig und respektvoll, aber entschlossen und standfest auf. Wir vermeiden Schuldzuweisungen und Beleidigungen und führen Menschen nicht vor. Auch politische Entscheidungsträger:innen sehen wir als Menschen. Wir stellen uns ihrem falschen Verhalten in den Weg. Wir akzeptieren die Konsequenzen unserer Taten und stehen öffentlich dazu. Wir sagen die Wahrheit."

Die "Kunst des Protestes" hat dieses letzte Aufgebot grüner Grashüpfer offensichtlich völlig missverstanden; anstatt in der Kunst eine Verbündete zu sehen, die Kunst als Ausdrucksform für ein rebellisches Aufbegehren zu verwenden, verstümmeln und missbrauchen sie diese, um sich selbst zu inszenieren und damit nicht das Geringste zu erreichen.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000140268633/blinder-fanatismus

Klima-Aktivismus gegen Kunstwerke - die Taten von Halbaffen bzw. Halbäffinnen; Effekthascherei auf niedrigstem Niveau?

Die grünen Lemuren haben scheinbar nichts anderes im Sinn als van Gogh, da Vinci und Botticelli vor den Karren ihrer niedrigen Instinkte zu spannen.

Anstatt darüber nachzudenken, was mit oder mit Hilfe von Kunst zu bewegen wäre, schlägt sich dieses generative bzw. degenerierte wie undefinierbare Sammelsurium auf die Seite derjenigen, die der Ansicht sind, Vergehen & Verbrechen wären adäquate Mittel, um medial ins Gerede zu kommen; ihre abstrusen Forderungen rechtfertigten sogar schwere Sachbeschädigungen und all das Ungemach, das durch ihre Klebereien sonst noch so verursacht wird.

Was macht der "Staat", die Politik? Anstatt zielgerichtet und massiv gegen diese ferngesteuerte Clique vorzugehen, wird auf sie zugegangen - zwei Problemfälle auf Augenhöhe! - Wasserwerfer & Arrest wären allenfalls das probatere Mittel.

Diese Problemgeschichte ließen sich problemlos weitererzählen, die Problemzonen beliebig erweitern - allein, es hätte wenig Sinn; solange die "Krisenversteher" der Ansicht sind, hinter jedem Problem eine Krise wähnen zu müssen, sollten wir, das Volk, uns die Frage stellen, ob ebendieselben nicht an wahnhaften Vorstellungen leiden, psychotischen Zuständen gar; es sieht ganz danach aus, hinter jedem Problem befände sich ein Weltuntergangsszenario, die Summe aller Probleme - die "multiple Krise" - führte uns an den Rand des Verlustes alles Irdischen; und dann stellt sich beispielsweise unser aller Charly hin und lässt verlauten, seiner und seiner Epigonen bedürften wir nicht, wären die Krisen nicht multipel: "Wenn es einfach wäre, würde man uns nicht benötigen"; nicht nur scheinbar ist da bereits die nächste "Krise" entstanden, das nächste Problem zu lösen: Da nicht davon auszugehen ist, dass Charly & Co den einfachen Weg gehen und einfach von der Bildfläche verschwinden, wodurch sich viele Problem bereits von selbst lösten, werden wir das selbst in die Hand nehmen müssen - so oder so!

Quelle: https://www.anisa.at/Gletscherzustandsbericht_2006.htm

Ein (kostenlos-kostbarer) Tipp noch für meine grünen Grashüpfer-Freunde: Warum klebt ihr eure Ärsche nicht an die zwischenzeitlich vom Gletschereis befreiten Fundamente der stillgelegten Seilbahnen am Dachstein? Dort könnte man euch zwar nicht wahr, dafür aber zumindest irgendwie ernst nehmen.

Chr. Brugger

13/11/2022