Mehr Grips?
Klaus Herrmann schreibt unter dem Titel "Blödsinn" in seinem "Brief an die Leser" vom 28.04.2024 davon, dass es den Politikern an Grips mangle und sie "Blödsinn" laufend nur mit "Blödsinn" aufwögen.
Quelle: https://twitter.com/KPOE_EL/status/1783001422230942095/photo/1
Mit diesem "sich die Waage" halten auf niedrigstem Niveau schaden Politiker neben der Gesellschaft auch sich selbst; das gesamte "Netz" lacht wieder einmal über eine flapsige, bloß herausgerülpste, jedenfalls von jedem Sinn befreite Aussage der Ministrantin für Europa & Verfassung, Karoline Edtstadler, die vermeinte, für die Industrie eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit ins "Spiel" bringen zu müssen.
Nicht minder blöd sind die sozialdemokratischen Wunschträume, das arbeitende Volk dürfe, so die SPÖ etwas zu sagen hätte, mit einer 32-Stundenwoche liebäugeln.
Auf diesem Niveau parteipolitischer Auseinandersetzung wäre eben, so Klaus Herrmann, mehr Grips gefragt: "Wacher, beweglicher Verstand – als Voraussetzung für kluges, richtiges handeln".
Und just daran (eben am Grips) mangle es, so der geschäftsführende Chefredakteur der "Krone", den handelnden Personen.
Herrmann bringt damit die Misere, ohne sie näher zu beschreiben, auf den Punkt: Unsere politischen Akteure wollen mit ihrem, ganz unverhohlen verbreiteten, Blödsinn ein Land regieren und sogar noch beim Wahlvolk reüssieren – der wache, bewegliche Verstand ist entweder gar nicht vorhanden oder dermaßen verdorben, dass er sich in sein eigenes Gegenteil verkehrt hat.
Quelle: https://m.facebook.com/photo.php?fbid=964269375486475&set=a.417527900160628&type=3
Es muss zwangsläufig, nein, sogar denklogisch, einen Grund dafür geben, warum in allen seriösen Umfragen die "Regierung" des Hr. Nehammer seit Jahr & Tag mit absoluter Mehrheit abgelehnt und ihr ein klägliches Scheitern oder gänzliches Versagen attestiert wird.
Die Meinung des Volkes kommt dabei auch nicht von ungefähr, ist keine Laune des Zufalls oder Ausfluss unbegründeten Zorns – sie ist zumindest wohlbegründet und allenfalls sogar ganz gut durchdacht.
Das "Dilemma des Volks" besteht allerdings nicht nur darin, den Blödsinn der "Regierenden" ertragen und "ausbaden" zu müssen; wir, die Wähler, haben noch ein ganz anderes, vermutlich viel größeres Problem zu bewältigen: "Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken" wird in Franz Schuberts "Deutscher Messe" gesungen – Ähnliches "tönt" aus den demoskopischen Boxen: Der Anteil derjenigen, die allen wahlwerbenden Parteien sowie deren "Kandidaten" rein gar nichts "abgewinnen" können ist bei weitem höher als der Zuspruch für eben dieselben.
Der angelernte Politiker mag dieses "Phänomen" Demokratiekrise, Politikverdrossenheit oder ganz einfach Ignoranz nennen; tatsächlich ist das nur ein eklatanter Mangel an vernunftbegabten Alternativen.
Ja, wir dürfen wählen – zwischen Pest & Cholera bzw. Charybdis & Skylla – wie immer wir uns entscheiden: Besserung ist nicht in Sicht!
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/54/Pnyx-berg2.png
Einfacher, kostengünstiger & nervensparender wäre es daher, die uns Regierenden nicht zu wählen, sondern sie (im Sinne einer erweiterten Demarchie) einfach auszulosen: Das Ergebnis einer solchen Verlosung könnte nicht schlimmer sein als die derzeit herrschenden Zustände – "herrschende Zustände" sind dabei in einem doppelten Sinn zu verstehen!
Chr. Brugger
28/04,2024