Lohn & Leistung

09.10.2023

Neuerdings geht der "Burger King Charly" oder, wem es beliebt, auch "below Kurz Charles" (nachfolgend jedenfalls kurz "BKC" bezeichnet) nicht nur mit seinem "normalen Bargeld"-Videobotschaften, historisch abstrusen Affinitätsanmaßungen oder allerlei sonstigen Slapstick-Einlagen hausieren – nein, nun müsse sich (seiner Ansicht nach) auch Leistung wieder lohnen.

Sein neues "Credo", was ja so viel bedeutet wie "ich glaube", bettet BKC dabei ganz geschickt, mit freiem Auge bzw. ohne den nötigen Grips nicht erkennbar, in einen tätigen Anstoß ("Initiative") ein, der seinesgleichen bislang vergeblich suchte: "Glaub an Österreich" – und in diesem Österreich müsse sich Leistung nun einmal lohnen.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/umfrage-övp-absturz-nach-nehammers-burger-eklat/ar-AA1hL0RI#image=1

Jedenfalls: Es braucht schon einen BKC in unverwässerter "Super Performance" (kurz: "Suppe") damit auch alle wissen, an wen sie künftig glauben sollen: An ihn und/oder seine türkise Vereinigung.

Nun muss sich unsereiner ja fragen, warum wir an das "anonyme" Österreich und nicht an BKC glauben sollen, respektive die von ihm befehligte ÖVP?

Das wiederum ist leicht zu beantworten: Bei seiner und seiner Partei Beliebtheit wäre das (richtige, weil so gemeinte) Verlangen "glaubt doch bitte endlich an mich" nicht bloß eine Illusion, sondern blanker Hohn; wen niemand gewählt hat, wen keiner will oder gar an der Spitze der Verwaltung sehen möchte, wer seit Jahr & Tag mit dem Makel herumläuft, für das Amt schlichtweg zu unfähig und diesem in keinster Weise gewachsen zu sein, an den kann, soll und wird niemand glauben.

Noch peinlicher ist nur, dass er diese Kampagne (oder was immer das sein soll) als solche eines "Bundeskanzlers", was er laufend nur vorgibt zu sein, anpreist, wohingegen die ÖVP für den ganzen parteilichen Unfug sozusagen die Patenschaft übernommen hat; insofern könnte auch von einer Anmaßung des von BKC, anhaltend wie inszenierend, reklamierten Amtes gesprochen werden, dessen Anforderungen er nicht im Geringsten gerecht wird; er will etwas sein oder darstellen, was er weder ist noch kann – folglich muss "Österreich" herhalten und sich für seine eitlen Befindlichkeiten missbräuchlich verwenden lassen.

Quelle: https://headtopics.com/at/glaub-an-osterreich-nehammer-macht-klare-ansage-45245993

Um dem Titel dieses Beitrages ("Lohn & Leistung") zu entsprechen, muss ich just jene, Leopold Figl zugeschriebene, Wortfolge "Glaubt an dieses Österreich" verwenden, die BKC scheinbar missverstanden hat: Im Unterschied zu ihm hat Figl von "diesem Österreich" gesprochen, also dem wiederhergestellten Land nach dem zweiten Weltkrieg – daran sollte also jene "Kriegsgeneration" ("glaubt" – meint eben alle und nicht wie bei BKC ("glaub") nur Einzelne) glauben, die sich mit einem Land in Schutt & Asche auseinanderzusetzen hatte.

Damals hatte Figls Satz, so er ihn tatsächlich gesagt hätte, durchaus Sinn: Glaubt (im Kollektiv) an etwas, das es tatsächlich nur noch deshalb gibt, weil Kriegsgewinner & Besatzungsmächte das wollten und ermöglicht haben; damals sollten die Leute an etwas glauben, was sie durch den Ausgang des zweiten Weltkriegs verloren hatten: Ihre Heimat & ihr Zuhause – das, was ihnen danach in einem desaströsen Zustand zurückgegeben wurde; jeder wusste, dass es nur diese eine Möglichkeit gibt, mit Arbeit & Fleiß, was man auch Leistung nennt, etwas Zukunftsträchtiges zu machen.

Das, was BKC mit "Österreich" meint, hat mit dem, was Figl dem "Glauben" der Österreicher anheimzustellen versuchte, nicht das Mindeste gemein; dem einen ging es um die Reanimation eines Kriegsreliktes, dem anderen hingegen geht es bloß um sein eigenes Schicksal – und das ist eigentlich das Verwerflichste an Charlies pervertiert inszenierter Parteilichkeitsposse!

Quelle: https://exxpress.at/wie-schon-bei-kurz-gruene-partner-fallen-nehammer-in-den-ruecken/

Damals (1955) war allen Beteiligten klar, dass sich Leistung lohnen würde; davon sind wir heute ebenso weit entfernt wie Österreichs politische Parteien von deren eigener Korrumpierbarkeit; mit Leistung (Arbeit & Fleiß) konnte man sich nach 1955 im wahrsten Sinn des Wortes etwas aufbauen (Eigenheim, Sparguthaben etc.), was heute für den Großteil der ÖsterreicherInnen undenkbar geworden ist; all das, was heutzutage durch Arbeit verdient wird bzw. nach Abzug absurd hoher Steuern & Abgaben davon übrigbleibt, benötigt die arbeitende Bevölkerung für horrend hohe Mieten, völlig überteuerte Lebensmittel, Energie in allen "Erscheinungsformen" (Strom, Gas, Treibstoff, Fernwärme etc.) – und wer sich ausnahmsweise noch etwas ersparen kann, den trifft (speziell in Österreich) der Bannstrahl einer Inflation der Marke "Wildwuchs"; die "Regierenden", allen voran die von BKC administrierte ÖVP, sehen diesem unsäglichen Trend seit Jahr und Tag mehr oder minder taten- wie hilflos überfordert zu um, wie zuletzt ("Glaub an Österreich"), etwas zu verlangen, was einzig den eigenen Untergang hinauszögern soll.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/kaernten/6326359/Nach-NehammerVideo_Gastronom-verkauft-Mc-Karli-Burger-um-140-Euro

Eingedenk der zahlreichen BKC-Fauxpas (Impfpflichtschwachsinn, Stippvisite bei Putin, besoffene Cobra-Beamte im eigenen "Refugium", Alkohol & Psychopharmaka für die – unter dem Unvermögen der "Regierenden" – leidende Bevölkerung, Parteitagsaussage: "Die Viren kümmern uns nicht mehr", "Bist du noch normal?"-Video, "Bargeld-Videofrohbotschaft", völlig missratene Rede "Österreich 2030", Beschimpfung teilzeitbeschäftigter Frauen, McDonalds-Empfehlung, Verhöhnung von Kindern, deren Eltern sich kein vernünftiges Essen leisten können, peinliche Zeltfestvorstellungen inkl. Exen gepantschten Bieres, DJ- und Gesangseinlagen) wird noch offensichtlicher, dass die ÖVP samt ihrem 100%-BKC unter Leistung nur das versteht, was der "normale Teil der Bevölkerung" mit "die können sich scheinbar alles leisten" umschriebe.

Quelle: https://exxpress.at/wie-schon-bei-kurz-gruene-partner-fallen-nehammer-in-den-ruecken/

Am nahenden Ende seiner "Kanzlertage" wird sich auch BKC die Frage gefallen lassen müssen, wo denn seine Leistung gewesen wäre; die wahlberechtigte Bevölkerung wird bilanzieren, sich an all das, was BKC & seine "Sippschaft" sich geleistet haben, erinnern und dann eben darüber befinden, was ihnen diese "Leistung" wert war; wer heutzutage und im Sinne Figls an "dieses Österreich" glaubte, wäre, so er denken und sich erinnern kann, zu einer Konversion gezwungen; vieles deutet darauf hin, dass die heimischen Wähler doch nicht so dumm sind, wie das angesichts der desolaten Bildungsparteipolitik der letzten Jahrzehnte zu erwarten wäre; am Ende jedenfalls wird auch BKC wissen, was das, was er sich geleistet hat, dem Volk wert war; mehr als eine türkise Null, das wage ich zu prognostizieren, wird dabei nicht herauskommen.

Chr. Brugger

09/10/2023