Karli, wo sind deine Millionen?
Recht stolz, nahezu euphorisch ist Karl Nehammer Ende September vom "Hochwassergipfel" aus dem polnischen Wroclaw (Breslau) heimgekehrt, um den niederösterreichischen Opfern der Überflutungen vom 12.09. – 16.09.2024 lauthals wie vollmundig mitzuteilen, er habe es zustande gebracht, 500 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln aus dem Kohäsionsfonds der Europäischen Union zu lukrieren; ein paar Tage vor der Nationalratswahl (29.09.2024) brachte diese "Frohbotschaft" in letzter Sekunde reichlich viel Wasser auf die lahmen Mühlen der volksparteilichen Wahlbewegung; Nehammer als Krisenmanager, ein "Hero" in heikler Mission?
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Wir mussten nicht lange darauf warten, um mitansehen zu können, wie Nehammer (nach der Wahl) vom "Hero" zum "Zero" mutierte; das war für den gelernten Österreicher, auch angesichts der bisherigen "Leistungen" Nehammers, zwar keine allzu große Überraschung; allerdings vom Pressesprecher der Kommissionspräsidenten ausgerichtet zu bekommen, dass es Nehammer bei seinem 500 Millionen-Versprechen mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen hat, ist doch ein paar Zeilen wert.
Wo sind also die zusätzlichen fünfhundert Millionen Euro, die Sie der Bevölkerung so wahlwerbewirksam versprochen haben, Herr Nehammer?
Haben Sie gelogen, konnten sie der Konversation in Breslau nicht sinnerfassend folgen, waren bzw. sind ihre Englischkenntnisse dermaßen mies, dass sie auf der internationalen Bühne ganz einfach nichts verstehen?
Es steht zumindest unbestreitbar fest, dass bislang kein einziger Cent von Brüssel in Richtung Österreich geflossen ist und folglich die Hochwasseropfer aus dem "Nehammer-Zusatztopf" noch nichts erhalten haben – rasche, unbürokratische Hilfe sähe jedenfalls anders aus.
Wenn es tatsächlich so ist, wie sich derzeit der hausgemachte, sozusagen auf ÖVP-Mist gewachsene, Fauxpas darstellt, muss man zur Kenntnis nehmen, dass Nehammer nicht nur gelogen, sondern noch dazu, was viel verwerflicher ist, die Opfer der Hochwasserkatastrophe nicht nur verhöhnt, sondern auch noch für dumm verkauft hat; jeder kann sich selbst ein Bild davon machen, was von solchen Gestalten zu halten wäre.
Quelle: https://www.facebook.com/Volkspartei/photos/die-menschen-in-den-betroffenen-regionen-benötigen-die-hochwasser-hilfe-und-die-/1105560624465346/?_rdr
Dass es just Nehammer sein soll, der momentan damit beschäftigt ist, an einer Koalition der größten Verlierer, die die zweite Republik je gesehen hat, zu basteln, entbehrt dabei zumindest nicht einer gewissen Pikanterie; es benötigt schon ein gerütteltes Maß an perversem Verständnis, dieser basismorbiden Sondierung etwas Positives abgewinnen zu können.
Angesichts der Ministranten-Listen, die derzeit im Netz kursieren, muss man jedenfalls auf das Schlimmste gefasst sein; es ist schon reichlich bedenklich, wenn Postenbesetzungen der inhaltlichen Gestaltung im Rang vorgehen; wundern muss man sich auch darüber nicht: Alles andere als das Unfähigste, was ÖVP & SPÖ so aufzubieten haben, wäre eine allzu erfreuliche Überraschung – der Illusion, es könnte besser werden, dürfen wir uns aber nicht hingeben; dafür ist die Machtbesessenheit der Unterhändler zu groß bzw. deren Verstand eben zu klein; es geht um ihr persönliches Überleben im politischen Gefüge – von jemandem, dem das Wasser schon bei beiden Ohren hineinrinnt, ist nicht mehr sonderlich viel zu erwarten; der Untergang ist jedenfalls absehbar – immerhin.
Eine Frage bleibt aber jedenfalls unbeantwortet: Karli, wo sind deine Millionen?
Etwas Erfreuliches am Ende: Wie soeben berichtet wird, soll sich Karoline Edtstadler aus der Politik verabschieden … an ihr sollten sich möglichst bald recht viele ein Beispiel nehmen … damit wäre Österreich geholfen - rasch & unbürokratisch ...
Chr. Brugger
02/11/2024