Im Abseits der Politik
Angesichts der "spannenden" bzw. angespannten politischen Situation in Österreich, Deutschland und den USA neigen viele Medien momentan dazu, über den Sport nur rudimentär oder "nebenbei" zu berichten; dabei gäbe es aus der Welt des Sports so einiges zu berichten – daher, in aller Kürze:
In Singapur duelliert sich seit 25.11.2024 das indische "Wunderkind" Gukesh Dommaraju (Jahrgang 2006) mit dem amtierenden Weltmeister Ding Liren um den Sitz am Thron des Schachhimmels; nach 3 Partien steht es, einen Tag vor dem ersten Ruhetag, 1,5:1,5. Der Sieger des Kandidatenturniers in Toronto spielt als aktuelle Nr. 5 der Weltrangliste gegen den Chinesen Ding, den 23. dieses Rankings; "Klassenprimus" und Serienweltmeister Magnus Carlsen verweigert sich seit 2 Jahren allen offiziellen Veranstaltungen der FIDE (Fédération Internationale des Échecs), dem internationalen Schachverband.
Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/sommersport/18391953/ein-17-jaehriger-inder-spielt-um-den-schach-weltmeistertitel
Bei den Weltcuprennen der Alpinen im heimischen Gurgl (Slalom der Damen & Herren) konnten die ÖSV-Athleten nur peinliche Niederlagen einfahren – die Entfernung zur Weltspitze ist größer denn je; neben dem "Sportlichen" ist vor allem bemerkenswert, wie es um den Geisteszustand derjenigen Personen bestellt sein muss, die für die Terminplanung des Weltcupkalenders der FIS verantwortlich sind: Am 26./27.11. fährt man in Sölden, am 16./17.11. im ca. 2.500km entfernten Levi (Finnland), um eine Woche danach (22./23.11.) 1 ½ km von Sölden entfernt ein weiteres Rennen zu absolvieren; sehr viel dümmer und umweltschädlicher geht es eigentlich gar nicht.
Die "Ehre des ÖSV" mussten, ob der Performance unserer "Wedler", wieder einmal die "AdlerInnen" im norwegischen Lillehammer retten; wie bereits in den vergangenen Jahren konnten Kraft & Co gleich zu Saisonbeginn überzeugen und ihre "Flugkünste" unter Beweis stellen.
Der alpine Skirennsport befindet sich ohnedies seit längerer Zeit in einer veritablen Krise; kaum jemand ist (global betrachtet) noch bereit, sich Skirennen im Fernsehen anzusehen, so sie überhaupt irgendwo übertragen werden; selbst in Deutschland oder Italien bzw. Frankreich und Norwegen interessieren solche Rennen in Wirklichkeit bloß eine kleine Minderheit; wenn es einen Marcel Hirscher oder eine Lindsay Vonn benötigt, damit die Leute wieder mehr Interesse zeigen, ist über diesen Sport eigentlich alles gesagt.
Quelle: https://www.laola1.at/de/red/wintersport/ski-alpin/news/lindsey-vonn-stiehlt-bei-den-sport-oscars-allen-die-show/
Im Fußball hat es nicht mehr nur den Anschein, als habe RB Salzburg den Faden völlig verloren; nach mehreren Pleiten in der Bundesliga kann der Serienmeister aus der "Mozartstadt" vor allem auf der internationalen Bühne nicht mehr reüssieren; was die Spieler rund um Trainer Pepijn Lijnders am gestrigen Abend in Leverkusen abgeliefert haben, grenzt nicht nur an Arbeitsverweigerung – es war vielmehr eine der blamabelsten Leistungen, die je eine österreichische Mannschaft auf der europäischen Fußballbühne abgeliefert hat; wenn Ersatzspieler nicht einmal in der Lage sind, bei Spielbeginn ordentlich "gekleidet" zu sein und sich über diese grotesken Szenen ein Millionenpublikum lustig machen kann, ist in puncto Professionalität und Einsatzbereitschaft alles gesagt; Sturm Graz hingegen hat, trotz Manager- und Trainerabgang und einem Budget, das lediglich einen Bruchteil desjenigen des Ligakonkurrenten aus Salzburg ausmacht, heute am Abend den FC Girona 1:0 besiegt und damit in der Champions-League den ersten Sieg seit 23 Jahren gefeiert.
Quelle: https://sport.sky.de/mehr-sportarten/artikel/ronnie-o-sullivan-ist-offiziell-einwohner-von-hongkong/13245844/35311
Im nordenglischen York findet derzeit das erste Triple-Crown Turnier der Snooker-Saison statt; die UK-Championship sind, neben dem Masters und der Weltmeisterschaft, eines der traditionsreichsten und bedeutendsten Snooker-Events des Jahres; es gibt weltweit lediglich 11 Snooker-Spieler, denen es gelang, alle 3 Turniere zu gewinnen; der mit Abstand erfolgreichste Triple-Crown Sieger ist Ronnie O´Sullivan, der bislang in seiner Karriere 23 Triple-Crown-Turnier-Erfolge feiern konnte; von den noch aktiven Spieler rangiert John Higgins (9 Erfolge) weit abgeschlagen an der zweiten Stelle; O´Sullivan hat die UK-Championship in der Zeit von 1993 bis 2023 bereits 8 Mal für sich entscheiden können; der siebenmalige Weltmeister und achtfache Masters-Sieger ist heuer aber bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
Formel 1-Weltmeister wurde, zum vierten Mal in Folge, Ausnahmekönner Max Verstappen; der 27-jährige Niederländer ist momentan nicht nur das Maß aller Dinge im Motorrennsport, sondern unbestritten der mit Abstand beste Fahrer des ganzen Feldes; in der Rangliste der Fahrer mit den meisten GP-Siegen liegt Verstappen mit 62 gewonnenen Rennen hinter Lewis Hamilton (105) und Michael Schuhmacher (91) auf Platz 3; im Ranking der "Mehrfachweltmeister" liegt der Red Bull-Pilot (gemeinsam mit Alain Prost und Sebastian Vettel) hinter Hamilton & Schumacher (je 7) sowie Juan Manuel Fangio (5) am vierten Rang; auf 2 Rädern (MotoGP) war dieses Jahr der Spanier Jorge Martin der Beste; die ewigen Bestenlisten (Weltmeistertitel & gewonnene GP) führt aber weiterhin Valentino Rossi (7 – gemeinsam mit Marc Márquez Alentà bzw. 76) an; bei den erreichten WM-Punkten (4.881) und Podestplätzen (176) liegt der ehemaliger Fahrer mit der Nr. 46, der nicht nur aufgrund eines Ehrendoktorates der Universität Urbino auch "Il Dottore" genannt wird, einsam an der Spitze.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/tennis-koenig-jannik-sinner-die-neue-benchmark-110133251.html
Das Finale des prestigeträchtigen Davis-Cups im spanischen Malaga haben heuer (wie auch 2023) die Italiener mit der Nr. 1 der ATP-Weltrangliste, Jannik Sinner, gewonnen; im Finale siegte Sinner gemeinsam mit Matteo Berrettini 2:0 gegen die Niederlande; für Sinner war das der Abschluss seiner bislang erfolgreichsten Saison; nach seinem ersten Grand-Slam-Titel bei den Australien-Open siegte der Südtiroler danach u.a. auch noch bei den US-Open und den ATP-Finals in Turin; im Verlauf der Saison gewann Sinner insgesamt 8 Titel und beendet das Tennisjahr 2024 mit einer Bilanz von 73 Siegen und nur 6 Niederlagen; es droht ihm allerdings immer noch eine Doping-Sperre, da er bereits im März 2024 positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet wurde.
Chr. Brugger
27/11/2024