Gaukler an der Macht?

21.01.2022

"Gaukler ist eine Sammelbezeichnung für Schausteller und andere Unterhaltungskünstler, die ihre Fertigkeiten auf offener Straße, auf Märkten oder Festen dem Publikum präsentieren. Das Wort wird heute fast nur noch in historischen oder historisierenden Zusammenhängen gebraucht, also zur Beschreibung vormoderner Zeiten und Zustände. Ursprünglich und im engeren Sinn meint es Taschenspieler und Zauberkünstler (daher auch der Ausdruck jemandem etwas vorgaukeln "vortäuschen, falsche Tatsachen vorspiegeln"), im allgemeinen Sprachgebrauch werden aber auch andere wandernde Schaustelle zu den Gaukler gezählt, also Artisten und Akrobaten wie Seiltänzer oder Jongleure, auch Bärenführer, Menageristen, Bauchredner, Feuerschlucker oder Kartenleger, ferner Schauspieler (insbesondere Komödianten wie Possenreißer, Harlekine usw.), bisweilen auch Quacksalber und andere Marktschreier mit ausgefallenem Sortiment, seltener fahrende Musikanten (Spielleute)", lautet, unter Berufung auf das grimmsche deutsche Wörterbuch, Band 4, https://woerterbuchnetz.de, der diesbezügliche Eintrag in der "allwissenden" Wikipedia-Enzyklopädie.

Bild: Picasso, "Die Familie der Gaukler"

Ist man gewillt, in einem frisch geputzten Rückspiegel die Vorstellung der heimischen Bundesregierung in den letzten Tagen und Wochen zu betrachten, fließt zumindest bei mir die Überlegung ins Gedankenspiel ein, wir könnten allenfalls von Gauklern, Possenreißern oder Taschenspielern regiert werden, zwielichtigen Gestalten, Quacksalbern eben.

Bei ihren Kunststücken nehmen die Machtjongleure weder Bedacht auf die Bedürfnisse derjenigen, die sie mit ihren Zaubereien bezirzen wollen, noch hegen sie Skrupel im Umgang mit dem Geld, das sie treuhändig für uns bzw. zu unserem Wohl verwalten und zum Einsatz bringen sollten.

Über Szenen in dieser frivol-tragisch anmutenden Komödie wäre problemlos mannigfaltig zu berichten - ich beschränke mich in der mir eigenen Bescheidenheit auf ein paar wenige, beinahe gar negromantisch anmutende Höhepunkte.

Während die Ex-Obergaukler Kurz und Schallenberg eine generelle Impfpflicht bis in den November 2021 hinein kategorisch ausgeschlossen haben, hat unser gräflich-rauchendes "Schwalbenkügelchen" seiner Meinung am Achensee - über Nacht geändert; diesem "Zauber einer Nacht" ist auch unser derzeitiger Chefkartenleger erlegen - Impfpflicht für alle, ohne wenn, aber rasch bitte.

Bild: Paul Cézanne, "Die Kartenspieler"

Was anfangs niemand glauben mochte, ist seit dem gestrigen Tag Realität: Eine Impfpflicht in Form eines "special edition"- Zaubertricks aus der Pandora-ähnlichen Puderdose des von den magischen Händen eines hexenähnlichen Wesens befehligten national-legal-services.

Quelle: https://ww.wundershop.de/push-up-buegel-bh-lagoon-tuerkis-65-70-80-85-90-95-100-a-b-c-d-e-f-g-h.html

Mit vielem hätte man gerechnet, niemals aber mit einem Mysterium eines ungereimten Parergons, einer orgastisch-furiosen Entladung auf all das, was man sich im Bereich des Strafbaren bislang vorzustellen vermochte: Ein fürwitzig-obskures "delictum sui generis", gleichsam ein Schmankerl aus den angewärmten Innenseiten taschenspielerischer Hosentaschen, respektive der Innenseite eines spärlich ausgefüllten, mit raffinierten Spitzen besetzten, Push-up-Bras des no-name-labels "Care".

Handelte es sich in Wirklichkeit nicht um ein gut gemeint-rustikales postweihnachtliches Präsent, man wäre, ähnlich wie beim berühmt-berüchtigten Hütchenspiel, geneigt, reflexartig ein, nicht auf die Bundeshauptstadt beschränktes, Veranstaltungsverbot zu verlangen, zumindest ein Volksbegehren zu initiieren, das der Stichzwang-Possenreißerei ein unwürdiges Ende bereitete.

Seinen ersten Höhepunkt wird dieser Akt im fahlen Licht der ersten Aprilnächte erleben; nicht als freundvolle Erfahrung angesichts feudalistischer Reminiszenzen an auszuübendes und eventualiter sogar vollzogenen Ius primae noctis, sondern lapidar dann, wenn sich vor der ersten Strafverfügungswelle ein Einspruchstsunami aufzubauen beginnt, nicht ein paar windige Spritzer, sondern ein wahrer Ejakulat-Tornado die heimischen Behörden zum Stöhnen bringt.

Dann werden unsere Taschenmurmelspieler sehen bzw. zu hören bekommen, wie gut ihre neueste Trickserei bei den Zusehern ankommt, ihre komödiantische Künstelei Anklang findet.

Getoppt wird diese, an Facetten reiche, Posse durch einen weiteren Griff in eine der zahlreich vorhandenen Finessentruhen, wiewohl die herausgezogene Abart mit der zuvor beschriebenen Burleske an Gemeinsamen so einiges aufzuweisen hat.

Bild: Paul Klee, "Herzdame"

Setzt man bereits beim heiteren Volksspritzen auf spielerische Elemente, will man den scheinbar erschlafften Volkstrieb, sich freiwillig von feinen Spritzen penetrieren zu lassen, mit einer Lotterie anreizen, um endlich in die Gänge zu kommen. Anders ist kaum vorstellbar, dass Joker Charly & Pik-Bube Robby mit Herzdame Joy im Talon ganz Österreich in ein Spielcasino verwandeln wollen. Dort kann jeder, der über entsprechende Lust verfügt, aufs Spritzen setzen, muss davor nur seine Impfsekret-Jungfräulichkeit im Foyer der mit wissenschaftsbasierter Politur zum Hochglanz gebrachten Spielehochburg "Impfistan" abgeben, am Altar aller Impfheiligen der Impfgegnerschaft abschwören und sich danach darauf verlassen, dass der Covid-Roulette-Kessel nicht schon rein präventiv manipuliert wurde, der verantwortliche Croupier mit Spritznamen "Magnus - the big one" nicht noch zusätzlich mit gezinkten Karten herumhantiert.

Quelle: https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2022/01/

Das Spielchen am feudalen Roulette-Nachttischchen lässt sich die heimische Gambler High Society knapp eine schlappe Milliarde Euronen (auf unsere Rechnung) kosten; angesichts des Beabsichtigten wäre es zwar jedenfalls treffsicherer wie erfolgversprechender, den mit 2 Millionen € 500er-Scheinen gefüllten, bruchsicheren Geldkoffer aus einem Leonardo AW169-M hoch über dem Staatsgebiet abwerfen zu lassen - dies verbunden mit der Hoffnung, es möge diesen Koffer jemand finden, der mit Inhalt desselben Vernünftiges anzufangen wisse.

Die unheilige Impfallianz setzt aber lieber auf das aleatorische Element, das Wette & Spiele naturgemäß innewohnt; sie wollen dabei nichts dem Zufall überlassen, nur den Zufall darüber entscheiden lassen, wer sich am Ende zu den Gewinnern zählen darf. Klar ist aber schon jetzt, dass die Gewinner nicht jene sein werden, die zeitgleich als Veranstalter der nationalen Impflotterie auftreten, für das lustige Spiel im Staatscasino verantwortlich zeichnen.

Quelle: https://gutezitate.com/zitat/107752

Wer alles auf eine Karte setzt, ist in der Regel gut beraten, zumindest zu wissen, welche Farbe diejenige Karte hat, der er seine Hoffnung anvertraut. Dieser vernünftig klingenden Taktik scheinen unsere Eichelbuben samt Herzkönigin nur wenig abgewinnen zu können - sie spielen ihren letzten Trumpf, mit dem sie das Spiel für einen höhere Impfquote noch gewinnen könnten, mit einer suizidalen Selbstherrlichkeit aus, dass man Angst um sie haben muss. Dieser Kunstgriff erinnert mich an ein Interview des ehemaligen Fußballprofis Anton Pfeffer in der Halbzeitpause des Länderspiels gegen Spanien, als er auf die Frage eines Reporters, was man von der zweiten Halbzeit angesichts eines 0:5 Rückstandes erwarten könne, philosophisch inspiriert geantwortet hat: "Hoch wer mas nimma gwinga - des is amoi kloa". Ähnlich fiele die Antwort wohl aus, fragte man in Kenntnis der Höhe der momentanen Impfquote vor dem Hintergrund der beschlossenen Impflotterie einen erfahrenen, nüchternen Beobachter der innerstaatlichen Impfbereitschaft nach seiner Erwartungshaltung, was den komparablen Anteil nicht Vakzinierter betrifft.

Quelle: https://gfoidma.at/der-mut-alles-auf-eine-karte-gesetzt-zu-haben-hat-einen-namen-dummheit

Geld spielt aber seit geraumer Zeit in Österreich scheinbar keine allzu große Rolle bzw. ist für alles und jeden reichlich davon vorhanden. "Koste es, was es wolle" wurde scheinbar zum Credo gutbürgerlicher Finanzpolitik erhöht - das Miserere ("erbarme dich") wird in Richtung Westen, gen Brüssel, gebetet, um solcherart anhaltend und ungesühnt gegen Konvergenzkriterien verstoßen zu dürfen; für diesen Freibrief bedankt man sich mit einem devoten Halleluja, lässt sich die nächste Finte einfallen und meint, den Schein des Trügerischen so weiterhin am Leuchten halten zu können.

Dazu gesellen sich noch Spielchen aus dem Genre "geht´s noch etwas heftiger, gar perverser, my darling?"; da alle spitzen Parteipolitiker zwangsläufig eines Kosenamens bedürfen, lässt man uns - selbstredend auf unsere Kosten - darüber befinden, mit welchem Tier man diejenigen vergleichen könne, die uns Tag für Tag das Geld aus unseren Taschen ziehen. Das wäre auch kostengünstiger oder -los möglich gewesen - in diesem Punkt dürften wir uns sogar einige sein: Wir werden von scheinbar domestizierten Affen, Kälbern und Hyänen regiert, die sich allesamt in Staatskarossen durch das Land transportieren lassen.

Dazu passt, zum Abschluss, ein besonderes Früchtchen, das zu Beginn seiner Amtszeit vollmundig ins Land geblasen hat, sie sei künftig ein "Sprachrohr der Jugend". Dabei muss es sich um einen freudschen Versprecher gehandelt haben, zumindest aber um einen Rohrkrepierer, der erst Wochen später so richtig abgegangen ist.

Das jüngste Mitglied der heimischen Gambler-Partie ist bislang, was durchaus positiv zu bewerten ist, erst zweimal auffällig geworden; einmal, als sie von der Herausgeberin der Zeitschrift "Woman" indirekt angesprochen wurde ("Wer braucht zB eine 26-Jährige ohne Ausbildung als Staatssekretärin mit einem Gehalt von € 14.760? Erklärt das mal den Jungen in diesem Land ..."); ein zweites Mal, als die blattfrische Kreuz-Dame meinte "Ich sehe daher keinen wirklichen Grund, warum die Matura nicht in der gewohnten Form stattfinden sollte" und damit mitverantwortlich für Schülerstreiks und -demonstrationen war. - Für schlappe knapp € 15.000,00 monatlich ist das eine durchaus reife Leistung, Fräulein Plakolm. Scheinbar macht türkis-schwarzer Stallgeruch nicht nur blind und vergesslich, sondern, als effet secondaire, auch noch blöder.

Insofern passt die Plakolm ganz gut auf die Bühne der artistischen Vorspiegler falscher Tatsachen, deren Groupie-ähnliche Allüren mit jenen einer längst abgegriffenen Pik-Dame aus dem kärntnerischen Lavanttal frappierende Ähnlichkeiten aufweist, nicht nur deswegen das Schlimmste zu befürchten ist.

Irgendwie ist es lustig von Gauklern, Taschenspielern oder Komödianten regiert zur werden, an den Hebeln der Macht in unserem Land fahrendes Volk zu haben; das hat den großen Vorteil, dass man sie weder ernst nehmen noch befürchten muss, sie hielten sich dort länger auf.

Chr. Brugger

21.01.2022