Energiepolitik made in Austria
Angesichts des kriegerischen Konfliktes in der Ukraine wird zumindest offensichtlich, wie gering die Bereitschaft europäischer Staaten ist, die sich selbst verordneten Klimaziele zu erreichen.
Dadurch wird auch deutlich sichtbar, dass Länder wie Österreich oder Deutschland wie Drogensüchtige von Ländern abhängig sind, die vorzugsweise mit fossilen Rohstoffen dealen.

Quelle: https://www.griechenland.net/nachrichten/tv-tipps/29452-windkraft-in-der-ägäis
Nun beginnen(!) die chronisch an Kurzsichtigkeit leidenden Politiker darüber nachzudenken, wie sie ihre jahrzehntelange, scheinbar völlig missverstandene Energiepolitik in eine Richtung hin verändern können, um, möglichst umweltschonend, dafür Sorge zu tragen, dass bei uns nicht sprichwörtlich die Lichter ausgehen und selbst energieintensive Industriebetriebe weiterhin produzieren können.
Unabhängig und losgelöst davon, dass "Figuren" wie Scholz, Nehammer & Co neuerdings federführend dafür verantwortlich sein sollen das zu tun, was ihnen ohnedies niemand zutraut, wird immer deutlicher erkennbar, dass sich die hehren Klimaziele selbst vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, dem damit verbundenen "Erkenntnisprozess", nicht erreichen lassen.
Anstatt über umweltschonende Alternativen nachzudenken ist man dazu übergegangen, fossile Brennstoffe längerfristig in Ländern erwerben zu wollen, die Russland, was das von der EU gepredigte Demokratieverständnis betrifft, in nichts nachstehen, die ebenso autokratisch bzw. diktatorisch regiert werden.
Wenn Energiepreise lichte Höhen erreichen, Strom, Gas und Benzin bzw. Diesel die Bevölkerung im Verbund mit inflationären Tendenzen und stetig steigenden Preisen für Lebensmittel nach und nach verarmen lassen, lohnte es sich allenfalls darüber nachzudenken, wie diese existenzvernichtende Entwicklung zu stoppen wäre.
Nähme man das omnipräsente Gefasel von einer "Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder" wirklich ernst, müsste man handeln; davon ist man hierzulande jedoch weiter entfernt denn je.

Quelle: https://www.energie-autark.at/show_content2.php?s2id=30#lightbox:imgbar:2
Windparks scheitern an Bürgerinitiativen; Windräder auf Gebirgskämmen sähen nicht sonderlich schick aus bzw. wären, ob ihrer exponierten Lage, scheinbar ineffizient; tausende Windräder an der permanent "windigen" Donau könnten vermutlich die Marillenernte in der Wachau beeinträchtigen; Windräder im Westen des Landes scheitern am parteipolitischen Widerstand, weil man dort vor allem dem Wintertourismus frönt und folglich weiterhin lieber Skilift- als Windanlagen errichtet. So ist es keine allzu große Überraschung, dass das "westlichste" Windrad Österreichs in den karnischen Alpen am Plöckenpass steht.
Frei nach dem Motto "wer ist noch dafür, dass wir dagegen sind?" agieren vermeintliche Tier- und Naturschützer; man müsse mit der Mär aufräumen, Vögel würden nur bei Nebel in Windräder fliegen, ist auf der Homepage des österreichischen Alpenvereins zu lesen.
Demnach sind (unter Berufung auf den Umweltschutzbeauftragten im Militärkommando(!) Kärnten) Windkraftanlagen "in ihrer Gemengelage sowohl für Zugvögel wie auch insbesonders für die gefährdeten heimischen Vogelarten (Rauhfußhühner, Stein- und Seeadler, Nachtbeigegreifer, Fledermäuse und beispielsweise auch die neuerdings wiederangesiedelten Bartgeier) beinahe undurchdringbar und daher lebensgefährlich". Die "Naturfreunde" vertreten dazu die Ansicht, Windrädern fehle es an der (zumindest für sie) erforderlichen Nachhaltigkeit, orten Widersprüche zur sog. "Alpenkonvention".
Ganz drastisch wird es, wenn es um die "Sichtbarkeit" der Windkraftanlagen geht, da solche naturgemäß nicht unter dem Erdboden verbaut werden können; dies müsse man auch unter dem Aspekt betrachten, "dass selbst der Stephansdom lediglich 136 m in den Himmel ragt", es also nicht sein könne und dürfe, "dass moderne Masten über 200m hoch sind" und - bei guter Sicht - über 100km auszumachen wären.
Neben Vögeln wären, das kommt argumentativ und verkomplizierend hinzu, auch Paragleiter nachhaltig betroffen, würden durch Windräder doch deren Fluggebiete massiv eingeschränkt werden.

Quelle: https://www.diepresse.com/5328595/das-millionengeschaeft-mit-dem-kuenstlichen-schnee
Während es für schitouristische Infrastrukturen scheinbar keine natürlichen Grenzen gibt, Chalet-oder sonstige Hüttendörfer im Gewande rechtswidriger Zweitwohnsitze unkontrolliert, wie Schwammerl auf inneralpinen Böden wachsen und gedeihen, wehren sich die "Alpenschützer" gegen alles, was über dem Boden rotiert und Strom erzeugt.

Quelle: https://www.welt.de/regionales/bayern/article155635391/Schneekanonen-schaedigen-die-Natur-ueber-Jahrzehnte.html
Die, meist schwarz eingefärbten, Parteipolitiker sind sich selbst in den kleinsten und entlegensten "Bergbauerngemeinden" nicht zu schade oder blöd genug dafür, fragwürden "Feriendorfprojekten" ihren Segen zu erteilen und dabei zuzusehen, wie geldgierige Bauträger unter Zuhilfenahme dubioser "Vermieterplattformen" Zweitwohnsitzverbote umgehen bzw. "Scheineigentum" von naturliebenden Einheimischen gewinnbringend vermarktet, keinesfalls selbst, sondern rechtswidrig genutzt wird - und das mitten in Gebieten, die in "Biosphärenparks", "Erholungsgebieten" oder sonstigen "heimisch-unberührten Idyllen" gelegen sind oder zumindest als solche beworben werden.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000133424079/betongold-in-pistennaehe-orf-schauplatz-ueber-grundstuecksspekulationenumstrittene-chaletdoerfer-und
Lieber sollte man daher weiterhin Gebirgsbäche und alles, was sonst noch so dahinfließt, aufstauen, solcherart die Wasserkraft forcieren; mancherorts ist man "wildwuchsartig" schon dazu übergegangen, bestes Weideland mit Photovoltaikanlagen zu bepflanzen.
Selbst in diesem "Energiegewinnungssegment" mit hohem Potenzial stehen die meisten Bundesländerparteipolitiker auf der Bremse, gibt es raumordnungsrechtliche Schikanen, sind absurde Vorbehalte für landeseigene Gesellschaften in Ausarbeitung bzw. bereits in Kraft.
Bei einer solch "bemerkenswerten" wie beharrlichen Ignoranz ist es nicht verwunderlich, wenn einem als Antwort auf die Frage, wie fossile Brennstoffe bzw. die Abhängigkeit davon reduziert werden sollen, nichts anderes einfällt, als eine CO2-Steuer einzuführen, "grünen" Wasserstoff ab sofort im arabischen Raum einzukaufen und mit Fahrrädern künftig auch gegen Einbahnen sowie bei "rot" über Kreuzungen fahren zu dürfen.

Quelle:https://otoservice.bundeskanzleramt.at/bka/bundeskanzler_nehammer/20220306_vae/_R3A0579.html
"Lustig", vielleicht sogar sinnbildlich, was unseren Hobbypolitikern so alles in den Sinn kommt; nüchtern betrachtet ist das, was jenen einfällt, die es stets uneigennützig so gut mit uns meinen, zwar leider nur mit dem vergleichbar, womit diverses Rindvieh die heimischen Wiesen düngt; nichtsdestotrotz, vielleicht gerade deshalb, wird das ernsthaft als zukunftsweisende, evidenzbasierte Energiepolitik vermarktet; geht es nach der rindviehaffinen Ministrantin aus dem Lavanttal, sind wir beim "grünen" Wasserstoff ohnedies bereits Weltmeister, zumindest Weltspitze; jedenfalls aber, wie immer, das kann uns niemand streitig machen, Vorreiter auf allen europäischen Unebenen oder Hügellandschaften. Glücklich darf sich sohin schätzen, wer auf solch intellektuelles Potenzial aus der Gegend rund um Wolfsberg zurückgreifen kann. Darum beneidet uns ganz Europa!

Quelle:https://www.greece.com/photos/destinations/Macedonia/Kozani/Village/Kremasti/Agios_Dimitrios_Power_plant/76181937
Nun aber Spaß beiseite: Im griechischen Teil Mazedoniens hat man etwas zuwege gebracht, was Aufmerksamkeit verdient hätte: Dort hat man die Spitzenreiter der "dirty thirty"-Liste von Kraftwerken mit den höchsten Kohlenstoffdioxidemissionen in der EU (Agios Dimitrios u. Karida), kurzerhand aus dem fragwürdigen Ranking entfernt, anstatt dessen in Kozani den größten Solarpark Europas eröffnet, der zumindest 75.000 Haushalte mit Strom versorgen kann.

Quelle: https://www.euronews.com/green/2022/04/07/largest-double-sided-solar-farm-in-europe-opens-in-greece-supplying-power-to-75-000-househ
Die Griechen sind, wenn es um die "Entwöhnung" vom Abhängigkeitssyndrom (was fossilen Brennstoffe betrifft) geht, tatsächlich "Olympiasieger": kurze Genehmigungsverfahren ohne Behördenwillkür oder absurde parteipolitische Einflüsse bzw. Interessen; inselverbindende Versorgungsprojekte, Windparks auch gegen den Willen von Touristikern oder Natur- und Umweltschützern.

Quelle: https://www.euronews.com/green/2022/04/07/largest-double-sided-solar-farm-in-europe-opens-in-greece-supplying-power-to-75-000-househ
All das mag "undemokratisch" oder rücksichtslos erscheinen: Wenn die (Klima-) Ziele aber klar definiert sind und auch ernst genommen bzw. erreicht werden sollen, kann - schlicht und ergreifend - nicht auf alle Interessen Rücksicht genommen werden. Geht es nach der Regierung in Athen, werden Greenpeace & Co dieses Mal den Kürzeren ziehen.
So eine Vorgangsweise würde man sich zumindest ansatzweise auch von unseren lamentierenden, träge dahinmäandernden, Politschlafmützen erwarten, die selbst beim Verfolgen wichtigster Interessen nur von parteipolitischem Kalkül, vagen Sonntagsumfragen sowie kleinkarierter Selbstinszenierung heimgesucht werden.
Chr. Brugger
15/04/2022