… endlich angekommen
Es hat den Anschein, als hätte ich stundenlang nur geträumt; noch völlig verwirrt werde ich von einer Stewardess der TAP Airlines Portugal erneut geweckt - "estamos em aproximação à terra" haucht sie mir ins Ohr ... Landeanflug? Ein paar Minute später suche ich in meinem Handgepäck nach meinem Reisepass, stelle dabei fest, dass aus meiner prall gefüllten Vorratsbox zumindest ein "Camisinha" fehlt - das vielsagend verschmitzt-strahlende Lächeln der fliegenden Begleiterin lässt mich erahnen, dass dafür lediglich ein Somnambulismus-bedingter Grenzgang verantwortlich sein kann - ICD-10 F51.3 würde meine Psychologin sagen, bei mir jedenfalls ein symbiotisches Phänomen im ersten Drittel von Schlafphasen - ohne jedwede Erinnerung an Aktivitäten während derselben; wie auch immer, so schlimm dürfte dieser beinahe bewusstseinslose Höhenflug nicht gewesen sein ...
Quelle: https://www.algarve-entdecker.com/2017/03/tap-portugal-verbessert-deutschland-angebot-stark/
Sie befände sich noch in einer immens wichtigen Redaktionssitzung, schreibt sie mir, es tue ihr leid, mich nicht persönlich abholen zu können; in einem klapprigen Taxi mache ich mich auf den Weg ins Hotel, das ich vorsorglich gebucht habe, falls mit ihr etwas schiefläuft.
Zum Glück funktioniert im geräumigen Apartment mit Meerblick wenigstens der scheinbar nagelneue 65 Zoll Fernseher - ein paar Stunden Schlaf, dann beginnt ohnedies das Herrenfinale bei den Australien Open - Eurosport kann man auch hier sehen, Sky funktioniert dank meinem Handy, viel kann heute also nicht mehr schiefgehen.
Knapp 5 ½ Stunden Tennis - das ist selbst mir zu viel; während Nadal nach und nach besser ins Spiel findet, erfrische ich mich im angenehm warmen, flach hineinverlaufenden Meer, spaziere den feinsandigen Strand entlang und stelle fest, dass außer mir niemand eine FFP-2 Maske trägt - andere Länder, andere Sitten? So entsorge ich meinen feuchten Mund- und Nasenschutz, entledige mich meiner nassen Badeshorts und befreie mich bei einer kühlen Flasche Stela Classic von den Erinnerungen an die strapaziöse Anreise ins Paradies, bin eigentlich, zumindest momentan, froh, allein zu sein.
Quelle: https://www.skysports.com/tennis/news/31870/12521391/australian-open-rafael-nadal-alexander-zverev-and-matteo-berrettini-all-progress-in-melbourn
Nadal triumphiert im entscheidenden fünften Satz, um 16.00 Uhr beginnt das Viertelfinalspiel Ägypten gegen Marokko beim Afrika-Cup, danach folgt um 20.00 Uhr Senegal gegen Äquatorialguinea - der heutige Tag zumindest scheint in "trockenen Tüchern" zu sein; sie hat sich noch immer nicht gemeldet - daher kann ich mir in aller Ruhe und fußballspielbegleitend die neuesten Globalnachrichten ansehen, in Erfahrung bringen, worüber zu schreiben sinnvoll sein bzw. Spaß machen könnte.
An diesbezüglichem Gedankengut mangelt es mir selten, die Menge der Themen, zu denen ich mich äußern könnte, ist größer denn je. Beispielsweise wären Überlegungen dahingehend interessant, ob die europäische Parteipolitik nicht ein nahezu erotomanisches Verhältnis zum SARS-Cov-2 Virus entwickelt hat, nicht bereits seit geraumer Zeit eine liebeswahnähnliche Beziehung mit einem nur unter dem Mikroskop sichtbaren Lebewesen unterhält. Anders wäre es sonst nur schwer erklärbar, dass, landauf landab, die politisch Verantwortlichen, quasi wie Hörige, vor diesem scheinbar BDSM affinen "Mistress Theresa Berkley-Verschnitt" knien, sich völlig devot ihrem kaum beschreibbaren Flagellantismus hingeben, indem sie rund um dieses Virus alles vergessen, was ihnen und uns lieb und etwas wert war. So widmen sie der angebeteten Dominatrix unzählige Liebesgedichtbeweise in Form von völlig unverständlichen, sinnentleerten, romanhaft anmutenden Verordnungen, Gesetzen und Erlässen - liebestollgleich werfen sie Grund- und Freiheitsrechte über Bord, geißeln ihrerseits Untertanen mit Restriktionen und asketischen Vorgaben was die sozialen Kontakte betrifft, halten uns sprichwörtlich über Monate hinweg "an der kurzen Lederleine".
Quelle: https://www.tumgir.com/tag/theresa%20berkley
Völlig ferngesteuert, zu eigenem Denken und Entscheiden nicht mehr fähig, begeben sie sich in die Hände zahlloser Experten, diverser Gremien, Task Forces, Kommissionen mit animalischen Bezeichnungen, übernehmen völlig unreflektiert deren evidenzbasiertes Vogelschausubstrat um am Ende, wie völlig von Sinnen, das Gegenteil dessen zu tun, was das befragte Corona-Orakel von sich gegeben und prophezeit hat.
In manchen Gegenden Europas hat es jedoch den Anschein, als stünden die Verantwortlichen noch mit beiden Beinen im parteipolitischen Leben, gingen die Uhren nicht anders als sonst: So frönt ein Alexander Johnson samt Freunden auch weiterhin dem bekannt üblichen "Wasser predigen und Wein saufen", feiert unbehelligt Feste, jettet zu Partys, lässt, was sonst auch anderenorts parteipolitisch zum guten Ton gehörte, die "Sau raus".
Quelle: https://www.mirror.co.uk/news/politics/mps-give-boris-30-days-25676022
Dagegen sind in meiner Heimat, das pfeifen zumindest die meist gut informierten Spatzen von ihren Dächern, selbst geheime Vereinbarungen nicht mehr vor öffentlichen Auftritten gefeit, mutieren bedeutungslose Nebenvereinbarungen zu Hauptdarstellern in diversen Medien, wechseln Kopftücher mit Führungspositionen im Staatsfunk tauschweise ihre jeweiligen Besitzer, trägt sich gar Sonderliches zu, während ich nicht vor Ort, sondern fernab von all diesen glorreichen Ereignissen an einem Strand auf den Cap Verden sinnierend verweile.
In der Bundesrepublik hält man sich regierungsseitig mit atemberaubenden, schriftlichen Liebesbekundungen gegenüber dem Volk, insbesondere wenn es um zwangsweise Nadelstiche geht, vornehm galant zurück; allen Anhängern der sadomasochistisch anmutenden Absicht wurde lapidar ausgerichtet, sie mögen, so sie wollen und dazu in der Lage sind, doch ihre diesbezüglichen Wünsche an den Bundestag selbstformulierend zu Papier bringen - ein Zugang ganz anderer Art wurde dort gewählt: Wer seine unerfüllt feuchten Impfpflichtträume befriedigt sehen will, muss selbst Hand anlegen.
Aus dem Kreml ist zu vernehmen, Putin erfreue sich sichtlich daran, dass der Westen, allen voran die EU, sich laufend nur darüber echauffiere, er würde eine kriegerische Auseinandersetzung mit der Ukraine vorbereiten ohne dass er diesbezüglich ernste Absichten hätte. "тогдаонихотябызанятыинедогадываютсяотом, чемянасамомделезанимаюсь" soll er allmorgendlich seinen Mitarbeitern zuraunen; solange sie also damit beschäftigt sind, sich Gedanken über eine bevorstehende Invasion in den Nachbarstaat zu machen, merken sie nicht, was er tatsächlich vorhat: Was in Afrika sogar von den Buschtrommeln zu hören ist, ist europäischen, den US-amerikanischen aber auch den ansonsten ganz gut informierten israelischen Geheimdiensten bislang völlig verborgen geblieben, selbst wenn der Qatar Media Corporation Sender Al Jazeera ebenso darüber berichtet wie Rossija 1 - Putin bereitet die mehr oder weniger friedliche Übernahme einer Handvoll afrikanischer Staaten vor, zu denen u.a. Libyen und der Sudan aber auch Madagaskar oder Mosambik zählen.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/wladimir-putin-und-die-trollfabrik-des-jewgenij-prigoschin-a-1194131.html
Während sich Europa mit dem chinesischen "Land Grabbing" in Äthiopien, Kenia und dem Kongo beschäftigt, sein historisches Privileg auf Kolonialisierung in Afrika gefährdet sieht, bedient sich DDr. Putin - wenn auch nur h.c. - ganz anderer Vorgangsweisen. Da bekanntermaßen viele Köche ohnedies nur den Brei verderben, hat bei Russlands Expansionspolitik Chefkoch Prigoschin das Sagen, mit Sous-Chef Utkin an der Seite. Die beiden sind in der Disziplin "Сохранение бабушкиного способа" ("Einkochen nach Großmutters Art") Michelin-Stern-verdächtig, gleichsam Pioniere der hybriden "Haute Cuisine", wenn es ums Eingemachte geht. Dazu verwenden sie, neben anderen hochexplosiven Ingredienzien, auch paramilitärische Zutaten, reichlich Bakschisch, Unmengen an kleinen oder auch größeren blauen Bohnen, sofern gewünscht oder nötig auch noch ganz andere Kaliber. Während die beiden ihre Einkochkunst zelebrieren, ertönt - welch Wunder - stundenlang nur Wagners "Ring der Nibelungen".
Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/plus231987163/Gruppe-Wagner-Putins-Schattenarmee.html
Da man im idyllisch verschlafen-verschneiten Österreich momentan nur noch darüber philosophiert, ob alle Oppositionspolitiker ohnedies nur "Arschlöcher" seien, delektiere ich mich am, nicht nur olympisch betrachtet, schwarzen Kontinent an einem Treppenwitz, der hier seit längerem die Buschrunde dreht: "Leichter schmiert man einen afrikanischen Despoten als ein dreckiges Dutzend AN-94".
Quelle: https://www.spox.com/de/sport/fussball/international/2201/News/afrika-cup-mohamed-salah-wieder-matchwinner-fuer-aegypten.html
Ägypten mit Mo Salah in der Spitze hat mittlerweile gegen Marokko in der Verlängerung mit 2:1 gewonnen hat, meine Gastgeberin lässt immer noch sich auf sich warten; ich schlage das russische Kochbuch zu und werde vor dem Anpfiff des nächstens Spiels noch ein ausgiebiges Bad im Atlantik nehmen - weit entfernt von "Arschlöchern" und solchen, die es in nächster Zeit, traut man Zack Zack Pilz, noch werden könnten.
Chr. Brugger
30.01.2022