Ein grünes Früchtchen?

08.05.2024

Die Vorwürfe wiegen schwer: Lena Schilling, die grüne Spitzenkandidatin bei den bevorstehenden Wahlen zum europäischen Parlament, soll, so der "Standard" "viele Menschen verärgert oder verletzt und einige sogar in existenzbedrohende Schwierigkeiten gebracht haben"; "Personen, die einander nicht kennen und auf die Schilling in unterschiedlichen Kontexten getroffen ist, erzählen fast einhellig von ähnlichen Vorgängen: Schilling habe ein problematisches Verhältnis zur Wahrheit, spiele Personen gegeneinander aus und hinterlasse verbrannte Erde".

Unter anderem habe Schilling, so der Standard, sexuelle Belästigungen und irgendwelche sexuellen Verhältnisse frei erfunden und recht freimütig über diese "Dinge" gesprochen haben; zudem habe sie sich in einem Gerichtsverfahren dazu verpflichtet, es künftig zu unterlassen, Abscheuliches zu behaupten:

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000219202/lena-schillings-eu-kandidatur-geraet-in-turbulenzen

Haben sich die "Grünen" mit Schilling eine "notorische Lügnerin" angelacht, die bereits mehrfach, u.a. mit sexuell konnotierten Aussagen, andere Menschen in Schwierigkeiten gebracht haben soll, eine falsche "Schlange" also?

Nun meinen ja die "Grünen", allen voran eine Sigrid Maurer, sämtliche im "Standard" erhobenen Vorwürfe gegen Lena Schilling bezögen sich auf deren Privatleben und hätten nichts mit Schillings Kandidatur bzw. Politik zu tun; allein, wer sich um ein öffentliches Amt bewirbt und damit künftig auf Kosten der Steuerzahler leben will, darf nicht erwarten, sein Privatleben wäre sakrosankt bzw. tabu; wenn die, scheinbar über einen längeren Zeitraum recherchierten, Inhalte stimmen, könnte man, und das wiederum völlig zurecht, vermuten, bei Schilling handle es sich um ein grünes wie dubioses Früchtchen, das gerne auf Kosten anderer intrigiert, und mit falschen Behauptungen operiert um dadurch andere Menschen zu schädigen.

Quelle: https://www.news.at/a/lena-schilling

Für den "normalen" Österreicher wäre ein solches Verhalten allenfalls verwerflich oder sogar pathologisch – für Kogler, Maurer & Co aber (zumindest politisch) völlig in Ordnung; Schilling habe das "alles" ja nur privat zu verantworten, es handle sich überdies um "Lügen" bzw. falsche "Behauptungen", einfach um "Gerüchte" – eine "handelsübliche" Schmutzkübelkampagne eben.

Wir, die Wähler, dürfen – ohne irgendeinen Einfluss ausüben oder öffentlich unsere Meinung sagen zu können – zur Kenntnis nehmen, dass es sich, zumindest wenn es nach dem "Standard" geht, bei Lena Schilling um eine Frau handelt, die, rein privat, Männern sexuelle Belästigungen vorwirft, die, rein privat, sexuelle Verhältnisse behauptet und die, rein privat, behauptet, jemand habe seine Frau körperlich misshandelt, was in weiterer Folge zu einer Fehlgeburt geführt hätte – all diese Behauptungen sind zwar standardmäßig "erstunken & erlogen", dafür aber jedenfalls privat, folglich ohne politische Bedeutung und bloß ein "Gerücht".

Für die Grünen, respektive Fr. Maurer, sind die vom "Standard" gegen Schilling erhobenen Vorwürfe "Gerüchte", für den "Standard" allerdings nur "die Spitzes des Eisberges"; wir dürfen also neue "Gerüchte" erwarten.

Chr. Brugger

08/05/2024