Eigentlich ist alles wie immer

13.10.2024

Auch die Landtagswahlen in Vorarlberg sind "gelaufen"; die Wähler haben das getan, was sie bei Wahlen eben immer tun dürfen: Sie bewerten die Leistungen politischer Parteien bzw. deren jeweilige Protagonisten.

Quelle: https:// de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Vorarlberg_2024

Wüsste man es nicht besser, könne man, vor allem angesichts der teilweise doch recht absurden Äußerungen von "Bundespolitikern", meinen, es wäre nichts geschehen und demnach alles wie immer:

  • Die ÖVP verliert die nächste Wahl (minus 5,15%) und fährt in Vorarlberg (nach Niederösterreich und Tirol) das historisch bei weitem schlechteste Ergebnis ein (erstmals < 40%); Karl Nehammer ist es ob dieses Ergebnisses nicht zu blöd, via X auszurichten, "Stabilität und redliche politische Arbeit für die Menschen wurden gewürdigt".
  • Die FPÖ gewinnt die nächste Wahl (plus 14,28%) und verdoppelt in Vorarlberg sowohl ihren bisherigen Stimmenanteil als auch die Mandate im Landtag.
  • Die SPÖ verliert schon wieder, obwohl sie bereits von ihrem historisch schlechtesten Ergebnis aus Wahlkampf betrieben hat; auch ein "Schuldiger" ist rasch gefunden – für den Vorarlberger SPÖ-Chef Mario Leiter ist das LH Markus Wallner mit seinem "Move", aus wahltaktischen Gründen ein künstliches wie ebenso unrealistisches Duell  "ÖVP gegen FPÖ"  hochzustilisieren um solcherart die "Mutter aller Schlachten" auszurufen - übrigens ein Uraltschmäh der ÖVP.
  • Die Grünen (bisher auch in Vorarlberg in der Regierung) verlieren mehr als ein Drittel ihrer Stimmen und damit auch 3 ihrer bislang 7 Landtagsmandate; die grüne Klubobfrau, Sigrid Maurer, kann der krachenden Niederlage dennoch Positives abgewinnen: "Aber gut fürs Ländle ist, dass eine stabile, verlässliche Regierung mit den Grünen möglich ist".
  • Die NEOS haben leicht zugelegt und halten ihre 3 Landtagsmandate.

Man könnte dieses Wahlergebnis, im Unterschied zu Nehammer und Maurer, auch anders interpretieren: Nehammer hat es in der zweiten Republik als bislang einziger Bundesparteiobmann der ÖVP zustande gebracht, dass während seiner "Amtszeit" 8 von 9 Wahlen mit Verlusten zwischen minus 5,15% und minus 20,89% verloren gegangen sind.

Dass die ÖVP in Vorarlberg "nur" 5,15% verloren hat, ist allenfalls nicht Markus Wallner zu verdanken, sondern eher der Tatsache geschuldet, dass Nehammer von der Vorarlberger ÖVP zu "Persona non grata" erklärt wurde und im "Ländle" nicht auftreten durfte.

Wenn Nehammer & Co sich bei Niederlagen laufend selbst gratulieren ist nicht ausgeschlossen, dass man bei der ÖVP noch nicht verstanden hat, was denn bei einer politischen Parte das eigentliche Ziel bei Wahlen wäre.

Quelle: https:// www.oe24.at/oesterreich/politik/nationalratswahl/depperter-trampl-gruene-provozieren-im-wahlkampf-finish/607786740

Ja, und die Grünen frönen ebenso viel lieber der Realitätsverweigerung als sich selbst zu hinterfragen; das ist, speziell bei Sigrid Maurer, keine große Überraschung; wer sich im Nationalratswahlkampf selbst als "der tepperte Trampel von die GrünInnen" bezeichnet, darf sich nicht wundern, wenn die Wähler diese groteske Selbstinszenierung tatsächlich ernst und für "bare Münze" nehmen; wie mit 19 Mandaten im Vorarlberger Landtag (36 Mandate) eine "stabile Regierung" möglich sein soll, muss Maurer erst einmal "vortanzen"; die GrünInnen werden wohl oder übel zur Kenntnis nehmen müssen, in ganz Österreich dermaßen ungewollt zu sein, dass sie demnächst in keiner einzigen Regierung mehr vertreten sind; möglicherweise erkennen sie ihr flächendeckend sichtbar werdendes, eigenes Unvermögen erst dann, wenn sie nicht nur "abgewählt" werden, sondern ob dessen auch noch aus dem einen oder anderen Landtag "fliegen" oder im Nationalrat nicht mehr vertreten sind; wer in seinen eigenen Reihen Figuren wie die notorisch lügende Lena Schilling duldet und hofiert, hat möglicherweise nicht nur inhaltlich ein Problem sondern viel eher noch  ein moralisches.

Chr. Brugger

13/10/2024