Du kleiner Spion
Die heimische "Spionageaffäre" erinnert an den Minisex-Kult-Song "Du kleiner Spion" aus den Achtzigerjahren - eine geistlose Persiflage über das ohnedies längst hinlänglich Bekannte oder bloß vage Vermutete.

Quelle: https://hitparade.ch/song/Minisex/Du-kleiner-Spion-25250
Gegen den vermeintlichen Protagonisten Egisto Ott wird seit rund 7 Jahren ergebnislos ermittelt; nun sitzt er (wieder einmal) in U-Haft; als ehemaliger Mitarbeiter in diversen "Dienststellen" des Innenministeriums soll er die zentrale Rolle im heimischen Spionage-Thriller spielen.
Im Zentrum aller Vorwürfe steht aber nicht Egisto Ott, sondern der Parteiobmann der FPÖ, Herbert Kickl – er soll, geht es nach Stocker & Co, gar der verlängerte Arm Putins in Österreich sein, die Stimme von "Radio Moskau".
So schwer alle Vorwürfe wiegen mögen, so unbewiesen sind sie; ich darf in diesem Zusammenhang nur daran erinnern, was beispielsweise ein Karl Nehammer im Nationalrat von sich zu geben wusste, als man Sebastian Kurz öffentlich an den Pranger stellte: Das Strafrecht sei seine "moralische" Grenze und erst eine rechtskräftige Verurteilung bedeute allenfalls das "politische Aus"; was die ÖVP für sich selbst beansprucht, sollte, wenn es um Anstand & Moral bzw. strafrechtlich relevantes Verhalten geht, auch für andere gelten.
Angesichts desaströser Umfrage- und Wahlergebnisse sieht sich vor allem die "Partei der Verlierer" genötigt, unbewiesene Tatsachen zu behaupten, nebulos zu beschuldigen und nicht zu erwähnen, wer für die Struktur der Geheimdienste bzw. des Innenministeriums in den letzten 25 Jahren verantwortlich war.

Quelle: https://zackzack.at/2020/04/15/edtstadler-hat-mascherlposten-immer-noch-auch-als-ministerin
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war eine gewisse Fr. Edtstadler Kickls Sekretärin im Innenministerium; wer, wenn nicht eine dienstbeflissene Sekretärin, müsste darüber Bescheid wissen, was ihr Chef so tut & treibt? Alles, was Kickl vorgeworfen wird, sollte für Edtstadler gleichermaßen gelten – was er nicht wusste, könnte auch sie nicht gewusst haben und was er weiß, sollte ihr als Chefsekretärin nicht verborgen geblieben sein.
Wenn man "undichte" Stellen in den heimischen Geheimdiensten öffentlich diskutiert, darf man sich nicht wundern, wenn sich alle Welt über uns lustig macht; Medien verfügen (wie immer in diesem Land) über sämtliche relevanten Unterlagen, Informationen und Protokolle; jeder in diesem Land weiß anscheinend besser über dasjenige Bescheid, was Ott & Co an Russland verkauft haben, als unser, ach so tüchtiger, Innenministrant Karner – der gibt sich nicht nur ahnungslos, er scheint es tatsächlich zu sein.
Als Kurz öffentlich durch den "Dreck" gezogen wurde, forderten Nehammer & Co Zurückhaltung ein; es solle den Justizbehörden vorbehalten sein, den Maturanten "dingfest" zu machen … was Stocker, Hanger & Co derzeit veranstalten, übersteigt das, was Kurz "angetan" wurde, bei weitem.
Wäre es nicht geboten oder an der Zeit, sich Themen zu widmen, die die Menschen in Österreich tatsächlich betreffen und ihnen echte Sorgen bereiten?

Quelle: https://www.vol.at/kickl-fuer-oevp-gefahr-fuer-innere-sicherheit/8257072
Selten noch wurde das totale Versagen einer Truppe, die sich selbst auch noch "Regierung" nennt, offensichtlicher als jetzt: Während das Land wirtschaftlich, gesellschaftlich, sozial & moralisch verfällt, haben Nehammer & Co nichts anderes zu tun, als sich über Wochen mit dem "kleinen Spion" zu beschäftigen, zu mutmaßen, sich zu echauffieren, sich zu erdreisten & zu erblöden – die Probleme der Bevölkerung sind den "versagenden Verlierern" hingegen egal; es geht ihnen, wie immer, nur um sich selbst.
Worauf man besonders gespannt sein darf: Welche (Staats-) Geheimnisse (die nicht ohnedies bereist weltweit bekannt waren) wurden an Russland tatsächlich verkauft und welche Relevanz hatte das dann auf die Landesverteidigung der Republik Österreich?
Eine Antwort auf diese "Gretchenfrage", das wage ich zu behaupten, wird es nie geben – sie ist aber (nur will das niemand wahrhaben) des "Pudels Kern" – der Wortlaut des § 255 StGB scheint niemanden zu interessieren … folglich ist die Geschichte vom "kleinen Spion" eine völlig nebensächliche - evident ist nur, dass Österreich ohnedies verteidigungsunfähig ist und insofern der "Verkauf von Informationen" die Landesverteidigung scheinbar ohnedies nichts gefährden konnte.
Chr. Brugger
17/04/2024