Die ehrenwerte Karoline

07.05.2024

Ein offensichtlich desorientierter Bürger dieses Landes verschüttet am Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 2, dem Objekt, das die "Österreichische Akademie der Wissenschaften" beherbergt, literweise rote Farbe; vom vermeintlichen "Opfer" bzw. "Ziel dieses Anschlages", der Bundesministrantin für EU und Verfassung, Karoline Edtstadler, ist allerdings (zumindest auf dem vorhandenen Bildmaterial) weit und breit ebenso nichts zu sehen wie von einem "Angriff" auf eben dieselbe.

Medial wird reflex- und schlagartig von einer "Blutattacke auf Edtstadler" berichtet – nüchtern betrachtet hat allerdings bloß der naiv-grüne Aktivist David Sonnenbaum, Mitbegründer der "Letzte Generation Österreich" ein fragwürdig-absurdes "Zeichen" gesetzt; "Ziel sei es nicht gewesen, die Ministerin direkt zu treffen, sondern mit der Schüttaktion auf den – wie er ihn nennt – "Völkermord" Israels an den Palästinensern im Gaza-Streifen aufmerksam zu machen, sagte Sonnenbaum gegenüber profil."

Quelle: https://ww.msn.com/de-at/nachrichten/other/blut-attacke-auf-ministerin-angreifer-festgenommen/ar-BB1lTlsf#fullscreen

In Wahlkampfzeiten, wie eben diesen, eignet sich eine solcher Vorfall naturgemäß recht gut, um auf sich aufmerksam zu machen; daher ist es keine große Überraschung, wenn das "Ziel der antisemitischen Attacke" bzw. das "Objekt der Sonnenbaum-Begierde" meint, "das war nicht nur ein Angriff auf mich persönlich, sondern es war auch ein Angriff auf unsere Werte" (…) Es sei wichtig, "dass wir für unsere Werte kämpfen und das nie aufgeben, für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit".

Was meint die, dem "Blutbad" bloß um Haaresbreite entkommene, Politikerin mit "für unsere Werten kämpfen (…)"?

Menschenrechte, Demokratie & Rechtsstaatlichkeit sind jedenfalls keine Werte; Werte sind ja bekanntermaßen ideelle, moralische, im besten Fall auch noch "wertebezogene" Vorstellungen, die, philosophisch betrachtet,  in der aristotelisch-platonischen "Idee des Guten" ihren geistigen Ursprung finden.

Wenn es Edtstadler tatsächlich um Werte ginge bzw. gegangen wäre, hätte sie nicht, sich gleichsam öffentlich anbiedernd bzw. prostituierend, ihr "persönliches Schicksal" zum Anlass genommen, "Menschenrechte, Demokratie & Rechtsstaatlichkeit" verteidigen zu wollen; sie unternimmt vielmehr mit ihrem "Statement" den untauglichen Versuch, sich selbst als Opfer eines antisemitischen Angriffes aufzuspielen.

Wie tief muss jemand wertemäßig bzw. moralisch gesunken sein, um sich dermaßen dreist und leicht durchschaubar selbst inszenieren zu wollen?

Quelle: https://www.krone.at/3365402#fb-10555-tPs4Lv2UFq

Als wäre das nicht schon scham- wie taktlos genug, springt auch noch Edtstadlers Parteigenosse Nehammer willfährig zur Seite; jener Karl Nehammer, der das völkermörderische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen "bis aufs Blut" verteidigt; den Tod tausender Palästinenser, die friedlich im Gaza-Streifen leben, nimmt er scheinbar billigend in Kauf. Wer sich gegen diese abstruse wie unreflektierte Haltung auflehnt, gilt, der Einfachheit halber, gleich als Antisemit – wie eben Sonnenbaum, der "Blutattentäter.

Werte kennen Edtstadler & Nehammer allem Anschein nach nur vom Hörensagen; sie selbst sind der lebende Inbegriff einer türkisen, ach so ehrenwerten, "Partei des Volkes"; hier schließt sich, zumindest bei Edtstadler, der antisemitische Kreis: Wer den Unfalltod seines Großvaters mit der industriellen Massenvernichtung von Juden in Verbindung bringt, dem kann man auch zutrauen, sich sogar selbst als Antisemitismusopfer gerieren zu wollen – auch das ist aller türkisen Ehren wert.

Vor dem Hintergrund der systematischen Ermordung von mehreren Millionen Juden fügt sich Edtstadlers Aussage "was dich nicht umbringt, macht dich stärker" lückenlos "empathisch" in dieses ohnedies längst kranke" Bild ein.

Übrigens: Blutattentäter Sonnenbaum ist längst wieder auf freiem Fuß!

Chr. Brugger

07/05/2024