Das Wichtige wieder zuerst
Angesichts einer SARS-CoV-2 Neuinfektionsquote auf höchstem Niveau und einer kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine verkommen erheblich bedeutendere Anlässe in den letzten Wochen (völlig unberechtigt, das sei an dieser Stelle ausdrücklich betont) zu Nebenschauplätzen, wird darüber, wenn überhaupt, nur halbherzig oder gar nicht berichtet.
Wen bitte interessieren noch Infektionszahlen, belegte Betten in Spitälern, Inzidenzen in schwindelerregenden Höhen, gar das anhaltende Gequietsche des trägen Gecko-Schwanzes oder ein paar Tote jeden Tag? Mittlerweile kennt jeder jemanden, der einen kennt, von dem behauptet wird, er sei dieser oder jener viralen Mutante oder Variante erlegen; wie erwartet ist auch die leidige Impferei, trotz einer Jazz Gitti als Testimonial, gänzlich zum Erliegen gekommen, der sinnlose, wie milliardenteure Testwahnsinn findet endlich sein Ende und es hat, Gott sei Dank, den Anschein, als nähme man die Pandemie als das wahr, was sie ist: Eine virale Verkettung saublöder Zufälle.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die abgesagte bzw. ausgesetzte Impflicht, die zwar von Schallhammer trotz-kotzig angekündigt, von Edtberg vielstimmig intoniert sowie von Nehstadler pompös inthronisiert wurde, wobei aber doch alle zusammen am Ende, entgegen den unnützen Meinungen von Experten, zur Einsicht gelangten, den Volkszorn nicht länger mit unnützen Mitteln befeuern zu müssen.
Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-wolodymyr-selenskyj-mit-neuer-video-botschaft-einen-solchen-widerstand-hatten-sie-nicht-erwartet-a-4bbe3536-8a71-4027-a6a2-867d1255da81
Der Krieg in der Ukraine dauert bereits viel zu lange, als dass man sich jeden Tag aufs Neue damit beschäftigen müsste; zusammengeschossene Wohnhäuser, tausende flüchtende Mütter mit ihren Kindern an der Hand gehören ebenso längst zum Alltag, wie die mittlerweile langweiligen virtuellen Auftritte des Verteidigungskünstlers Selenskyj in diversen Parlamenten weltweit.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/ukraine-praesident-wolodymyr-selenskyj-zwei-jahre-im-amt-viele-sind-enttaeuscht-S436MGIYTXZXGWFWVYVUJUPJOM.html
Ganz ehrlich: Massaker hin oder Covid-19 her, schön langsam sollte wieder der Alltag einkehren, müssten mE Charly & Co wieder das tun, was sie noch besser können.
Auf den beiden zuletzt beschriebenen Gebieten kann sich die heimischen Spitzenpolitik gar keine weiteren Meriten mehr verdienen: Im international bedeutsamen Ranking der Länder mit der höchsten Corona-Inzidenz liegen wir, hinter Island, auf einem gut abgesicherten zweiten Platz und was den Konflikt in der Ukraine betrifft, gibt es weithin kein weiteres Fettnäpfchen mehr zu erspähen, in das wir hineintreten könnten; folglich hat das Kabinett Charly I bereits längst alles getan, damit unser fragwürdiger Leumund global, nachhaltig und evidenzbasiert nicht noch weiter beschädigt werden kann. Hier hat man sich scheinbar, mit weiser Voraussicht sowie aus guten Gründen, sprichwörtlich für die Devise "Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert" entschieden. Diplomatischer wäre es allerdings, dies als leise Kritik bzw. gut gemeinte Anregung für Künftiges, gewesen, dem Slogan "Andere Länder, andere Sitten" zu frönen und sich aus dem Konflikt in der Ukraine möglichst herauszuhalten, wie das andere Länder erfolgreich getan haben.
Nun aber zu wesentlich Erfreulicherem bzw. Wichtigerem:
Quelle: https://www.skysportaustria.at/witsel-haelt-dortmund-im-titelrennen/
Dortmund setzt seine Aufholjagd gegenüber schwächelnden Bayern in der deutschen Bundesliga weiter fort; ÖSV-Star Christine Scheyer rast in der Abfahrt von Courchevel auf den geteilten zweiten Rang und am Wochenende steht auf dem Bahrain International Outer-Circuit das erste Rennen der diesjährigen F1-Saison auf dem Programm.
Quelle: https://www.tz.de/sport/wintersport/biathlon-dorothea-wierer-wintersport-saison-start-schlafprobleme-90987430.html
Parallel dazu feiert man in mehreren Wintersportarten (Biathlon, Ski-Alpin etc.) an den nächsten Tagen das Saisonende, beginnt in fast allen Fußballligen Österreichs die Frühjahrssaison und in vielen Geschäften der lang ersehnte Winterschlussverkauf.
Dazu gesellen sich noch ein paar weitere Highlights, über die es sich zu schreiben lohnt:
Der WAC ist im Cupsemifinale erst im Elfmeterschießen gegen den Dauersieger Red Bull Salzburg ausgeschieden; ÖSV-Sternchen Ramona Siebenhofer ist im Abfahrtsweltcup der Damen um lächerliche 8 Punkte am dritten Rang vorbeigeschrammt; Joachim Pucher mutiert als ORF-Co-Kommentator beim Weltcup-Finale zum "social-media Star"; Saharastaub färbt die heimischen Skigebiete in ein helles Braun, Steinadler protestieren gegen Windparkpläne in salzburgerischen Pongau; Dr. Giovanni A. betreut neuerdings nicht nur das gebrochene Herz von Frau Hunziker und Semino Rossi feiert ein Liebescomeback.
Das sind, neben vielen anderen, "breaking news", die wir, alle Österreicherinnen und Österreicher hören, lesen oder sehen wollen; nicht die längst aus der Mode gekommenen "bad news" von der Covid-19- oder Ukraine-Front, die uns nur zum Sinnieren animieren.
Quelle: https://www.playboy.de/coverstars/bergdoktor-star-ronja-forcher
Es bleibt zu hoffen, dass auch die heimischen TV-Sender auf diesen neuen Nachrichtenzug aufspringen, uns nicht länger mit 24/7-Kriegsberichterstattung langweilen, sondern mit Erfreulicherem beglücken; mit Wickie 3D beispielsweise, Bauer sucht Frau oder vergleichbaren Formaten, Serienwiederholungen von "Der Bergdoktor" oder "Der letzte Bulle", wenn es sein muss auch mit Dauerwerbesendungen, die man sonst beim Zippen nur in den Nachstunden findet.
Alles ist besser als gefakte Kriegsberichte bzw. besorgniserregende News aus den heimischen Krankenanstalten; überlegenswert wäre, eine TV-Sender übergreifende Berieselungskommission zu installieren, die wöchentlich verbindliche Expertenvorschläge für Unterhaltungssendungen präsentiert - dann wäre alles wieder im Lot oder paletti.
Quelle: https://www.bmi.gv.at/news.aspx?id=7A67394D6970344C6869493D
Bei Ramona Siebenhofer läuft zwar leider beim Weltcup-Finale alles in die falsche Richtung, Tamara Tippler & Co könnten diese Scharte aber möglicherweise auswetzen; spätestens ab 11:30 Uhr wird die Welt aber wieder in Ordnung sein: Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr werden die heimischen Kastanien beim Super G aus dem Feuer holen, "Rot-Weiß-Rot" in einem glanzvollen Licht erstrahlen lassen.
Chr. Brugger
17/03/2022