Brot & Spiele
Untätigkeit kann man unseren Spitzenpolitikern in diesen Tagen kaum vorwerfen; sie sind bemüht, allerhand Krisen Herr zu werden, das Volk bei Laune und bei der Stange zu halten - allerdings mit untauglichen Mitteln und inspiriert von einem gerüttelten Maß komprimiert-nativer Unfähigkeit.
Die europäischen Regierungen schnüren, getrieben von der Inflation und den Preisen für die Grundversorgung mit Energie und Lebensmitteln, allerorts Entlastungspakte, steigen neuerdings auch bei den Strompreisen auf die Bremse, um den totalen Crash zu verhindern.

Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/29510-annalena-baerbock-wird-erste-kanzlerkandidatin-der-gruenen
Parallel dazu denkt das "vereinte" Europa in den Personen Ursula & Annalena ernst- oder scherzhaft sogar laut über ein achtes Sanktionspaket gegen Russland nach.
Bevor uns wirtschaftlich und nachfolgend sozial die letzte Stunde schlägt sind Pakete scheinbar das Gebot der Stunde, das letzte Aufgebot sozusagen.
Angesichts dieser zeitraubenden Tätigkeit spielt das Lieblingsthema der letzten beiden Jahre, die Covid-19-Pandemie, keine Rolle mehr; dem SARS-CoV-2 Virus wird das Feld der kontinentalen Gesundheit kampflos über-, ihm neuerdings grenzüberschreitend freier Lauf gelassen. Testen & Impfen sind Relikte längst vergangener Tage, Quarantäne nirgendwo ein Thema mehr; dem Impfzwang wurde abgeschworen, Maskenpflicht war gestern.
Auch bei uns in Österreich sieht sich das "Kabinett Nehammer" nahezu täglich mit neuen "Schreckensnachrichten" konfrontiert; es gibt kaum noch Tage, an denen erfreuliche Nachrichten neuen Problemen den Rang ablaufen können; Tristesse dominiert den Alltag.
Die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sind nicht nur in Frage gestellt, deren Befriedigung steht längst an der Kippe:
- die Kosten für die eigenen vier Wände (Miete, Betriebskosten etc.) steigen ins Unermessliche
- die Kosten für Energie (Strom, Gas, Öl, Benzin etc.) explodieren
- die Kosten für Lebensmittel erhöhen sich fortlaufend
- der finanzielle Druck wird für einen großen Teil der Bevölkerung immer deutlicher spürbar
Zu den "persönlichen" Problemen der Bevölkerung kommen zahllose Kollateralschäden im Wirtschaftssystem:
- der Wert des Euro befindet sich im Sinkflug, hat den tiefsten Stand seit Anfang 2002(!) erreicht
- dadurch wird die Einfuhr von Waren und Rohstoffen sukzessive noch teurer
- der Gaspreis erreicht nahezu täglich neue Höhen; dadurch steigt (unsäglich an ihn gekoppelt) auch der Strompreis
- die Energieversorgung an sich hängt an einem seidenen Faden
- der Cashcow "Wintertourismus" stehen magere Monate bevor
- durch wissentlich hingenommene Manipulationen bzw. Spekulationen befinden sich die Preise am Immobilienmarkt in schwindelerregend-absurden Höhen

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/debatte-ueber-krise-in-europa-ist-die-eu-denn-noch-zu-retten-100.html
Ähnlich bzw. noch schlimmer sieht das "gesamteuropäische" Szenario aus:
- die künstlich manipulierte (europäische) Zinsenpolitik offenbart das pervers Absurde ihrer selbst
- im Transportwesen kommt es, klima-, personal- und ressourcenbedingt, zu erheblichen Verzögerungen und Einschränkungen
- vor allem klimabedingt kommt es laufend zu unerwarteten Produktionsausfällen im Energiesektor (Atomkraftwerke in Frankreich, Wasserkraftwerke in ganz Europa, Windkraftwerke in der Nord- und Ostsee)
- die vom Klimatrauma inspirierte Energiewende (Wind- und Solarenergie) erweist sich als flügellahm, ineffektiv
- das Schicksal der Ukraine ist uns jede Sünde wert
- der vom Westen inszenierte Wirtschaftsfeldzug gegen die russische Föderation vernichtet die Grundlagen unseres eigenen Wohlstandes
- die Aufrüstung des ukrainischen Militärs kostet hunderte Milliarden Euro und verlängert nur den "Tod auf Raten"
Und, zu schlechter Letzt, steht die Politik der ganzen Situation nationalstaatlich und europäisch völlig hilflos gegenüber. Die heil- und hilflose Überforderung entscheidungsrelevanter Politiker offenbart sich dieser Tage symptomatisch anhand symbolischer Symptombekämpfungsinjektionen im Kleide gutgemeinter Einmalzahlungen, Preisdeckelungen, reduzierten Steuersätzen oder Bremsen aller Art.
Die Politik begegnet dem überwiegend selbst verursachten Teuerungstsunami mit einer Methodik, die mit der von Juvenal beschriebenen "Panis et circenses" Politsatire durchaus vergleichbar ist: Das Volk lässt sich durch Gaben und ein absurdes Schauspiel ("Brot & Spiele") beeindrucken und befriedigen.
"Brot" wird heutzutage in Form von "Geldspenden" (Einmalzahlungen) und grotesken "Vergünstigungen" verabreicht, für das Schauspiel sorgen von der Leyen & Co schon selbst.

Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/europa/2151593-Wir-werden-die-Ukraine-wieder-aufbauen.html
Von der Leyen erweist sich solcherart u.a. auf Twitter als legitime Reinkarnation der Erfinder des "Brot & Spiele"-Schwachsinns, der beiden römischen Kaiser Augustus & Tiberius. "Putin is using energy as a weapon by cutting supply and manipulating our energy markets. He will fail. Europe will prevail. The @EU_Commission is preparing proposals to help vulnerable households and businesses to cope with high energy prices" zwitschert die Kommissionspräsidentin, was so viel heißt wie: "Putin setzt Energie als Waffe ein, indem er das Angebot reduziert und unsere Energiemärkte manipuliert. Er wird scheitern. Europa wird sich durchsetzen. Die @EU_Kommission arbeitet an Vorschlägen, um gefährdeten Haushalten und Unternehmen bei der Bewältigung der hohen Energiepreise zu helfen".
Es hat ganz den Anschein, als würde sich "Songvorlage" Uschi, zu hören auf https://www.youtube.com/watch?v=djv76sAV9EE, bei ihrem hoffentlich baldigen Rücktritt Ähnliches erwarten, wie eines ihrer beiden Vorbilder: "Hat das Ganze Euch gefallen, nun so klatschet Beifall unserem Spiel, und entlasst uns alle mit Dank."
Sollte die Seriosität von Politikern nur ansatzweise etwas mit den laufend veröffentlichten Vertrauensindizes zu tun haben, könnte man durchaus der Ansicht sein, wir würden ausschließlich von Gaunern & Spekulanten "hofiert", könnten uns nur zwischen Pest und Cholera entscheiden bzw. sähen uns in der knapp bemessenen Straße von Messina täglich mit Skylla oder Charybdis konfrontiert.
Wenn also, wie Barbara Tuchmann in ihrer "Torheit der Regierenden" schreibt, "Engstirnigkeit die Quelle der Selbsttäuschung" sei und als Faktor in der Politik eine überaus wichtige Rolle spiele, dann dürfen sich die verantwortlichen Politiker nicht wundern, wenn ihnen ihr uneinsichtiges, gegen unsere eigenen Ziele und Interessen gerichtetes Handeln als "Torheit" ausgelegt wird, "wir diesem Problem heutzutage auf Schritt und Tritt begegnen".
Wer "Torheit" als Metapher für Hybris, naiv anmutende Inkompetenz und pathologische Selbstüberschätzung betrachtet, als Teil des Systems, der wird mit unseren Politgauklern seit geraumer Zeit vermutlich keine große Freude haben.
Wie auch immer: Es spricht nichts dagegen, sich gegen diese Form politischen Handelns aufzulehnen, um der personifizierten "Torheit" mit verständlichen Mitteln und Methoden zu verdeutlichen, dass wir (das Volk) damit nicht einverstanden und auch nicht länger bereit sind, ihre "Auswüchse" zu ertragen. Der Krug geht bekanntlich so lange zum Brunnen, bis er bricht - wenn er aber bereits, ebenso wie das Bauwerk zur Wassergewinnung selbst, in Trümmern vor uns liegt, wird es größerer Anstrengungen bedürfen, um die Ruine zu sanieren.
So könnten sich beispielsweise alle europäischen Klein- und Mittelbetriebe überlegen, auf eine Meldung ihrer Umsätze zumindest für ein halbes Jahr ebenso zu verzichten wie auf eine Bezahlung der dazu korrespondierenden (Umsatz-) Steuern.
Ebenso könnten sich die europäischen Arbeitgeber daauf verständigen, die Lohnsteuer ab sofort als "spontane Hilfsmaßnahme" ihren Mitarbeitern und nicht mehr den Finanzbehörden zu überweisen.
Auch bei den Sozialbeiträgen, einer der wichtigsten Einnahmequellen von Staaten, gäbe es reichlich "Handlungsspielraum".
Man sieht also, dass es neben Wahlen durchaus auch andere Möglichkeiten gäbe, die "Torheit" zur Vernunft zu bringen; spätestens dann, wenn es auf den Konten von PolitikerInnen nicht mehr monatlich klingelt, werden selbst sie sich daran erinnern, wer ihre durchaus üppigen Gehälter und Pensionen tatsächlich bezahlt.

Quelle: https://jvp.or.at/team/regierungsmitglieder/
Apropos Pensionen: Mit reichlich "Torheit" dürfte unsere Möchtegernsekretärin Fräulein Claudia ausstaffiert sein, da sie die Pensionserhöhungsverhandlungen mit dem Thema "Generationengerechtigkeit" zu torpedieren versucht.
Noch beliebter würde sie sich allerdings dadurch machen, unterbreitete sie den durchaus sinnvollen Vorschlag, die Gehälter von Nationalratsabgeordneten (als "Referenzpersonen" im Sinne des Bezügegesetzes) ab 01.01.2023 mit der Höhe des durchschnittlichen Jahreseinkommens aller unselbständig Erwerbstätigen (vom Bundespräsidenten abwärts) zu "deckeln".
Ausgehend von einem jährlichen Durchschnittseinkommen in Höhe von € 40.000,00 erhielte z.B. Nehammer (unter Berücksichtigung der momentanen Regelungen im Bezügegesetz) durchaus angemessene € 5.700,00.
Schallenberg & Co würden sich ebenfalls mit schlappen € 5.700,00 begnügen dürfen. Fräulein Claudia selbst würde immerhin noch stattliche € 5.100,00 erhalten, wobei für die ungelernte Anfängerin als angehende bzw. auszubildende Bürokauffrau eine Lehrlingsentschädigung für das erste Lehrjahr durchaus angemessen erschiene.
Es versteht sich von selbst, dass sämtliche Zulagen und sonstiges "Beiwerk" (Dienstwagen, Chauffeure etc.) für alle ersatzlos gestrichen werden müssten.
Allenfalls würde mit solch adäquaten Gehaltsreduzierungen sogar etwas mehr Demut im bzw. für das Amt einhergehen; uns (dem Volk) blieben vermutlich zwar die skurrilen Wortspenden von Fräulein Claudia & Co erhalten, dafür sparten wir uns aber zumindest reichlich Bares.
Chr. Brugger
06/09/2022