Bizarr, bizarrer, Karner
Mit der gestrigen "Vorstellung" des Gerhard Karner bei Armin Wolf im Hauptabendprogramm des ORF ("ZIB 2") wurde die Niveaulosigkeit türkiser "Auftritte" neu definiert; was kaum noch vorstellbar war, ist dem Texingtaler Dollfuß-Anhänger mühelos gelungen; scheinbar unter dem Einfluss der Inhalte des dienstagnachmittäglichen "nationalen Sicherheitsrates" wirkte Karner völlig paralysiert, konnte selbst einfache Fragen nicht beantworten, "brillierte" vielmehr mit kläglichen Floskeln & substanzlosen Belanglosigkeiten.

Quelle: https://kontrast.at/engelbert-dollfuss-oevp/
Wer einen offensichtlichen Tollpatsch (drei Diensthandys(!) werden bei einer Bootsfahrt versenkt) zum Bundespolizeidirektor bestellt, darf sich nicht wundern, wenn er gefragt wird, wie es sein kann, dass der "Polizist aller Polizisten" nicht einmal in der Lage ist, den offiziellen Dienstweg zu beschreiten.
Wenn ein Ministerium bzw. dessen Ministranten nahezu ein Jahrzehnt lang nicht in der Lage sind, potenzielle Straftäter in den eigenen Reihen aus- oder dingfest zu machen, dafür aber rechtswidrige Abfragen aus diversen Systemen bzw. Datensammlungen scheinbar gang und gäbe sind, muss doch die Frage erlaubt sein, wer für die Strukturen und personellen Besetzungen in den diversen heimischen "Geheimdiensten" tatsächlich zuständig gewesen ist; waren das etwa nicht die "schwarzen" Strasser, Platter, Prokop, Schüssel, Molterer, Fekter, Mikl-Leitner oder Sobotka – und nach Kickls 15-monatigem Intermezzo zu allem Überfluss auch noch ein gewisser Karl Nehammer und seit 12/21 der Interviewte selbst?
Wie es um den heimischen "Geheimdienst" bestellt sein muss, erhellt allein aus der Tatsache, dass man mehrere Spionageverdächtige in führenden Funktionen jahrelang schalten & walten ließ, gegen das Offensichtliche nichts unternommen hat und jetzt die Meinung vertritt, man müsse "Angelegenheiten", die die ÖVP also selbst zu verantworten hat, von den, wie immer ach so tüchtigen wie unabhängigen, "Ermittlungsbehörden" aufklären lassen.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000131718110/dollfuss-im-texingtal-warum-ein-dorfmuseum-aufregt
Die kollektiv-türkise "Schwachsinn", Kickl die Zertrümmerung des ehemaligen BVT "um den Hals zu hängen", erfährt ja bereits insofern seine eigene Relativierung, als Kurz, Nehammer, Sobotka & Co das Vorgehen des heutigen FPÖ-Frontman (zumindest während dessen Amtszeit) goutiert und öffentlich bzw. ausdrücklich gebilligt haben.
Es sei an dieser Stelle daher auch die Frage erlaubt, ob (angesichts des augenscheinlichen, jahrzehntelang andauernden Totalversagens der vom Innenministerium befehligten Geheimdienste) die von den Türkisen neuerdings kriminalisierte BVT-Zerstörung nicht sogar die einzig richtige, weil sinnvolle Entscheidung gewesen wäre oder ist.

Quelle: https://www.noen.at/melk/karrieresprung-2-landtagspraesident-gerhard-karner-aus-texingtal-wird-innenminister-texingtal-redaktionsfeed-redaktion-gerhard-karner-innenminister-regierungsumbildung-landtagspraesident-portraet-304141648
Klar ist aber dafür jedenfalls, dass Karner (nicht erst mit seinem gestrigen "Ausfall") Anlass dazu gibt, ihn selbst als einer der größten Gefahren zu betrachten, der wir in Österreich momentan ausgesetzt sind.
Chr. Brugger
10/04/2024