Bildungs- und Zukunftsimpuls (Skizze 2)

10.12.2024

Obwohl sich der überwiegende Teil der bis ins Detail und mit Raffinesse ausgeklügelten Verhandlungspyramide (Basic – Cluster – Control Group – Leadership) scheinbar bereits, Siebenschläfern ähnlich, im Winterschlaf befindet oder auf Wiener Weihnachtsmärkten herumtreibt, ist zumindest und gottlob die "Spezialwaffe" der ÖVP nicht davon abzubringen, allen ÖsterreicherInnen ein fröhlich-heiteres Weihnachtsfest samt schick eingepacktem Rundumwohlfühlpakt zu bescheren.

Quelle: https://www.buzzfeed.at/news/recherchen/claudia-plakolm-staatssekretaerin-jugend-oevp-jvp-91181415.html

Während Karl Nehammer (natur- und standesgemäß auf Staatskosten) das ganze Wochenende mit seiner Gattin(!) in Paris verbracht hat, hat Claudia Plakolm die Zeit genutzt, um sich den Themen "Bildung u. Zukunft" zu widmen; das Ergebnis ließe sich, so man Insidern trauen könnte, durchaus sehen – heißt es zumindest bzw. wird gesagt.

Bildung und Zukunft sind ja gleichsam die Spezialthemen der Dame aus dem Mühlviertel; wer seit mehr als 10 Jahren, wenn auch erfolglos, an einer inländischen Universität "Wirtschaftspädagogik" studiert, verfügt zweifelsfrei über ausreichendes Knowhow, um das marode Bildungssystem dramatisch verbessern zu können; noch dazu, wenn die ÖVP-"Granate" & Zukunftshoffnung auf eine gediegene wie umfang- und erfolgreiche Praxis in den obersten Wirtschaftsetagen dieses Landes verweisen kann: Mitglied des Gemeinderates der Marktgemeinde Walding 11/2015-12/2021, Mitglied des Landesparteivorstandes der ÖVP Oberösterreich seit 2016, Bezirksparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP Urfahr-Umgebung seit 2017, Bundesobfrau der Jungen ÖVP (JVP) seit 5/2021, Bundesobmann-Stellvertreterin der Jungen ÖVP (JVP) 2017-2021, Bezirksobmann-Stellvertreterin der Jungen ÖVP (JVP) Urfahr-Umgebung 2015-2024, Landesobfrau der Jungen ÖVP (JVP) Oberösterreich 10/2016-7/2022, Ortsobfrau der Jungen ÖVP (JVP) Walding 2016-2022, Landesobfrau der Union Höherer Schüler Oberösterreich 2013-2014, AHS-Landesschulsprecherin Oberösterreich 2012-2013, Abgeordnete zum Nationalrat (XXVI.-XXVII. GP), ÖVP vom 09.11.2017-06.12.2021, Staatssekretärin im Bundeskanzleramt seit 06.12.2021.

Quelle: https://www.krone.at/2571601#fb-10555-0e356ba5-1

Wer mit 30 Jahren bereits über eine solch umfassende Expertise in allen relevanten Bereichen des gesellschaftlichen & wirtschaftlichen Lebens verfügt, der kann mit Fug & Recht von sich behaupten, für alles, tatsächlich für alles, mehr als ausreichend Kompetenz zu besitzen – nicht nur jeder Hilfsarbeiter, sondern selbst Absolventen einer Lehre oder junge Menschen mit Studienabschlüssen würden, ob der sagenumwobenen "Vita" der Waldingerin, aus Scham erröten, zumindest aber vor Neid erblassen; Chapeau, liebe Fr. Plakolm, Chapeau – das ist aller-aller-höchsten Ehren wert.

Nicht minder beeindruckend ist deshalb das recht schlank ausgefallene Elaborat der ausgewiesenen Fachfrau, wenn es um die Bildung des heimischen "Nachwuchses" geht; Bildung würde, so die Parade-Karrieristin, bei weitem und seit langem überschätzt; an ihr selbst wäre erkennbar, dass man es mit ein paar Schuljahren, einem Tanzkurs und reichlich Folklore bis zur Staatssekretärin im Bundeskanzleramt bringen könne.

Im Unterschied zu "billigen" Lehrlingen oder sonstigen "armen SchluckerInnen" bringe sie es, "geistig nackt wie ein Frischgeborenes", auf ein (im Jahresdurchschnitt) monatliches Salär weit jenseits der € 20.000,00 zuzüglich sonstiger Privilegien.

Sie hätte bislang nur nach dem Motto "was jemand kann, ist einerlei, zur Not hilft dir die Volkspartei" gehandelt; ihre strahlenden Vorbilder bzw. Leuchttürme, an denen sie sich orientierte, seien u.a. die beiden "Federal Chancellor of the Republic of Austria" Basti Bombasti & Charles Blarneysledge ("Schmähhammer"); beide hätten es, völlig ahnungslos und ohne jedwede Ausbildung und/oder Berufserfahrung, sogar bis ins Kanzleramt geschafft - wie möchte man, ob dessen, SchülerInnen plausibel erklären, sie sollten doch nicht für die Schule, sondern für ihr eigenes Leben lernen?

Dieser überkommenen Binsenweisheit hätte sich aber, so Plakolm, die überwiegende Mehrheit der PädagogInnen verschrieben – und damit lägen sie völlig falsch.

Quelle: https://www.krone.at/3085331#fb-10555-9b995933

Also, liebe SchülerInnen: Vergeudet eure wertvolle Schulzeit nicht mit sinnlosem Lernen, sondern haltet euch an den "alten" Seneca bzw. zumindest die entscheidende Passage seines Briefes an Lucilius: "Kinderspiele sind es, die wir da spielen. An überflüssigen Problemen stumpft sich die Schärfe und Feinheit des Denkens ab; derlei Erörterungen helfen uns ja nicht, richtig zu leben, sondern allenfalls, gelehrt zu reden. Lebensweisheit liegt offener zu Tage als Schulweisheit; ja sagen wir's doch geradeheraus: Es wäre besser, wir könnten unserer gelehrten Schulbildung einen gesunden Menschenverstand abgewinnen. Aber wir verschwenden ja, wie alle unsere übrigen Güter an überflüssigen Luxus, so unser höchstes Gut, die Philosophie, an überflüssige Fragen. Wie an der unmäßigen Sucht nach allem anderen, so leiden wir an einer unmäßigen Sucht auch nach Gelehrsamkeit: Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir."

Das Einzige, das man haben müsse, um etwas zu werden, es zu etwas zu bringen bzw. reichlich Geld verdienen zu können, sei ein Parteibuch, das, noch dazu, bei der ÖVP recht günstig (quasi "zum Nulltarif") zu erhalten wäre.

Wer sohin noch immer von einer dringend notwendigen Bildungsreform faselt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden und muss sich bloß an Claudia Plakolm orientieren: "Seht mich an – ich bin die Frau, die gar nichts kann – und dennoch oder eben gerade deshalb werde ich, im Unterschied zu euch, im Kabinett von Blarneysledge II Ministrantin sein" …

Chr. Brugger

10/12/2024