Aus dem Leben eines Taugenichts

26.11.2022

Der Autor der titelgebenden Novelle, Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, ist am 26.11.1858, also vor 175 Jahren verstorben; das ist, zumindest meiner Ansicht nach, Anlass genug, ihn, wenn auch unter anderen Vorzeichen, wieder oder noch einmal auf der Bühne des Weltgeschehens auftreten zu lassen.

Quelle: https://www.welt.de/sport/fussball/article228119749/6500-tote-Arbeiter-Gruener-WM-Boykott-Katar-2022-erhaelt-keinen-Rasen.html

Das Schlimmste, das mir bei meinem Eichendorff-Revival passieren kann, würde ich als kalkulier- und gut überschaubar betrachten; recht viel mehr, als dass man mich selbst einen nennte, der zu nichts taugt, kann eigentlich nicht passieren. Sollte mich dieses Schicksal allerdings ereilen, könnte ich umso besser damit leben, als auch dem "Titelhelden" bei Eichendorff, dem "Taugenichts", das zuteilwird, was ihm anscheinend zusteht: Aurelie, die "Wunderschönste", samt weißem Schlösschen, Gärten und Weinbergen.

Nun ist es aber gerade nicht der "Taugenichts" oder dessen Leben, dem mein Bericht sein Entstehen zu verdanken hat, sondern ein anderes Werk des Spätromantikers, das mit dem Titel zwar nicht das Geringste zu tun hat, seinen Inhalt aber wesentlich verständlicher erklärt als es der "Höhepunkt der musikalischen Prosa" könnte: "Eldorado" lautet das "Zauberwort", das sich in der lyrischen Form eines poetischen Textes zu einem Gedicht verwandelt, dessen Inhalt mich frappierend an jenen Ort erinnert, an dem ich mich seit ein paar Tagen aufhalten darf.

"Es ist ein Klang von Düften, ein wunderbarer Ort, umrankt von stillen Klüften, wir alle spielten dort" heißt es zu Beginn vom Eichendorffs "Eldorado" - ich befinde mich zwar nicht im Inneren des südlichen Amerika, wo sich das sagenumwobene "Goldland Eldorado" befunden haben soll, sondern im real gewordenen, gleichsam einer überdurchschnittlich groß geratenen Dublette des "Goldfloßes" von Bogota, einer kleinen Plastik aus Gold, Silber und Kupfer, die bis heute als Beweis für die Echtheit der Eldorado-Legende herhalten muss.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eldorado#/media/Datei:Muisca_raft_Legend_of_El_Dorado_Offerings_of_gold.jpg

Das tatsächliche "Eldorado" darf man aber längst nicht mehr im Mythologischen oder gar in Kolumbien wähnen, es ist vielmehr, ohne in diesem Zusammenhang groß aufzufallen, an einem völlig anderen Gebiet unseres blauen Planeten und "wie aus dem Nichts" entstanden bzw. aufgetaucht - "doch manchmal taucht´s aus Träumen als läg es weit im Meer" schrieb Eichendorff und "wir alle sind verirret".

JA, anfangs war ich "verirret" ob des "wunderbaren Orts", "ich folgt ihm über Land", "mein Herz ward mir so munter, weit hinten alle Not, als ginge jenseits unter, die Welt in Morgenrot".

Heute, ein paar Tage später, bin ich nicht mehr "verirret", sondern beeindruckt, was hier, im entmythologisierten Eldorado, so alles möglich ist und sich zuträgt. Das Land, "wo Milch und Honig fließen", oder das "verheißene" Land, wo kein Hunger herrscht sondern Überfluss, das "gelobte" Land sozusagen, befindet sich gewohnheitsrechtlich auch nicht, wie das gemeinhin behauptet wird, im zum Synonym für das "heilige Land" gewordenen Israel, sondern auf einer Halbinsel am persischen Golf und heißt ganz einfach Katar!

Quelle: https://www.ihg.com/intercontinental/hotels/de/de/doha/dohha/hoteldetail

Nun wäre ich niemals in der Hauptstadt dieses unabhängigen, souveränen arabischen Staates, Doha-Stadt, angekommen, fände nicht zeitglich zu meinem Aufenthalt die Endrunde der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften statt; das jedoch wäre, so meinte ich, jedenfalls Anlass genug, den "Wüstensöhnen" einen Besuch abzustatten, um festzustellen, ob das, was im Abendland über das Morgenland so alles geschrieben und berichtet wird, auch tatsächlich zutrifft - ob sich dort realiter also alles so zuträgt, was man bei uns seit Jahr & Tag wortreich bemängelt, so, als gäbe es dort, im Morgenland, kein "morgen", herrschte nicht ein Emir sondern bloß die Sünde wie dereinst in den biblischen Städten Sodom und Gomorrha, als Abraham ihr Gast sein durfte.

Quelle: https://www.bible.ca/maps/maps-master-archeological-bible-study-map-israel-promised-land-abraham-lot-bethel-ai-sodom-gommorrah-shittim-tall-tel-el-hamman-bab-edh-dra-dead-sea.jpg

Pikanterweise soll sich dieser biblische Sündenpfuhl just im Osten der heutigen "West Bank" befunden haben, wo die Rechte der Palästinenser seit Jahrzehnten von den Juden mit Füßen getreten werden und wo permanent Terror & Krieg herrschen, was wiederum im Abendland, ideologisch bedingt bzw. schlechtem Wissen geschuldet, verharmlosend immer nur als Konflikt bezeichnet wird.

Wie auch immer - ich mache mich auf die Suche nach den Sünden der katarischen Gesellschaft, die gemäß Art. 21 der Verfassung ihre Grundlage in der Familie findet, die wiederum auf Religion, Ethik und Patriotismus basiert; die Religion Katars ist gem. Art. 1 der Verfassung der Islam und das Scharia-Gesetz die Hauptquelle der Gesetzgebung.

Die Menschenrechte würden in Katar laufend verletzt, heißt es gemeinhin vor allem im "Europa der Werte"; dabei gehen die Kritiker scheinbar nur von der uns bekannten EMRK aus bzw. von der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" (AEMR) der Generalversammlung der Vereinten Nationen, der jedoch jede Rechtsverbindlichkeit fremd ist; und der EMRK unterliegt Katar jedenfalls ebenso wenig; im schlimmsten Fall könnte Katar also nur die "Kairoer Erklärung über Menschenrechte im Islam" bzw. die von der Arabischen Liga (AL) verabschiedete "Arabische Charta der Menschenrechte" verletzten; allerdings hat auch die "Kairoer Erklärung", wie die AEMR, keine bindende Wirkung und die Charta der AL wurde von Katar nicht ratifiziert.

Folglich kann sich in Katar niemand auf irgendwelche Menschenrechte berufen, sondern unterliegt ausnahmslos dem katarischen Recht, dessen "Eigenheiten" man bemängeln, aber nicht außer Kraft setzen kann; wo nichts ist, hat eben der Kaiser sein Recht verloren oder: Andere Länder, andere Sitten - die Anständigkeit bedarf meiner Ansicht nach aber ohnedies keiner Regeln.

Jede Kritik - und mag sie noch so schrill oder medienwirksam sein - ist daher allenfalls berechtigt, aber dennoch obsolet; nur weil ein paar Besserwisser vermeinen, eine sportliche Großveranstaltung dazu missbrauchen zu müssen, laufend die Menschenrechtssituation in einem Wüstenstaat anzuprangern, werden die Katarer ihre Gesetze nicht ändern oder irgendwelche internationalen Übereinkünfte ratifizieren.

Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/gallery.fluechtlinge-in-griechenland-unruhen-im-fluechtlingslager-moria.14adf7b4-5137-4f4a-8961-809e556a0477.html

Wenn man schon laufend die Einhaltung von Menschenrechten fordert, sollten die Europäer zuerst vor ihren eigenen Haustüren bzw. an den jeweiligen Landesgrenzen kehren und z.B. nicht wissentlich Frauen und Kinder am offenen Meer ganz jämmerlich ersaufen lassen und Gestrandete nicht behandeln, als wären sie der letzte Dreck; wer die Zustände in den Flüchtlingslagern Moria und Kara Tepe auf Lesbos je gesehen hat, darf berechtigt an der Menschlichkeit der ach so menschenrechtskonformen europäischen Staatengemeinschaft zweifeln und all das in Frage stellen, was man den Katarern vorschreiben will bzw. ihnen vorwirft.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wohl-mehr-als-70-bootsfluechtlinge-vor-tunesien-ertrunken-16268715.html

Nun kann und will ich über die Situation der Arbeitsmigranten in Katar nicht besser schreiben als sie tatsächlich ist; der Unterschied zwischen den Flüchtlingen in den "Hotspot-Lagern" der EU und den ausländischen Arbeitern in Katar ist qualitativ aber jedenfalls nicht allzu groß.

Wenn uns schon daran gelegen ist oder wir uns einbilden, dass Menschenrechte das Nonplusultra unserer Zivilisation sein sollen oder sind, sollten wir aber umso mehr oder gerade ob dessen akzeptieren, dass es Länder gibt, in denen unserer "Menschenrechte" keinen Wert haben und auch keine Akzeptanz erfahren.

Die am Fußball Interessierten kümmern, hier vor Ort, Menschenrechte ohnedies nicht im Mindesten; unser Interesse gilt ganz anderen "Dingen", jenen nämlich, die mit Urlaub, Fußball und allen sonstigen Vergnügungen zu tun haben, die man sich fern der Heimat erwartet.

Quelle: https://www.sportbuzzer.de/artikel/fussball-wm-katar-bier-stadion-alkohol-verbot/

Auffällig ist, dass sich jeder, den ich bislang getroffenen habe, zuerst und überwiegend darüber beschwert hat, es gäbe nichts oder viel zu wenig zu saufen; es sei eine bodenlose Frechheit, "Fans" bei diesen Temperaturen im "Trockenen" herumsitzen zu lassen; niemand kann und will verstehen, dass es in Katar verboten ist, in der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren - speziell vor und in allen Stadien, in denen Fußballspiele stattfinden. Diese Beschwerden rühren allesamt von Europäern her, die es gewohnt sind, vor und in den Stadien ihrer jeweiligen Vereine bis zum "Abwinken" saufen zu können, auf den üblichen Fanmeilen und bei Public Viewings angesoffen von den Bierbänken zu fallen, auf Biertischen einzuschlafen oder sich auf Straßen, in Parks oder sonst wo von ihren Mageninhalten oder Exkrementen zu befreien. Darauf muss der trinkgewohnte bzw. trinkbedürftige Europäer hier verzichten.

Quelle: https://rp-online.de/sport/fussball/wm/fussball-wm-2022-katar-arabische-fans-feiern-gemeinsam-die-erfolge_aid-80453677

Nun ist es beileibe nicht so, dass in Katar ganz generell nichts Alkoholisches vorrätig wäre; die Fans des Islam haben aber in einer bei weitem überwiegenden Anzahl dem Genuss von Alkohol religionsbedingt abgeschworen; saufen tun hier nur die Ausländer, also momentan wir, die Fußballfans - und wo es nichts zu saufen gibt, ist auch das Interesse an der Partie Portugal gegen Ghana plötzlich abhandengekommen; man zieht sich also an die Hotelbar zurück, wo es, Allah sei Dank, genügend Bier zum Saufen gibt. - Dann ist der Europäer schon zufrieden!

Quelle: https://www.rtl.de/cms/innenministerin-nancy-faeser-reist-zum-ersten-spiel-der-deutschen-nach-katar-5017253.html

Auch ein anderes Thema spielt, wie die Menschenrechte, inmitten des WM-Geschehens nicht einmal eine unbedeutende Nebenrolle: Die für Katar ferndiagnostisch vom "Westen" befundete Aversion gegen Schwule und Lesben, die "homophobe" Gesetzgebung, die transphobe Haltung eines ganzen Volkes. Binden in den Farben eines Regenbogens werden hier weder verwendet noch sind sie irgendwo käuflich erwerbbar; jedem Katari ist klar, dass der gleichgeschlechtliche Verkehr dem Strafrecht und nicht der Straßenverkehrsordnung unterliegt. FLTI*, FLINTA*, GSD, LGPT, LGBTQIA+, LSBT, LSBTI, LSBTIQ oder LSBTI* und andere Akronyme kennen die Katari ebenso wenig wie ein LSBTIQ-Lexikon; es bleibt einigen besonderen "Exemplaren" vorbehalten, sich öffentlich der Lächerlichkeit preis zu geben, indem sie ihre politischen Funktionen dazu missbrauchen, ein ganzen Volk für etwas verantwortlich zu machen, was seinen Ursprung einer Weltreligion verdankt; als Paradefall solch verqueren queer-Seins gilt mir Nancy Faeser, die deutsche Bundesinnenministerin, die sich bereits im Vorfeld der WM nicht zu blöd war, sich über die mehr als eine Dekade zurückliegende Vergabe des sportlichen Großereignisses sinnbefreit zu echauffieren.

Quelle: https://www.nw.de/sport/fussball/23417902_Faesers-One-Love-Armbinde-soll-ins-Haus-der-Geschichte.html

Den "Vogel" hat die selbstinszenierte deutsche "Antihomophobie- und Menschenrechtsaktivistin" allerdings erst anlässlich der Auftaktpleite ihrer deutschen Equipe abgeschossen, als sie ein "Zeichen" setzend unter Beweis stellen wollte, dass am Persischen Golf gefälligst faesersche Geisteshaltung Einzug halten wolle; man kann sich in etwa ausmalen, was sich die Katarer beim Anblick der drallen Deutschen so alles gedacht haben bzw. sich niemals vorstellen hätten wollen - Faeser im roten Zweiteiler samt weißem Top war nicht minder peinlich wie die Flick-Buben als nichts sagen wollende Affen - so sind sie eben, unsere Lieblingsnachbarn.

Quelle: https://www.sportsillustrated.de/fussball/perfect-match-pizza-fussball/wm-2022/gianni-infantino-sorgt-fuer-skandal-fifa-praesident

Es bleibt nur zu hoffen, dass der deutsche Spuk samt geistlosem Geist spätestens am Sonntag, nach dem Spiel gegen die Spanier, endgültig vorbei sein wird.

Scheinbar hat man noch nicht verstanden, dass es sich bei der Veranstaltung in Katar um ein sportliches Ereignis und nicht um einen politischen Rummelplatz für Schwachsinnige & Queer-Denker aller Art handelt.

Wie auch immer: Faeser & Co schaffen es zumindest nicht, uns die gute Laune zu verderben und uns das vorzuenthalten, was Katar so besonders, so einzigartig macht - der Bericht einer "Nomadin" (https: www.spiegel.de/karriere/katar-eine-deutsche-auswanderin-erzaehlt-vom-leben-im-emirat) verdeutlicht, wie wunderbar einsam man seinen Urlaub verbringen bzw. seinen Aufenthalt in Katar genießen kann, sofern man bereit ist, ganz einfache Regeln zu befolgen.

Quelle: https://www.aljazeera.com/sports/2022/3/24/ticketless-fans-may-struggle-for-rooms-during-qatar-world-cup

Wer sich hier, wie ich, wohlfühlen will, sollte stupide Klischees, derer sich beispielsweise eine Nancy Faeser so obszön wie unreflektiert bedient, verachten, sich stattdessen Gedanken darüber machen, was die arabische Welt von unserem Industriestalinismus samt den Märchen vom nicht enden könnenden Wirtschaftswachstum so wohltuend unterscheidet; Faeser & Co tragen ein Bild von der arabischen Welt durch die Gegend, das nicht im Entferntesten der Haltung, den Wertvorstellungen, der Kultur der Araber ans sich, die eben muslimisch geprägt ist, entspricht. Es hat den Anschein, als wähnten sich die Faesers dieser Welt auf einem weiteren, dem achten Kreuzzug gegen die arabische Welt.

Quelle: https://www.aljazeera.com/sports/2022/11/26/arab-teams-turn-qatar-world-cup-into-a-home-tournament

Die Araber können froh und stolz darauf sein, dass die "Kriege im Namen eines europäischen Gottes" nicht den gewünschten Erfolg, die Rückeroberung des "heiligen Landes", zeitigen konnten; scheinbar wird von Weibern wie Faeser der Versuch unternommen, mit einer scheinheiligen Mission die Araber neuerlich katholisch machen zu wollen.

Dieser perverse Umgang mit fremden Religionen und Kulturen, der seinen einzigen Zweck in der Stigmatisierung dessen finden soll, was für europäische Kleingeister nicht vorstellbar ist, gewährt einen allzu tiefen Einblick in das Kultur- und Gesellschaftsverständnis westlicher Prägung, dem jede sinnhafte Relevanz abzusprechen ist.

Mit solch obskuren Ideen muss man sich hier in Katar nicht beschäftigen; hier nimmt alles seinen geordneten, durchdachten und ruhigen Lauf; Kriminalität kennt man nicht, man wird distanziert höflich zur Kenntnis genommen und, so man sich an die Spielregeln hält, in Ruhe gelassen; wenn am Strand Bikinis nicht erwünscht sind, hat sich jede Frau daran zu halten; wenn man katarische Frauen als Mann nicht ansprechen soll, sollte man das auch unterlassen; wenn man nicht besoffen durch die arabischen Viertel torkeln soll, dann sollte das wohl zu akzeptieren sein; und wenn das Ausleben homosexueller Präferenzen verboten ist, erscheint das hinnehmbar - niemand wird gezwungen, seine Frei- oder Arbeitszeit in Katar zu verbringen.

Angesichts der westlichen Anmaßungen, die arabische in einem verstaubt-katholischen Sinn reformieren zu wollen, bin ich leider wieder etwas "verirret"; Katar, "es ist von Klang und Düften, ein wunderbarer Ort", eine lebendige Erzählung, gliche einem Märchen aus "Tausendundeine Nacht".

Solange allerdings "Unkraut die Welt verwirret", was wiederum Faeser als Pars pro Toto der westlichen Welt entlarvt, "blitzt es drunten weit und ich erkannt erschrocken" die dreiste Dämlichkeit.

Quelle: https://www.mozaweb.com/de/Extra-3D_Modelle-Die_Stadt_Babylon_6_Jh_v_Chr-211433

Oder ist Katar tatsächlich das moderne Babylon, nicht von Emiren, sondern einzig vom Größenwahn beherrscht?

Ja, so ist das halt in einem Land, das offensichtlich niemandem etwas recht machen kann: Die Veranstaltung der WM wurde ergaunert bzw. erkauft, die FIFA bestochen, Menschenrechte werden mit Füßen getreten, alle Frauen müssen schwarze Kutten trag und werden zu Hause eingesperrt, Arbeitsmigranten werden ausgebeutet und misshandelt, von Homosexuellen will niemand etwas wissen, hier wird pro Kopf weltweit am meisten CO2 in die Atmosphäre geblasen, gegen die Umwelt gesündigt und all das getan, was den Klimaklebern, westlichen Politikern und all jenen missfällt, die in Katar das reinkarnierte Babylon vermuten - und Fußballspielen können sie, die Katarer, zu allem Überfluss auch nicht.

Es stellt sich allerdings die Frage, warum sich eben, speziell in letzter Zeit, gerade westliche Staatschefs die Türklinken zu den Toren der Paläste der Scheichs in die Hände drücken, wenn doch Katar nur Abscheuliches zu bieten hat und sich schleunigst ändern sollte?

Eigenartig ist ein solch schizophrenes Treiben allemal; wenn es um fossile Brennstoffe geht, sind uns die Katarer gut genug; geht es allerdings um unsere "Werte", dann ist den Europäern nichts zu blöd, um die arabische Welt zu verunglimpfen.

Scheinbar hat man im Westen noch nicht mitbekommen, dass in acht der an der WM teilnehmen Länder die Homosexualität verboten ist; da wäre es doch angebracht, neben Katar auch Ghana, Kamerun, Marokko, Senegal, Tunesien, den Iran und Saudi Arabien zu beflegeln, deren Integrität in Frage zu stellen; es wird aber seinen Grund haben, warum zahlreiche Katarer & Senegalesen beim Spiel Katar gegen Senegal just Palästinabinden getragen haben - als Protest gegen die jahrzehntelange Kriegsführung der Juden gegen die palästinensische Bevölkerung, die menschenverachtende Siedlungspolitik Israels und dessen völkerrechtwidrigen Eigentumsaneignungswahn.

Dazu hört man von Faeser & Co allerdings nichts - dort, im fragwürdigen "Staatsgebilde" der Juden, ist immer alles menschenrechtskonform und bestens; dort werden Angriffskriege zu notwendigen Verteidigungshandlugen umgedeutet und die Palästinenser ihrem Schicksal überlassen.

Vielleicht sollte Katar anstatt des flüssigen Gases jene 2,5 Millionen Arbeitsmigranten, denen es am Golf von Persien ohnedies so schlecht geht, die nur ausgebeutet, misshandelt und diskriminiert werden, nach Europa verschiffen; dort werden sie Nehammer, Orban, Meloni & Co, insbesondere eine Nancy Faeser, recht herzlich wollkommen heißen und den Migranten all das angedeihen lassen, was diesen von den Katarern vorenthalten wird.

Das wäre die richtige Antwort aus dem arabischen Eldorado; die Genannten könnten dann, gemeinsam mit Nancy Faeser an der Spitze, unter Beweis stellen, wie ernst die Europäer ihre ach so heiligen Menschenrechte tatsächlich nehmen oder bei welchen Menschenrassen sie davon plötzlich selbst nichts mehr wissen wollen.

Quelle: https://www.cruisetricks.de/souk-waqif-in-doha-mehr-orient-geht-kaum/

Wer in einem maroden Glashaus sitzt, sollte jedenfalls nicht mit Steinen auf ein Eldorado werfen ... denn, sobald Europäer auf fremden Kontinenten, beispielsweise in der menschenrechtskonformen Ausprägung des Kolonialismus, aufzutreten vermeinten, ist außer Bürgerkriegen, Armut, Hungersnot und verbrannter Erde recht wenig übriggeblieben. So haben beispielsweise Afrikaner und Südamerikaner andere Sorgen, als an eine bunte Binde zu denken, die für Faeser & Co offensichtlich das wichtigste auf Erden sein soll; Wohl denen, die keine anderen Sorgen haben oder, ganz im Geiste des aufgeklärten, europäischen Katholizismus: "Selig sind die Armen im Geiste" ... denn ihnen ist die europäische Scheinheiligkeit weder fremd noch eine Weltverbesserungsneurose abzusprechen.

Chr. Brugger

26/11/2022

... aus dem Eldorado ...