... nur ein Weniges noch ...

31.10.2021

meine Liebe ...

... wenn ich, so wie heute, nachts munter werde, dich, noch immer in Träumen verfangen, vor mir sehe, fühle ich noch immer den Schmerz und die Sehnsucht, die mir beide vor Augen führen, wie sehr ich dich immer noch liebe, begehre, neben mir wissen will; in diesem Momenten spiegeln sich die Erinnerungen wie Sonnenstrahlen im ruhigen Blau des Meeres, das, im sanften Wind, leicht zittert, seine Klarheit aber nicht trüben kann; alles, was war und immer noch ist, erscheint so hell und deutlich sichtbar, die Erinnerungen werden so zeitnah, als wären nicht 1 ½ Jahre vergangen, nicht Monate oder Tage; es fühlt sich an, als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen, umarmt, einander festgehalten, angelächelt, geküsst, als wären wir uns im Regen gegenüber gestanden, hätten in diesem Moment gewusst, was es ist ... ja, es ist immer noch das, was es von Anbeginn an war ...

... Erinnerungen sind bei dir, bei uns, nicht das, was sie sonst zu sein scheinen, Gedanken an Vergangenes, Zurückliegendes; sie sind nicht vergangen, liegen nicht monate- oder jahrelang zurück; wenn du daran denkst, das weiß und spüre ich, fühlt es sich für dich nicht anders an; du wirst dann traurig, nachdenklich, wiewohl dich diese Gedanken nicht mehr quälen, dein Gewissen nicht länger belasten, weil die Erinnerungen nichts Wehmütiges, nichts von dem, was man nicht tun dürfte, in sich tragen, nur das was es war und immer noch ist: Etwas Besonderes, wie du es nanntest; ja, besonders ist es, immer noch ...

... vielleicht liest du diesen Brief eines Tages, so, wie du früher meine Briefe täglich gelesen, sie aufbewahrt und verborgen hast ... deine Briefe schreibe ich immer noch, täglich, manchmal nur in Gedanken, meist aber so, wie ich es jahrelang getan habe ... jeder Morgen beginnt mit Gedanken an dich, die damit verbundene Freude, das Schöne an dir, an uns, dem, was uns verbindet, die unzähligen, schönen Momente, das Vertraute, das Gemeinsame ... wir gehen, Hand in Hand, spazieren, reden, sehen uns an und zumindest wir beide wissen, wie es sich anfühlt und niemand uns das je nehmen kann ...

... so verbleibe ich für heute und wie immer ...