9/11: Panik beim ÖSV
Die Skiquotenliste der "Fédération Internationale de Ski" (kurz FIS), für die olympischen Winterspiele 2022 vom 17.01.2022, 21:22 Uhr MEZ, lässt hierzulande nicht nur eine Woge der Entrüstung hochgehen; es hat den Anschein, als sei diese Zugangsbeschränkung mit dem real gewordenen bzw. nicht nur medial in allen Facetten zu einem Jahrtausendereignis hochstilisierten Ereignissen vom 9/11/2001 ansatzweise vergleichbar. Ein Mitarbeiter in Diensten des allmächtigen ÖSV spricht es unumwunden wie offen an: "Das Qualifikationssystem ist im Grunde explodiert".
Quelle: https://sport.orf.at/stories/3085727/
Nun sind zwar keine Sprengsätze oder leicht Entflammbares explodiert, um von einem einsturzgefährdenden Flächenbrand reden zu können; auch suizidales Verhalten ist erwartbar.
In Österreich tut man aber gerade so, als sei zumindest die heile ÖSV-Welt im Zusammensturz begriffen, könnten doch Podiumsfahrer nicht an den olympischen Winterspielen 2022 in Peking teilnehmen und wir, die Skination Nr. 1, das Hauptopfer einer nahezu perversen FIS- Quotenregelung, seien wir doch solcherart bereits vor Beginn der frivolen Spiele in China die wahren Verlierer.
Nun mag man die Quotenregelung der FIS - ebenso wie diesen Verband an sich - in Frage stellen; es macht aber durchaus Sinn, wenn man auch sog. "Exoten" an olympischen Spielen teilnehmen lässt, selbst wenn sie aus Ländern stammen, in denen der Skisport keine oder nur untergeordnete Relevanz hat. Zugegeben: In Indien, auf den Philippinen oder in Osttimor hat der alpine Skirennsport noch weniger Bedeutung als in China demokratisches Gedankengut.
Ginge es nach dem ÖSV, dann könnten olympische Winterspiele durchaus zu einem etwas hochrangigeren Weltcuprennen verkommen, bei dem zuerst die Arrivierten und daran anschließend die Bloßfüßigen einen beschneiten Hang hinunterwedeln dürfen.
Selbst die dümmsten, korruptesten und geschäftstüchtigsten Sportioten haben es aber bislang nicht zustande gebracht, den olympischen Grundgedanken dermaßen nachhaltig auszumerzen, als dass am Ende eine verk(n)appte Weltcupplattitüde stünde. Das hat zur Folge, dass auch für den selbstherrlichen ÖSV momentan 9/11 Geltung hat - und das ist aus mehreren Gründen auch in Ordnung.
Dass die jeweiligen (Mit-) Veranstalter und das für die Austragung verantwortliche Land die von den Teilnahmewilligen zu erfüllenden und zu respektierenden Teilnahmebedingungen vorgeben, hat zuletzt auch ein hochnäsig-dämlicher Sportler aus Serbien einsehen müssen.
Andererseits kann die FIS nichts dafür, dass die ÖSV-Olympiamedaillenfabrik mittlerweile ihren Betrieb nicht pandemiebedingt auf staatlich geförderte Kurzzeitarbeit umgestellt hat.
Quelle: https://www.n-tv.de/sport/olympia/Ski-Exoten-geniessen-Olympia-article744745.html
Wären Ehrlichkeit und realistische Selbsteinschätzung etwas wert, müsste jeder beim ÖSV zugeben, dass es im Aufgebot der Männer für die alpinen Skibewerbe niemals mehr als 9 Fahrer gibt, die man in Richtung fernen Osten verabschieden könnte, denen dabei zuzubilligen wäre, sie kämen für einen der ersten drei Plätze ernsthaft in Frage.
Fast alles, was im Gefolge von Mayer, Kriechmayr & Feller kommt bzw. fährt, ist im Grunde, was die Erfolgsaussichten anbelangt, nichts anderes als willige oder billige Staffage; natürlich kann man auf das Erfolgsrezept des Zufälligen setzen - nüchtern betrachtet sind alle, außer den Genannten, Mitreisenden ebenso Skitouristen wie z.B. die Alpinen aus Eritrea oder Griechenland.
Unbillig ist allenfalls, dass beim FIS-9/11-Glücksspiel die 11 für den weiblichen Anteil steht; auch dort sind weder "Aufstellungsschwierigkeiten" erkenn- noch erwartbar; in Wirklichkeit noch viel weniger als bei den gesundgeschrumpften 9. Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es bei den ÖSV Damen im alpinen Bereich bislang 4 Fahrerinnen, die es bei Weltcuprennen unter die ersten 3 geschafft haben. Was nützen mittelprächtige Plätze im einstelligen Ergebnisbereich, wenn der Rückstand zur Weltspitze dermaßen groß ist, dass man das Gefühl nicht loswird, unsere "Alpinkatzen" nähmen an einem ganz anderen Wettbewerb teil.
Quelle: https://www.spox.com/at/sport/mehrsport/wintersport/diashow/ski-exoten/ski-exoten-bei-weltmeisterschaften.html
Eigentlich müsste man beim ÖSV ja froh sein, wenn man - wie gefordert - 9/11 nicht mehr ändert; man ersparte sich zum einen Kosten, zum anderen wäre man bei einem durchaus erwartbaren zweiten Sarajewo in der Lage, den Misserfolg mit der niedrigen Teilnehmeranzahl zu rechtfertigen. 9/11 könnte folglich noch zu einer großen "Erfolgsstory", sozusagen zum Trumpf-Ass im bevorstehenden Corona-Glücksspiel Olympia werden.
Quelle: https://www.playboy.de/ausgabe/playboy-201703
Wer es nicht durch sportlichen Erfolg zu Ansehen und Reichtum oder zu olympischen Spielen schafft, dem stünden noch zahllos andere Möglichkeiten zur Verfügung, Kasse zu machen, öffentlichkeitswirksam vorstellig zu werden - als Vorbild diente beispielsweise die sportlich chronisch erfolglose Christina Geiger aus der BRD; sie zog es vor, sich für das Hochglanzmagazin "Playboy" auszuziehen und wenigstens für die Figur Gold um den nackten Hals gehängt zu bekommen, zumindest bei den Kurven ihr Talent zu beweisen.
So könnte vor allem der weinbliche Teil der Daheimgebliebenen in den nächsten Wochen, so magazinseitig Interesse bestünde und sie willens wären, sich so zu zeigen, wie die Natur sie schuf; ganz einfach nicht mit ihren Reizen geizen und über dieses Hintertürchen Aufmerksamkeit erheischen - das wäre doch zumindest eine Überlegung wert.
Quelle: https://www.playboy.de/ausgabe/playboy-201703
Als Marketinggag und nicht bloß als nostalgische Reminiszenz könnte man auch das Kultmagazin "Perfect 10" noch einmal aufleben lassen und mit einer einmaligen Auflage für Furore sorgen, indem - in Anlehnung an die Ausgaben des Jungbauern/Jungbäuerinnen-Kalenders - an Olympia aufgrund der Quotenregelung nicht zur Teilnahme berechtigte Damen & Herren halbnackt posierend gegen diese scheinbar unsportliche Maßnahme zumindest lichtbildgewaltig in Scheunen und Ställen bzw. vor Traktoren und Kartoffelerntemaschinen oder auf Spargel- und Roggenäckern demonstrieren, ihrem Unmut körperlich Ausdruck verleihen. Zeit für ein kurzes Casting hätten sie allemal. Besser ein testosteronsteigernder Shooting-Quickie mit einer druckfrischen Sonderausgabe in Händen als Höhepunkt, als vom 04. bis zum 20.02.2022 22 Tage erzwungene Arbeitslosigkeit hinzunehmen.
Eines noch - Was Giger, Puelacher & Co noch immer nicht wissen oder zur Kenntnis nehmen dürften: Der alpine Skirennsport mag zwar hierzulande als eine wichtige Nebensächlichkeit erscheinen, global betrachtet handelt es sich aber nach wie vor um eine Randsportart, die in weniger als 10 Ländern wirklich eine Rolle spielt, für den Großteil der Weltbevölkerung aber völlig bedeutungslos ist. Viel Aufregung also - ohne Tatsachensubstrat allerdings.
Chr. Brugger
23.01.2022