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05.05.2021

Bonifacio, 30.08.2017

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... habe heute noch keinen einzigen Satz geschrieben, irgendwie hat es nie wirklich gepasst, tagsüber war ich unterwegs, fand nie den richtigen Zeitpunkt, jetzt bin ich müde, müder als sonst um diese Zeit; morgen werde ich am II. Kapitel weiterschreiben, das weiß ich, bin ich mir sicher; es ist eine schwierige Stelle, entscheidend für den weiteren Verlauf, die nachfolgende Abfolge; selten, dass es so holprig wird, nicht in einem Fluss weitergeht; man sieht schon am Schriftbild der beiden letzten Seiten (56/57), dass es nicht so rund läuft wie üblich; wie gesagt, eine scheinbar wichtige Passage, ein Wendepunkt in der Handlung, wie es weiter geht ist noch nicht entschieden; es gibt mehrere Richtungen, für eine werde ich mich entscheiden; die Entscheidung wird das Buch bis zum Ende bestimmen; ich bin mir sicher, die richtige zu wählen; überlege auch, mehrere Varianten zu skizzieren, das löst das Problem, sich entscheiden zu müssen aber auch nicht; Sophia in Paris, Sophia am Athos, er mit Sophia am Ende am Athos, ein Zugeständnis der Mönche an die beiden, Beziehung ja, Beziehung nein, Liebe, wie lange, sie auf der Insel, Wiedersehen wieder dort, ist sie die am Strand, im blauen Kleid, was geschieht mit ihren Eltern, Tod, Selbstmord in Kalavrita, sie als Künstlerin, alleine, was geschieht mit den Ikonen, sind die russischen Ikonen nur Fälschungen, eine Probe, Prüfung für weitere Aufträge, kauft der Vater die ganze Künstlerin samt Atelier und Laden, Zwist Vater - Sohn; habe heute länger mit Antò Tomasini gesprochen, der in Bonifacio zur Zeit eine Ausstellung hat, ein Künstler, Maler, der den Esprit von Bonifacio zum Ausdruck bringen will, einen mediterranen Esprit (Korsika, Sardinien, Sizilien); war interessant, er hat mir weitere korsische Maler aufgeschrieben, die er für gut erachtet; der Beste sei Panerazi; (S. 59); er wird mir Unterlagen zu seiner Ausstellung übermitteln, ich ihm Fotos von meinen Bildern; Bilder sind bunt, technisch ganz gut, mehrere Schichten übereinander, sehr kräftige Farben; er hat mit das Fotografieren erlaubt; war freundlich, höflich, sehr aufmerksam, nicht exzentrisch wie andere, ruhig, besonnen ...

Jean-Marie Zacchi gefällt ihm auch; mein Buch hat ihm sehr gut gefallen, die Schrift sei sehr charakterstark, gefalle ihm; hat so etwas noch nicht gesehen; ausdrucksstark hat er auch noch erwähnt; angenehmes Gespräch auf Englisch ... warum kennt er Linda Kierstan ...

... wärst du nur hier, hier bei mir ...