„Ruanda-Modell“ – der nächste Schwachsinn

23.05.2024

Was immer Karl Nehammer & Co angreifen erweist sich als Farce – seit ein paar Wochen versucht der peinlich-tollpatschige Zufallskanzler gemeinsam mit seinem Nachfolger als Innenministrant, dem nicht minder delikaten Gerhard Karner, der österreichischen Bevölkerung das sog. "Ruanda-Modell" schmackhaft zu machen; allein, auch dieser krude Marketinggag erweist sich als Treppenwitz auf dem Weg der ehemaligen Volkspartei in deren politische Bedeutungslosigkeit.

Quelle: https://www.puls24.at/news/politik/britisches-parlament-beschloss-gesetz-zu-asylpakt-mit-ruanda/326448

Dass das vernunftbegabte Denken nicht zu den Kernkompetenzen der türkisen Parteioberen zählt, haben Nehammer, Karner, Edtstadler, Raab, Stocker & Co längst bewiesen; das Ende der Fahnenstange scheint jedoch, wenn es um das Unterbeweisstellen des eigenen Unvermögens geht, noch lange nicht erreicht zu sein.

Das von Nehammer & Karner neuerdings favorisierte "Ruanda-Modell" scheitert ja bereits daran, dass es im Verbund der Europäischen Union rechtlich nicht umsetzbar ist; das wissen zwar alle, die 1 und 1 fehlerfrei addieren können – die ÖVP-Granden hingegen scheitern selbst daran.

Der "Schmähbruder" der Nation lässt sich mit einem, kurz vor seinem politischen Abgang befindlichen, britischen Premier ablichten, der mit dem von ihm protegierten "Ruanda-Modell" seinerseits längst Schiffbruch erlitten hat; das Außerlandbringen von Asylwerbern ist im Königreich der Briten ebenso unzulässig wie im restlichen Europa.

Quelle: https://www.vol.at/nehammer-london-wegbereiter-bei-asylverfahren-in-drittstaaten/8739340

Wenn Nehammer Rishi Sunak für dessen illegalen Aussiedelungsplan "Rosen" streut und lobt, übersieht er geflissentlich, dass die Briten bereits hunderte Millionen Pfund in die diktatorisch geführte US-Enklave Ruanda überwiesen, dafür aber noch keinen einzigen Asylanten dorthin ausgeflogen haben – im Geiste Nehammers also ein "Erfolgsmodell", frei nach dem Motto seiner hauseigenen Marke "kostet viel & bringt nichts".

Hierzulande scheint das niemanden zu interessieren – an die Blödheiten vermeintlich regierender Verwaltungsdeppen hat sich das Volk ja längst gewöhnt.

Wenn Nehammer in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" meint, "die Stimmung radikalisiere sich zunehmend", sollte er, so er dazu überhaupt in der Lage ist, einmal darüber nachdenken, ob er mit seinem absurd-auffälligen Verhalten nicht selbst einen maßgeblichen Beitrag dazu leistet, dass der Zorn der Bevölkerung ins Unermessliche steigt; vielleicht kann ihm dabei ja jemand behilflich sein, der noch mit gutem Gewissen von sich behaupten kann zumindest das kleine politische Einmaleins der Selbstreflexion zu beherrschen.

Chr. Brugger

23/05/2024